Dani Arnold

Dani Arnold (2016)

Dani Arnold (* 22. Februar 1984 im Kanton Uri)[1] ist ein Schweizer Extrembergsteiger.

Biografie

Dani Arnold wuchs in der Urner Bergsiedlung Biel ob Bürglen im Schächental auf. Mit etwa 20 Jahren begann er mit Free-Solo-Eisklettern, obwohl ihn seine Eltern dabei nicht unterstützten.[2][3] Einer breiten Öffentlichkeit wurde er vor allem durch seinen Geschwindigkeitsrekord bei der Besteigung der Eiger-Nordwand 2011 bekannt. Er durchstieg die Wand solo in 2 Stunden und 28 Minuten und war somit 20 Minuten schneller als der bisherige Rekordhalter Ueli Steck, der dann aber Arnolds Zeit 2015 um 6 Minuten unterbot.[4][5]

In der Kletterszene war Arnold bereits vor 2011 bekannt, unter anderem durch den Speedrekord von 1 Stunde und 35 Minuten am Westgrat des Salbitschijen. 2010 gelang ihm mit Stephan Siegrist und Thomas Senf die erste Winterbesteigung des Torre Egger in Patagonien.

Im Januar 2012 kletterte Arnold in Schottland die Mixed-Kletterroute The Hurting als erster Nicht-Schotte Rotpunkt. The Hurting gilt als eine der weltweit schwersten Trad-Mixed-Kletterrouten überhaupt.[6]

Im April 2013 gelang ihm mit David Lama die Erstbegehung der zentralen Headwall an der 1500 Meter hohen Ostwand des Mooses Tooth in Alaska. Die beiden benötigten für die Bird of Prey genannte Route (6a, M7+, 90°, A2) rund 48 Stunden.[7]

Am 22. April 2015 gelang ihm die schnellste Solobegehung der Matterhorn-Nordwand in 1 h 46 min.

Ende Juli 2018 stellte er an der Nordwand der Grandes Jorasses eine neue Rekordzeit auf. Er bestieg solo den Walkerpfeiler (4208 Meter) im Mont-Blanc-Massiv über die Cassin-Route in 2:04 Stunden.[8] Damit hält er den Geschwindigkeitsrekord und löste Ueli Steck ab, der im Winter 2008 für eine andere Route 2:21 Stunden gebraucht hatte. Neben dem Speed-Rekord am Matterhorn hält Arnold somit zwei der drei Geschwindigkeitsrekorde der Grossen Nordwände, am Eiger wird der Rekord von Ueli Steck gehalten.[9]

Am 12. Juni 2023 kletterte Arnold als Erster solo und in Rekordzeit alle drei Grate des Salbitschijen. Dazu brauchte er 9 Stunden, 36 Minuten und 55 Sekunden und legte 2311 Höhenmeter Aufstieg und 8,48 Kilometer zurück. Start- und Zielort war die Salbithütte.[10]

Arnold ist Bergführer, verheiratet und lebt in Bürglen.[3]

Auszeichnungen

  • Paul-Preuss-Preis 2024[11]

Dokumentationen

  • Matthias Affolter: Berge im Kopf. Filmformat, 2014, 93 min.[12]
  • Netflix: Duell am Abgrund. Filmformat, 2023, 90 min.[13]

Publikationen

  • Warum das alles? Rekorde & Reflexionen von Extremalpinist Dani Arnold. 2018.

Einzelnachweise

  1. Christian Thiele: Dani Arnold: «Zu langsam ist gefährlich» Interview in: alpin.de 6/2016.
  2. Emil Bischofberger: Du weisst: Dieser Stein muss halten, sonst bist du tot, Interview, Tages-Anzeiger, 27. Dezember 2018, S. 28–29.
  3. a b Olivier Joliat: «Ja, ich gehe Risiken ein» In: Coopzeitung Nr. 6 vom 4. Februar 2014, S. 135, (PDF).
  4. Sechs Minuten schneller: Ueli Steck holt sich Eiger-Rekord zurück. blick.ch, abgerufen am 18. November 2015.
  5. ‘Swiss machine’ Ueli Steck reclaims Eiger record. SWI swissinfo.ch, abgerufen am 18. November 2015.
  6. The Hurting XI 11 - Tradclimbing im schottischen Hochland. auf bergsteigen.com, abgerufen am 4. März 2012.
  7. David Lama und Dani Arnold erstbegehen Route. (Memento vom 6. Mai 2017 im Internet Archive)
  8. Dani Arnold stellt Speed-Rekord an der Grandes Jorasses Nordwand auf. In: lacrux.com vom 14. August 2018, abgerufen am 27. Dezember 2018.
  9. Tim Ehrensperger: Schweizer Kletterer bricht Speed-Rekord von Ueli Steck. In: Berner Zeitung.ch vom 15. August 2018, abgerufen am 27. Dezember 2018.
  10. Am Salbit - Alpinist Dani Arnold stellt neuen Kletterrekord auf. SRF, abgerufen am 2. Juli 2023.
  11. Paul-Preuss-Preis 2024 an Dani Arnold. Abgerufen am 1. November 2024.
  12. Website zum Film
  13. Duell am Abgrund bei Netflix, abgerufen am 3. August 2024.