ConTeXt ist – im Gegensatz zum anderen großen, älteren TeX-Makropaket LaTeX – monolithischer aufgebaut, dementsprechend gibt es nur wenige zusätzliche Module.[3] Beispielsweise sind TeX-basierte Vektorgrafiken durch MetaFun, einen Nachfolger von MetaPost, vollständig in ConTeXt integriert.
ConTeXt legt einen Schwerpunkt auf die Unterstützung des PDF-Formats und ist in der Lage, eine interaktive PDF-Datei mit hoher Komplexität sowie eine Papierversion desselben Dokuments direkt zu erzeugen. Alle Querverweise werden automatisch zu Hypertext-Links umgewandelt. Solche Dokumente können angesehen und mit einem PDF-Reader gesteuert werden. ConTeXt kann sämtliche Navigationselemente zur Verfügung stellen, die ohne Programmierung aktiviert werden können. Dadurch bekommen die elektronischen Versionen von Dokumenten einen hohen Nutzen für Bildungszwecke.
Zudem enthält ConTeXt einige Perl-Hilfsskripte wie TeXutil und TeXexec.
Entwicklung
Das System wurde 1990 von Hans Hagen und Ton Otten von der niederländischen Firma PRAGMA Advanced Document Engineering (Pragma ADE) geschaffen. Seitdem wird es hauptsächlich von Hans Hagen weiterentwickelt.
Mark II, Mark IV und LMTX
Es gibt derzeit (2020) die folgenden Entwicklungszweige:
ConTeXt Mark II (.mkii) gilt als stabile, eingefrorene Version. Sie nutzt pdfTeX und XeTeX.
ConTeXt Mark IV (.mkiv/.mkvi) ist in aktiver Entwicklung und basiert auf LuaTeX. Obwohl der Code von Mark IV drastische Änderungen enthält, ist Mark IV in vielen Punkten abwärtskompatibel mit Mark II.
ConTeXt LMTX (.mkxl/.mklx) basiert auf LuaMetaTeX, einer minimalistischen LuaTeX-Variante.[4]
Dateien mit der Endung .mkvi oder .mklx passieren einen Filter, um benannte Funktionsparameter zu unterstützen, statt den bei TeX üblichen numerischen[5].
Codebeispiel
Das Erstellen von ConTeXt-Dokumenten ist einfach: Schreiben von datei.tex und Kompilieren mit context. Nachfolgend ein Beispiel,[6] das zum abgebildeten PDF-Dokument führt:
Quelltext eines ConTeXt-Dokuments
Ausgabe des Dokuments
\setupoutput[pdftex]\setupbodyfont[plr,11pt]\mainlanguage[de]\language[de]\enableregime[utf]\setuphead[title][style={\ss\bfd},
% hier wird das Aussehen des Titels definiert
before={\begingroup},
after={Hans Wikipedianer\bigskip\endgroup}]
\starttext\title{\ConTeXt}\section{Text}
Genau so wie \LaTeX{} macht es auch \ConTeXt{}
einfach, den Text durch eine
Abschnittsnummerierung sowie durch Verweise
auf Tabellen, Zeichnungen und andere Elemente
zu gliedern. So kann man ganz einfach auf
Gleichung \in[eqn:gleichung100] verweisen.
\section{Mathematik}
Die folgende Gleichung stellt die
Möglichkeiten von \ConTeXt{} auf dem Gebiet
mathematischer Formeln dar. Gleichungen können
automatisch nummeriert werden.
\placeformula[eqn:gleichung100]\startformula
E = mc^2
\stopformula
worin
\placeformula[eqn:gleichung200]\startformula
m = \frac{m_0}{\sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}}}\stopformula
ist.
\stoptext
Literatur
Taco Hoekwater, Hans Hagen, Willi Egger: Layouts in ConTeXt. Boekplan, Hasselt 2011, ISBN 978-94-90688-00-4
Taco Hoekwater, Hans Hagen: Fonts in ConTeXt. Boekplan, Hasselt 2011, ISBN 978-94-90688-03-5
Hans Hagen, Taco Hoekwater: ConTeXt Reference Manual. (PDF; 2,04 MB) 27. September 2013, abgerufen am 23. Januar 2014 (englisch).
Aditya Mahajan, Willi Egger: Beginners Tutorial ConTeXt. (PDF; 371 kB) 20. August 2008, abgerufen am 23. Januar 2014 (englisch).
↑Modules - ConTeXt wiki.DANTE, 11. September 2011, abgerufen am 21. März 2012 (englisch): „There are not as many modules for ConTeXt as packages for LaTeX, because a lot of LaTeX package features are in ConTeXt’s core.“
↑Hans Hagen: Mail bzgl. Dateiendungen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Juni 2021; abgerufen am 4. Februar 2020 (englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mailman.ntg.nl
↑Übersetzung von ConTeXt in der polnischsprachigen Wikipedia