Der DFB-Pokal 2023/24 war die 81. Austragung des Fußballpokalwettbewerbs der Männer. Das Finale fand am 25. Mai 2024 im Berliner Olympiastadion statt – so wie seit 1985 üblich. Pokalsieger wurde Bayer 04 Leverkusen nach einem 1:0-Finalsieg über den 1. FC Kaiserslautern. Leverkusen gewann damit das erste Mal in der Vereinsgeschichte das Double.[1]
Titelverteidiger RB Leipzig, der 2022/23 zum zweiten Mal in Folge den DFB-Pokal gewonnen hatte, schied mit einem 0:1 beim VfL Wolfsburg bereits in der 2. Hauptrunde aus. Rekordpokalsieger FC Bayern München scheiterte in derselben Runde mit 1:2 beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken.
Herkunftsgemeinden der DFB-Pokal-Teilnehmer 2023/24, grün markiert Ort des Titelträgers Die Fußnoten benennen die Vereine, welche ihre Herkunftsgemeinde nicht offensichtlich im Vereinsnamen haben:
1
Achern: SV Oberachern
2
Hamburg: FC St. Pauli, FC Teutonia Ottensen
3
Berlin: Hertha BSC, TuS Makkabi
4
Bremen: FC Oberneuland
5
Gelsenkirchen: FC Schalke 04
6
Sinsheim: TSG 1899 Hoffenheim
Für die erste Runde haben sich 64 Mannschaften sportlich qualifiziert:
Da sich der VfL Osnabrück über die 3. Liga qualifiziert hatte, war der SV Atlas Delmenhorst als (unterlegener) Finalist des Niedersachsenpokals bereits vorzeitig qualifiziert.
3
Da sowohl die SV Elversberg als auch der 1. FC Saarbrücken als Finalisten des Saarlandpokals über die 3. Liga qualifiziert waren, wurde der Vertreter des Saarlands in einem Entscheidungsspiel zwischen den unterlegenen Halbfinalisten FC 08 Homburg und SV Auersmacher am 30. Mai bestimmt. Dieses konnte der FC 08 Homburg mit 4:1 für sich entscheiden und qualifizierte sich damit für den DFB-Pokal.
Zweite Mannschaften desselben Vereins oder derselben Kapitalgesellschaft sind nicht zur Teilnahme am DFB-Pokal zugelassen.[2] In dieser Saison traf dies auf den Zweitplatzierten der 3. Liga 2022/23, SC Freiburg II zu. An seiner Stelle rückte der Fünftplatzierte der dritten Liga, der 1. FC Saarbrücken, nach.
Termine
Die Spielrunden wurden an folgenden Terminen ausgetragen:[3]
1. Hauptrunde: 11. bis 14. August 2023 und 26. / 27. September 2023
2. Hauptrunde: 31. Oktober / 1. November 2023
Achtelfinale: 5. / 6. Dezember 2023
Viertelfinale: 30. / 31. Januar 2024 und 6. / 7. Februar 2024
Halbfinale: 2. / 3. April 2024
Finale in Berlin: 25. Mai 2024
Übersicht
Die jeweils obere Mannschaft hatte Heimrecht.
1. Hauptrunde
2. Hauptrunde
Achtelfinale
Viertelfinale
Halbfinale
Finale
1. FC Saarbrücken
2
Karlsruher SC
1
1. FC Saarbrücken
2
FC Bayern München
1
Preußen Münster
0
FC Bayern München
4
1. FC Saarbrücken
2
Eintracht Frankfurt
0
FC Viktoria Köln
3
Werder Bremen
2
FC Viktoria Köln
0
Eintracht Frankfurt
2
1. FC Lokomotive Leipzig
0
Eintracht Frankfurt
7
1. FC Saarbrücken
2
Borussia Mönchengladbach
1
TuS Bersenbrück
0
Borussia Mönchengladbach
7
Borussia Mönchengladbach
3
1. FC Heidenheim
1
Rostocker FC
0
1. FC Heidenheim
8
Borussia Mönchengladbach
11
VfL Wolfsburg
00
TuS Makkabi Berlin
0
VfL Wolfsburg
6
VfL Wolfsburg
1
RB Leipzig
0
SV Wehen Wiesbaden
2
RB Leipzig
3
1. FC Saarbrücken
0
1. FC Kaiserslautern
2
FC Carl Zeiss Jena
0
Hertha BSC
5
Hertha BSC
3
1. FSV Mainz 05
0
SV Elversberg
0
1. FSV Mainz 05
1
Hertha BSC
3 (5)2
Hamburger SV
3 (3)0
Arminia Bielefeld
2 (4)2
VfL Bochum
2 (1)0
Arminia Bielefeld
1 (3)0
Hamburger SV
1 (4)2
Rot-Weiss Essen
30
Hamburger SV
41
Hertha BSC
1
1. FC Kaiserslautern
3
FC Rot-Weiß Koblenz
0
1. FC Kaiserslautern
5
1. FC Kaiserslautern
3
1. FC Köln
2
VfL Osnabrück
10
1. FC Köln
31
1. FC Kaiserslautern
2
1. FC Nürnberg
0
FC Oberneuland
1
1. FC Nürnberg
9
1. FC Nürnberg
31
Hansa Rostock
20
FSV Frankfurt
1 (0)0
Hansa Rostock
1 (3)2
1. FC Kaiserslautern
0
Bayer 04 Leverkusen
1
SV Sandhausen
3 (4)2
Hannover 96
3 (2)0
SV Sandhausen
2
Bayer 04 Leverkusen
5
FC Teutonia 05 Ottensen
0
Bayer 04 Leverkusen
8
Bayer 04 Leverkusen
3
SC Paderborn 07
1
SV Oberachern
0
SC Freiburg
2
SC Freiburg
1
SC Paderborn 07
3
Energie Cottbus
0
SC Paderborn 07
7
Bayer 04 Leverkusen
3
VfB Stuttgart
2
TSG Balingen Fußball
0
VfB Stuttgart
4
VfB Stuttgart
1
1. FC Union Berlin
0
FC-Astoria Walldorf
0
1. FC Union Berlin
4
VfB Stuttgart
2
Borussia Dortmund
0
TSV Schott Mainz
1
Borussia Dortmund
6
Borussia Dortmund
1
TSG 1899 Hoffenheim
0
VfB Lübeck
1
TSG 1899 Hoffenheim
4
Bayer 04 Leverkusen
4
Fortuna Düsseldorf
0
FC 08 Homburg
3
SV Darmstadt 98
0
FC 08 Homburg
2
SpVgg Greuther Fürth
1
Hallescher FC
0
SpVgg Greuther Fürth
1
FC 08 Homburg
1
FC St. Pauli
4
SV Atlas Delmenhorst
0
FC St. Pauli
5
FC St. Pauli
21
FC Schalke 04
10
Eintracht Braunschweig
1
FC Schalke 04
3
FC St. Pauli
2 (3)0
Fortuna Düsseldorf
2 (4)2
FC Gütersloh
0
Holstein Kiel
2
Holstein Kiel
3 (3)0
1. FC Magdeburg
3 (4)2
SSV Jahn Regensburg
1
1. FC Magdeburg
2
1. FC Magdeburg
1
Fortuna Düsseldorf
2
SpVgg Unterhaching
2
FC Augsburg
0
SpVgg Unterhaching
30
Fortuna Düsseldorf
61
FV Illertissen
1
Fortuna Düsseldorf
3
1 Sieg nach Verlängerung 2 Sieg im Elfmeterschießen
1. Hauptrunde
Die Auslosung der Begegnungen in der 1. Hauptrunde fand am 18. Juni 2023 statt.[4] Losfee im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund war Stabhochspringerin Sarah Vogel, als Ziehungsleiter fungierte DFB-Präsident Bernd Neuendorf.[5] Die Mannschaften wurden in zwei Lostöpfe unterteilt. Im ersten Lostopf befanden sich die Mannschaften, die in der 2. Bundesliga 2022/23 die Plätze 15 bis 18 belegt hatten, die vier besten teilnahmeberechtigten Mannschaften der 3. Liga 2022/23 sowie die Vertreter der Landesverbände. Im zweiten Topf befanden sich die 18 Bundesligisten sowie die 14 bestplatzierten Zweitligisten der Saison 2022/23. Für jede Paarung wurde eine Mannschaft aus dem ersten Topf gegen eine Mannschaft aus dem zweiten Topf gelost, wobei die Mannschaften des ersten Topfs stets das Heimrecht erhielten.[2]
30 der 32 Begegnungen fanden vom 11. bis 14. August 2023 statt, die Spiele mit Beteiligung der DFL-SupercupteilnehmerFC Bayern München und RB Leipzig wurden am 26. und 27. September 2023 ausgetragen.
Anstelle der heimischen Julius-Hirsch-Sportanlage fand das Spiel im Mommsenstadion in Berlin statt.
2. Hauptrunde
Die Auslosung fand am 1. Oktober statt und wurde von Das Erste live übertragen. Die Lose wurden durch den ehemaligen deutschen FußballnationalspielerShkodran Mustafi gezogen, Ziehungsleiter war DFB-Vizepräsident Peter Frymuth. Die Mannschaften wurden wie in der 1. Hauptrunde auf zwei Töpfe verteilt; in einem Topf befanden sich die verbliebenen Mannschaften aus der 3. Liga und darunter, im anderen Topf die verbliebenen Mannschaften der 1. und 2. Bundesliga. Auch hier erhielten die Mannschaften des erstgenannten Topfes Heimrecht. Sobald einer der beiden Töpfe ausgeschöpft war, wurde die Auslosung mit dem verbleibenden Topf fortgesetzt, in diesem Fall erhielt die zuerst in eine Paarung geloste Mannschaft Heimrecht.[12] Die Spiele wurden am 31. Oktober und 1. November ausgetragen.
Die Auslosung der Achtelfinal-Begegnungen fand am 5. November 2023 im Rahmen der Liveübertragung der Frauen-Bundesliga-Partie zwischen dem FC Bayern München und VfL Wolfsburg in der Halbzeitpause im ZDF statt. Ausgelost wurde, wie üblich, im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Als Losfee fungierte RadsportlerinDenise Schindler.[13] Ab dieser Runde wurden die Lose nur noch aus einem Topf gezogen, die zuerst in eine Paarung geloste Mannschaft erhielt in der Regel Heimrecht. Ausgenommen hiervon waren der 1. FC Saarbrücken und der FC 08 Homburg, die aufgrund ihrer Ligazugehörigkeit – im Falle einer Begegnung mit einem Bundes- oder Zweitligisten – grundsätzlich das Heimrecht erhielten.
Für das Achtelfinale konnten sich mehr Zweit- (8) als Erstligisten (6) qualifizieren. Es war das erste Mal seit der Saison 1992/93, dass nur noch sechs Bundesligisten in dieser Runde standen (damals Werder Bremen, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, der Karlsruher SC, 1. FC Nürnberg und Bayer Leverkusen).[14]
Die Begegnungen wurden am 10. Dezember 2023 im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund von U17-FußballnationalmannschaftstrainerChristian Wück und dessen Co-Trainer Jens Nowotny ausgelost und in der Sportschau übertragen.[15] Der 1. FC Saarbrücken, formell der letzte verbliebene Teilnehmer aus dem Topf der Amateurvereine, hatte grundsätzlich Heimrecht. Für das Viertelfinale hatten sich drei Erst- und vier Zweitligisten qualifiziert. Letztmals hatten in der Saison 2003/04 mit Borussia Mönchengladbach, Werder Bremen und Bayern München lediglich drei Bundesligisten die Runde der letzten Acht erreicht. Es waren noch fünf Ex-Pokalsieger vertreten, deren letzte Titelgewinne aus den 1980er- und 1990er-Jahren datieren: Düsseldorf (zuletzt 1980), Leverkusen (1993), Mönchengladbach (zuletzt 1995), Kaiserslautern (zuletzt 1996) und Stuttgart (zuletzt 1997).
Aufgrund des Nachholspiels wurde das Halbfinale mit einem Doppellos (Saarbrücken/Mönchengladbach) gelost. Zuerst wurde der 1. FC Kaiserslautern gezogen, welcher somit Heimrecht gehabt hätte; da Drittligist Saarbrücken das Nachholspiel gewonnen und somit das Halbfinale erreicht hatte, wurde nach den Regeln des DFB das Heimrecht getauscht; Kaiserslautern musste somit auswärts im Saarbrücker Ludwigsparkstadion antreten.[19]
Erstmals seit der Einführung der Bundesliga im Jahr 1963 stand nur noch ein Erstligist im Halbfinale des DFB-Pokals.[20]
Das Finale fand am 25. Mai 2024 im BerlinerOlympiastadion statt. Erstmals seit der Saison 2010/11 stand mit dem 1. FC Kaiserslautern wieder ein Zweitligist im DFB-Pokalfinale.
Jan Elvedi (86.), Philipp Klement (90.+6') – Odilon Kossounou (3.), Lukáš Hrádecký (90.+7')
Platzverweise
keine – Odilon Kossounou (44.)
Beste Torschützen
Nachfolgend aufgelistet sind die besten Torschützen der DFB-Pokal-Saison 2023/24. Sortiert wird nach Anzahl der Treffer, bei gleicher Trefferzahl alphabetisch.
Der Anteil an den Vermarktungserlösen je Teilnehmer betrug für die erste Runde 215.600 Euro. Klubs, die in die zweite Runde einziehen, verzeichnen Einnahmen in Höhe von 431.200 Euro. Für das Erreichen des Achtelfinales werden 862.400 Euro ausgezahlt. Die Viertelfinalisten erhalten 1.724.800 Euro, die Halbfinalisten 3.449.600 Euro. Die Prämien für den Gewinner und den Verlierer des Finales wurden später bekannt gegeben.[22]