Dagmar Wöhrl wuchs in Nürnberg auf; sie lebte mit ihren Eltern und den Großeltern in einem Haus. Ihre Eltern waren bei Siemens angestellt. Nach dem Abitur 1973 am Sigena-Gymnasium Nürnberg absolvierte sie ein Studium der Rechtswissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, welches sie 1983 mit dem ersten und 1987 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen abschloss. Seit 1987 ist sie als Rechtsanwältin zugelassen und auch als Unternehmerin tätig. Sie war Gesellschafterin der DACA Parkhausverwaltungs GmbH und ist geschäftsführende Gesellschafterin der MiDa Parkverwaltungs- und Werbegesellschaft mbH in Nürnberg. Zum 18. September 2012 wurde Dagmar Wöhrl als Vertreterin der Aktionäre in den Aufsichtsrat der Nürnberger Beteiligungs-Aktiengesellschaft und der Nürnberger Lebensversicherungs AG bestellt.[1] Im Januar 2017 wurde bekanntgegeben, dass sich Wöhrl als eine der Investoren an der VOX-Sendung Die Höhle der Löwen beteiligt. Sie übernahm dabei ab der vierten Staffel den Platz des zuvor ausgestiegenen Jochen Schweizer.[2] Ebenfalls 2017 gründete sie die DGWoehrl Consulting GmbH mit Sitz in Berlin. Seit 2019 ist Dagmar Wöhrl im Ausland als Direktorin der DMW Investment (PTD) LTD und der DMW Management (PTD) LTD aktiv.
Privates
Wöhrl lebt in Nürnberg. Sie ist evangelisch,[3] seit 1984 mit dem Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl verheiratet und Mutter von zwei Söhnen. Ihr Sohn Marcus (* 1985) war politisch ebenfalls in der CSU aktiv und kandidierte 2004 wie auch 2009 erfolglos für das Europaparlament. Nach der Ablösung seiner Mutter als Staatssekretärin verließ er die CSU und ist heute Hotelunternehmer.[4] Ihr zweiter Sohn Emanuel Nicolai (* 26. August 1988) verstarb am 1. Juli 2001[5] nach einem häuslichen Unfall.[6]
Wöhrl war von 1995 bis 2003 Landesschatzmeisterin der CSU. Sie gehört dem Präsidium und dem Vorstand der CSU an, ist stellvertretende Bezirksvorsitzende der Frauen-Union des Bezirksverbandes Nürnberg-Fürth-Schwabach (seit 2013), ist stellvertretende Landesvorsitzende der CSU-Mittelstands-Union, stellvertretende Bezirksvorsitzende des CSU-Bezirksverbandes Nürnberg-Fürth-Schwabach, Vorstandsmitglied im Parlamentskreis Mittelstand der CDU/CSU-Bundestagsfunktion, Vorsitzende der CSU-Finanzkommission, Vorsitzende des CSU-Fachausschusses Entwicklungspolitik, Vorstandsmitglied beim Arbeitskreis Integration des Bezirksverbands Nürnberg-Fürth-Schwabach der CSU, Mitglied der CSU-Wirtschaftskommission, Mitglied im Integrationsrat der CDU/CSU-Fraktion und Mitglied im Arbeitskreis Außen- und Sicherheitspolitik der CSU. In den Jahren 1998 bis 2002 war Dagmar Wöhrl wirtschaftspolitische Sprecherin und Vorsitzende des Arbeitskreises Wirtschaft und Technologie, Tourismus, Landwirtschaft und Verkehr, Bau- und Wohnungswesen der CSU-Landesgruppe. Zwischen 2002 und 2005 war Dagmar Wöhrl wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Seit März 2012 ist Dagmar Wöhrl Gründungsmitglied des Vereins cnetz[8], „weil die Digitalisierung unserer Gesellschaft und eine damit verbundene Netzpolitik ein Generationen-Projekt ist!“.[9] Dagmar Wöhrl ist Mitglied im CSUnet.
Abgeordnete
Von 1990 bis 1994 gehörte Dagmar Wöhrl dem Stadtrat von Nürnberg an und war hier wohnungspolitische Sprecherin. Sie war 23 Jahre lang – von 1994 bis 2017 – Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war sie von 1998 bis 2002 wirtschaftspolitische Sprecherin der CSU-Landesgruppe und von 2002 bis 2005 wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
2005 gründete Wöhrl zusammen mit ihrer Familie die nach ihrem verstorbenen Sohn benannte Emanuel-Wöhrl-Stiftung. Diese wurde nach dem Tsunami vom 26. Dezember 2004 ins Leben gerufen, um betroffenen Familien in Sri Lanka zu helfen und die zerstörte Mahamay-Grundschule in Hikkaduwa wieder aufzubauen. Mittlerweile ist die Stiftung in Afrika, aber auch in Deutschland aktiv.
Als Präsidentin des Tierschutzvereins Nürnberg-Fürth und Umgebung e. V. setzte sich Wöhrl auch im Bundestag für die Rechte von Tieren ein und unterstützte dort die Verankerung des Tierschutzes im Grundgesetz. Im Rahmen der Krise der Quelle GmbH wurde Wöhrl in ihrer Funktion als parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie kritisiert, als sie die Jahrespressekonferenz des Tierheims besuchte, anstatt sich die Sorgen der Quelle-Beschäftigten anzuhören.[14]
Schönheitswettbewerbe und Film
In ihrer Jugend nahm Wöhrl mit Erfolg an zahlreichen Schönheitswettbewerben teil:
Neben ihrem Mandat im Bundestag und der Ausübung weiterer Tätigkeiten gehört Dagmar Wöhrl seit 2011 auch dem Verwaltungsrat und dem Beirat der Schweizer Bank J. Safra Sarasin an.[23][24]
Eine Interessenkollision mit ihren Aufgaben als Bundestagsabgeordnete sehe sie dabei nicht.[25]
Literatur
Lutz Backes: Dagmar Wöhrl. In: ders.: Fränkische Köpfe, von Albrecht Dürer bis Markus Söder. PH. C. W. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 2022, ISBN 978-3-87707-256-1, S. 252f.