Daniel Gisiger
|
Daniel Gisiger (2011)
|
Zur Person
|
Geburtsdatum
|
9. Oktober 1954
|
Nation
|
Schweiz Schweiz
|
Disziplin
|
Bahn / Strasse
|
Karriereende
|
1988
|
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
|
– 1977
|
Olympia Biel
|
Wichtigste Erfolge
|
- UCI-Bahn-Weltmeisterschaften
- 1977 – Einerverfolgung, Mannschaftsverfolgung
- Giro d’Italia
- 1985 – eine Etappe
- 1981 – eine Etappe
|
Team(s) als Trainer
|
2006–2021 2023
|
Bahn-Nationalmannschaft Schweiz Bahn-Nationalmannschaft Japan
|
Letzte Aktualisierung: 28. Januar 2023
|
Daniel Gisiger (* 9. Oktober 1954 in Baccarat, Frankreich) ist ein ehemaliger Schweizer Radsporttrainer und ehemaliger Radrennfahrer.
Sportliche Laufbahn
Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 1977 in San Cristóbal errang Daniel Gisiger zwei dritte Plätze, in der Einer- sowie der Mannschaftsverfolgung der Amateure (mit Walter Baumgartner, Hans Känel und Robert Dill-Bundi). 1977 holte er zwei Etappensiege in der Niedersachsen-Rundfahrt. Als Amateur startete er für den Verein Olympia Biel.[1]
Im selben Jahr noch wurde er Profi, startete beim Sechstagerennen in Zürich und belegte gemeinsam mit René Pijnen den zweiten Platz. Viermal – 1975, 1976, 1977 und 1987 – wurde er Schweizer Meister im Punktefahren. 1977 stellte er im Zürcher Hallenstadion mit 46,745 km/h den Stundenweltrekord für Amateure auf.[2] 1978 gewann er die Gesamtwertung des Étoile des Espoirs.
Gisiger war ein exzellenter Zeitfahrer. Als solcher gewann er vorwiegend Zeitfahr-Wettbewerbe, wie u. a. dreimal in Folge die Trofeo Baracchi, 1981 mit Serge Demierre, 1982 mit Roberto Visentini und 1983 mit Silvano Contini; 1981 und 1983 den Grand Prix des Nations. Zweimal gewann er Etappen des Giro d’Italia und je einmal der Tour de Suisse und der Tour de Romandie, 1981 den Trofeo Masferrer. Bei der Deutschland-Rundfahrt 1981 siegte er in der Bergwertung, 1987 beim Giro del Lago Maggiore.
Daniel Gisiger startete bei insgesamt 40 Sechstagerennen, von denen er sechs gewann. Allein viermal siegte er im Zürcher Sechstagerennen (1983, 1984 und 1986 mit Urs Freuler und 1988 mit Jörg Müller).
Nach dem Ende seiner Laufbahn gestand Gisiger Doping mit Anabolika und Cortison.[2]
Berufliches
Nach Beendigung seiner aktiven Radsportkarriere absolvierte Gisiger, der vier Sprachen fliessend spricht, eine Trainerausbildung in Frankreich und war in Neukaledonien, dem Geburtsland seiner Frau, als Verbandstrainer tätig. Anschliessend arbeitete er als Trainer im Centre Mondial du Cyclisme des Weltradsportverbandes Union Cycliste Internationale in Aigle, aber die Zusammenarbeitet endete im Streit.[3] Von 2007 bis 2021 war Gisiger Nationaltrainer der Schweizer Bahn-Mannschaft.[3][4] Unter seiner Ägide errang der Schweizer Bahn-Vierer etwa bei den UEC-Bahn-Europameisterschaften 2015, 2018 und 2021 jeweils die Silbermedaille und 2020 Bronze. Ebenfalls 2015 wurde der Fahrer Stefan Küng Weltmeister in der Einerverfolgung. Sein Nachfolger als Nationaltrainer wurde Mickaël Bouget.[5] 2023 ging Gisiger nach Japan, um dort die Ausdauer-Nationalmannschaft zu trainieren.[6]
Ehrungen
Im Oktober 2021 wurde Gisiger von Swiss Olympic mit dem Swiss Olympic Coach Award ausgezeichnet. Der Aufschwung des Bahnradsports in der Schweiz sei zweifellos mit seinem Namen verbunden und seine Verdienste für den Schweizer Radsport eindrücklich und «legendär».[7]
Erfolge
Bahn
- 1975
- Schweizer Meister – Punktefahren
- Schweizer Meister – Mannschaftsverfolgung
- 1976
- Schweizer Meister – Punktefahren
- 1977
- 1982
- 1983
- 1984
- 1986
- 1987
- Schweizer Meister – Punktefahren
- 1988
Strasse
- 1977
- 1978
- 1981
- 1982
- 1983
- 1985
- 1987
- 1987
Grand-Tour-Platzierungen
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 34/1974. Berlin 1974, S. 3.
- ↑ a b Elmar Wagner: Lichtgestalt gegen den Untergang. In: Neue Zürcher Zeitung. 24. Juni 2006, abgerufen am 18. Januar 2017.
- ↑ a b Gisiger neuer Rad-Natitrainer (Memento vom 27. Februar 2019 im Internet Archive). In: Blick.3. Januar 2012.
- ↑ Rainer Sommerhalder: Trainerlegende Daniel Gisiger hofft auf eine Olympia-Medaille «seines Kindes». In: Aargauer Zeitung. 2. August 2021, abgerufen am 11. Oktober 2021.
- ↑ «Ich möchte dem Nachwuchs meine Rennvisionen vermitteln». Swiss Cycling, 27. Januar 2022, abgerufen am 17. Februar 2022 (Interview).
- ↑ 中長距離チームに新コーチが就任 ダニエル・ギジガー氏/自転車トラック競技日本ナショナルチーム – More CADENCE - 自転車トラック競技/ロードレース/競輪ニュース. In: morecadence.jp. 27. Januar 2023, abgerufen am 28. Januar 2023 (japanisch).
- ↑ Lifetime Award für Daniel Gisiger. Swiss Cycling, 20. Oktober 2021, abgerufen am 23. Juni 2022.
1970, 1974 Xaver Kurmann |
1971, 1972 René Savary |
1973 Roland Salm |
1975–1977, 1987 Daniel Gisiger |
1978 Walter Baumgartner |
1979, 1980, 1982 Hans Känel |
1981, 1986, 1989–1991 Urs Freuler |
1983 Robert Dill-Bundi |
1984 Harald Müller |
1985 Philippe Grivel |
1988 Rolf Järmann |
1992, 1993, 1995, 1997, 2000, 2007, 2008 Bruno Risi |
1994, 1998, 2001, 2004 Kurt Betschart |
1996 Andreas Aeschbach |
1999, 2005, 2009, 2010 Franco Marvulli |
2002, 2003, 2006 Alexander Aeschbach |
2011 Jan Keller |
2012, 2016 Tristan Marguet |
2013 Gaël Suter |
2014 Olivier Beer |
2015 Stefan Küng |
2017 Stefan Bissegger |
2018, 2019 Théry Schir |
2020 Claudio Imhof |
2021, 2022, 2024 Simon Vitzthum |
2023 Lukas Rüegg