Erst im Jahr 1830 kam sein künstlerischer Durchbruch mit Zeichnungen und Lithographien. Er bereiste den Orient, er besuchte London und Paris, wo er sich 1860 endgültig niederließ. Constantin Guys war mit Charles Baudelaire, Honoré Daumier und Félix Nadar befreundet. Charles Baudelaire bezeichnete Guys als Maler der Modernität.[1]
Die Themen seiner Malerei waren dem Leben im Zweiten Französischen Empire gewidmet. Er ist als künstlerischer und geistreicher Chronist des Lebens seiner Zeit in die Geschichte eingegangen. Das Grundthema seiner Bilder war die bürgerliche Gesellschaft, deren Eitelkeiten und militärische Betätigungen in den Kriegen seiner Zeit. Auftraggeber für Kriegsberichte in zeichnerischer Form waren laut Baudelaire die Illustrated London News. Das Pariser Gesellschaftsleben mit seinen Vergnügungen und Lastern beobachtete Guys scharf und bildete auch die sozialen Unterschiede ab.
Im Jahr 1885 hatte Guys einen Unfall, bei dem er beide Beine verlor. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in einem Pariser Hospital.
Wirkung
Im Jahr 1964 wurden Arbeiten von Guys auf der documenta III in Kassel in der Abteilung Handzeichnungen gezeigt.
Literatur
documenta III. Internationale Ausstellung; Katalog: Band 1: Malerei und Skulptur; Band 2: Handzeichnungen; Band 3: Industrial Design, Graphik; Kassel/Köln 1964
Zeitler, Rudolf: Die Kunst des 19. Jahrhunderts -. Propyläen Kunstgeschichte; Frankfurt 1990 ISBN 3-549-05111-5
↑"Oft bizarr, gewaltsam, übertrieben, doch stets poetisch, hat er es verstanden, ein seinen Zeichnungen die Bitterkeit oder die berauschende Süße des Lebensweines zu keltern und ihnen Dauer zu verleihen." Französisches Original: „Le peintre de la vie moderne“, 1863 von Figaro zur Publikation angenommen. Zitat nach: Charles Baudelaire: Der Maler des modernen Lebens, in: Aufsätze zur Literatur und Kunst 1857-1860. Band 5 der Ausgabe in 8 Bänden. Zweitausendeins (Lizenz Hanser), 1989, S. 213–258, Zitat S. 258 (der letzte Satz des Beitrags).