Der DFB-Pokal 2019/20 war die 77. Austragung des Fußballpokalwettbewerbs der Männer. Das Finale sollte am 23. Mai 2020 stattfinden und, wie seit 1985 üblich, im Berliner Olympiastadion ausgetragen werden. Am 24. April wurde es aufgrund der COVID-19-Pandemie verschoben[1] und fand stattdessen am 4. Juli statt. Der FC Bayern München besiegte Bayer Leverkusen mit 4:2, gewann seinen 20. DFB-Pokal-Titel und wiederholte damit seinen Vorjahreserfolg.
Weil Bayern München bereits über die Bundesliga für die UEFA Champions League qualifiziert war, rückte der Sechste der Bundesliga-Abschlusstabelle, die TSG 1899 Hoffenheim, vom Europa-League-Qualifikationsplatz in die Gruppenphase, und der Siebte, der VfL Wolfsburg, erhielt als zusätzlicher Teilnehmer den freien Platz in der Qualifikation.[2]
Weiterhin galt während des Wettbewerbs, dass keine zwei Mannschaften eines Vereins oder einer Kapitalgesellschaft an den Spielen um den DFB-Vereinspokal teilnehmen durften.[3]
Ligaebene in Klammern: I = Bundesliga • II = 2. Bundesliga • III = 3. Liga • IV = Regionalliga • V = Oberliga • VI = Verbandsliga
1
Die drei Landesverbände mit den meisten Herrenmannschaften im Spielbetrieb (Bayern, Niedersachsen, Westfalen) haben zwei Startplätze. So nehmen neben dem Pokalsieger der Sieger des zweiten Pokalwettbewerbs (Niedersachsen: 3. Liga/Regionalliga und Amateure), der bestplatzierte teilnahmeberechtigte bayerische Regionalligist (VfB Eichstätt) sowie der Sieger des Qualifikationsspiels zwischen der bestplatzierten teilnahmeberechtigten Mannschaft der Oberliga Westfalen und der bestplatzierten, nicht bereits über den Westfalenpokal qualifizierten, teilnahmeberechtigten westfälischen Mannschaft der Regionalliga West (TuS Haltern – SC Verl, 1:3) teil.
2
Der Karlsruher SC hat sich bereits über die 3. Liga für den DFB-Pokal qualifiziert, deswegen durfte der unterlegene Landespokalfinalist SV Waldhof Mannheim am DFB-Pokal teilnehmen.
3
Der SV Wehen Wiesbaden hat sich bereits über die 3. Liga für den DFB-Pokal qualifiziert, deswegen durfte der unterlegene Landespokalfinalist KSV Baunatal am DFB-Pokal teilnehmen.
4
Der Hallesche FC hat sich bereits über die 3. Liga für den DFB-Pokal qualifiziert, deswegen durfte der unterlegene Landespokalfinalist VfB Germania Halberstadt am DFB-Pokal teilnehmen.
Termine
Die Spielrunden sollten ursprünglich an folgenden Terminen ausgetragen werden:[4]
1. Hauptrunde: 9. bis 12. August 2019 (Auslosung am 15. Juni 2019)
2. Hauptrunde: 29./30. Oktober 2019 (Auslosung am 18. August 2019)
Achtelfinale: 4./5. Februar 2020 (Auslosung am 3. November 2019)
Viertelfinale: 3./4. März 2020 (Auslosung am 9. Februar 2020)
Halbfinale: 21./22. April 2020 (Auslosung am 8. März 2020)
Finale in Berlin: 23. Mai 2020
Aufgrund der COVID-19-Pandemie mussten die Halbfinalspiele (ohne Zuschauer) und das Finale verschoben werden. Im Finale waren Delegationen beider Finalisten (je 125 Zuschauer) erlaubt.
Das Spiel fand im Weserstadion in Bremen als dem nächstgelegenen, geeigneten Stadion statt. Da ein Tausch des Heimrechts in den Regularien ausgeschlossen ist, mietete Delmenhorst das Stadion von der Betreibergesellschaft an und Werder Bremen nahm im eigenen Stadion die Rolle des Gastvereins ein.
Anders als in den vergangenen beiden Spielzeiten, bei denen der Videobeweis im DFB-Pokal erst ab dem Viertelfinale eingesetzt wurde, kam er nun schon im Achtelfinale zum Einsatz.[13][14]
Erstmals in der Geschichte des DFB-Pokals zog mit dem 1. FC Saarbrücken ein Viertligist ins Halbfinale ein.[17]
Die Auslosung der Halbfinalbegegnungen erfolgte am Sonntag, dem 8. März 2020. Die Loskugeln wurden von der NationaltorhüterinAlmuth Schult gezogen. Als Ziehungsleiter fungierte DFB-Vizepräsident Peter Frymuth.[18]
Die Spiele sollten am 21. und am 22. April 2020 ausgetragen werden, wurden jedoch wegen der COVID-19-Pandemie verschoben.[19] Gemäß einem Beschluss des DFB vom 11. Mai 2020 wurden die Begegnungen ohne Zuschauer am 9. und 10. Juni ausgetragen.[20][21]
Das Finale war für den 23. Mai 2020 im BerlinerOlympiastadion geplant, wurde aber wegen der COVID-19-Pandemie auf den 4. Juli verschoben. Zuschauer waren, bis auf Delegationen beider Finalisten (je 125 Personen), nicht gestattet.[20]
0:1 David Alaba (16.) 0:2 Serge Gnabry (24.) 0:3 Robert Lewandowski (59.) 1:3 Sven Bender (64.) 1:4 Robert Lewandowski (89.) 2:4 Kai Havertz (90.+5', Handelfmeter)
* Renato Sanches (1/–) verließ den Verein während der Saison.
Fernsehübertragungen
Auch in der Saison 2019/20 wurden alle Spiele des DFB-Pokals live vom Pay-TV-Sender Sky Deutschland übertragen. Frei empfangbar waren zusätzlich neun Partien des Wettbewerbs im ersten Programm der ARD (erste und zweite Runde jeweils ein Spiel, Achtelfinale und Viertelfinale jeweils zwei Spiele, beide Halbfinale und das Finale), sowie vier Partien auf Sport1 (jeweils ein Spiel der ersten Runde bis zum Viertelfinale) zu sehen.[24]
Die Auslosungen wurden grundsätzlich am Sonntag nach der jeweiligen Pokalrunde ab 18 Uhr im Deutschen Fußballmuseum vor Publikum durchgeführt und live in der ARD-Sportschau übertragen. Hiervon abweichend wurde die erste Runde am 15. Juni 2019 ausgelost.[25]
Prämien aus den Fernseh- und Vermarktungserlösen
Der Anteil an den Vermarktungserlösen je Teilnehmer beträgt für die erste Runde 175.500 Euro. Klubs, die in die zweite Runde einziehen, können mit Einnahmen in Höhe von 351.000 Euro planen. Für das Erreichen des Achtelfinales werden 702.000 Euro ausgezahlt. Die Viertelfinalisten erhalten 1.404.000 Euro, die Halbfinalisten 2.808.000 Euro. Das Finale wird gesondert abgerechnet.[26]
Die Landesverbände hatten die Möglichkeit, mit allen Teilnehmern der Landespokalwettbewerbe 2018/2019 eine Zusatzvereinbarung abzuschließen. Diese Vereinbarung sieht vor, dass ein angemessener Anteil der auf die Vertreter des Landesverbandes entfallenden Entgelte für die Teilnahme an der ersten Runde des DFB-Pokals für die Teilnehmer in den jeweiligen Landespokalwettbewerben vorzusehen ist. Die konkrete Verteilung ist Angelegenheit der Landesverbände. Während der Hallesche FC, der den Einzug über die Liga geschafft hat, sowie die Zweitliga-Absteiger 1. FC Magdeburg, MSV Duisburg und FC Ingolstadt 04 genau 175.500 Euro erhalten haben, müssen sich KFC Uerdingen 05, 1. FC Kaiserslautern, Würzburger Kickers, SV Waldhof Mannheim, Chemnitzer FC und Hansa Rostock als Landespokal-Sieger zunächst mit 130.500 Euro zufriedengeben. Die restlichen 45.000 Euro werden jeweils unter allen teilnehmenden Mannschaften im Landespokal aufgeteilt. Ab der zweiten Runde erhalten alle Klubs die gleichen Prämien.[27]
Erreichte Runde
Prämie pro Mannschaft
Insgesamt ausgeschüttet
Runde
aufsummiert
Runde
aufsummiert
1. Hauptrunde (64 Mannschaften)
175.500 € (Amateure: 130.500 €)
11.232.000 €
2. Hauptrunde (32 Mannschaften)
351.000 €
526.500 € (Amateure: 481.500 €)
11.232.000 €
22.464.000 €
Achtelfinale (16 Mannschaften)
702.000 €
1.228.500 € (Amateure: 1.183.000 €)
11.232.000 €
33.696.000 €
Viertelfinale (8 Mannschaften)
1.404.000 €
2.632.500 € (Amateure: 2.587.500 €)
11.232.000 €
44.928.000 €
Halbfinale (4 Mannschaften)
2.808.000 €
5.440.500 € (Amateure: 5.395.500 €)
11.232.000 €
56.160.000 €
Beste Torschützen
Nachfolgend aufgelistet sind die besten Torschützen der DFB-Pokal-Saison 2019/20. Sortiert wird nach Anzahl der Treffer, bei gleicher Trefferzahl alphabetisch.[28]