Combat Zone Nord (deutschKampfzone Nord) war eine französische Widerstandsorganisation, die der Combat angegliedert war. Sie erhielt Ende 1941 diesen Namen; von ihren Mitgliedern wurde sie ursprünglich nach dem Titel ihrer Untergrundzeitung Les Petites Ailes[1] (deutschDie kleinen Flügel) benannt. Von der Gestapo wurde sie mit dem Namen Nationale Befreiung bezeichnet.
Robert Guédon stimmte im Dezember 1940 zu, in der Besetzten Zone Frankreichs einen Zweig der Nationalen Befreiungsbewegung zu gründen, und übernahm dann die Führung der Organisation.
Er sprach Edouard Le Gualez de la Villeneuve, einen Mitarbeiter des Finanzministeriums,[2] wohnhaft im Département Oise, an, mit dem Ziel herauszufinden, ob in der dortigen Gegend Aktionen möglich seien.[3]
Er bildete eine Gruppe, die die Aufgabe hatte, zurückgelassene Waffen von sich zurückziehenden französischen Soldaten zu sammeln, zu reparieren und zu verstecken. Diese sollten bei diversen Aktionen zum Einsatz gebracht werden. Sie führten auch heimliche Aktionen wie das Sammeln von Informationen, die Verteilung von Flugblättern oder die Sabotage deutscher Kommunikationsverbindungen durch.[4]
Das Ziel der Compiègne-Gruppe (auch: „Bataillon de France“)[5] bestand darin, ein Bataillon von Freiwilligen zu bewaffnen, um die Kontrolle über die Stadt Compiègne zu übernehmen, sobald eine alliierte Landung angekündigt wird.
Die Combat Zone Nord war ein Zusammenschluss mehrerer Regionalgruppen und hatte in ihren Reihen sehr viele Handwerker (z. B. Robert Toustou, Alfred Vervin, Georges Fouquoire) und Händler (z. B. Pierre Bourson, Francois Claux).
Die Gruppen von Robert Guédon arbeiteten mit mehreren Gruppen und Netzwerken zusammen, zum Beispiel mit der Musée de l'Homme-Gruppe, bei denen Yvonne Oddon, Boris Vildé, Anatole Lewitsky, Maurice Dutheil de La Rochère, Paul Hauet und Germaine Tillion mitarbeiteten. Auch bestand eine Zusammenarbeit mit den Reseauxs Hector (Normandie),[6]Gloria und der Organisation Civile et Militaire (OCM).
Ende 1941 bis Anfang 1942 wurde diese Gruppe von der deutschen Spionageabwehr zerstört. V-Mann der Geheimen Feldpolizei (GFP) war Jacques Desoubries.[7] Er nannte sich Duverger[8] (alias Jacques Duverger, alias Vogel, alias Jean Masson, alias Pierre Boulain, usw.) und hatte kurz davor die Widerstandsgruppe La Vérité française hochgehen lassen.
Im Zeitraum von Oktober 1941 bis 29. Juni 1942 wurden die meisten[8] Mitglieder der Gruppe festgenommen. Die Widerstandskämpfer waren anfangs im Gefängnis La Santé (Paris), Cherche-Midi (Paris) oder Fresnes inhaftiert.
Im Mai 1942 übernahm die Gestapo Saarbrücken diesen Fall. Innerhalb von vier Monaten, bis September 1942, wurden die meisten verhafteten Mitglieder in die Justizvollzugsanstalt Saarbrücken[8] (Zug von Paris nach Trier) oder ins KZ Hinzert (Alfred Vervin und Michel Edvire) verlegt.
Der Fall wurde erst vom 12. bis zum 19. Oktober 1943 vor dem Zweiten Senat des Volksgerichtshofs in Saarbrücken verhandelt. Die Angeklagten wurden in kleinen Gruppen vor Gericht gestellt. Da durch die eingeschleusten Mitarbeiter der Abwehr und die beschlagnahmten Unterlagen die Anklage hieb- und stichfest war, wurden sehr harte Urteile gefällt.[9]
Jacques Lecompte-Boinet[10] versuchte erfolglos, die Combat Zone Nord wiederherzustellen, und gründete deshalb die Organisation Ceux de la Résistance (CDLR).[11][12] Viele der nicht verhafteten Mitglieder wechselten später zur OCM oder zur CDLR.[11]
Am Ende des Krieges lebten nur noch drei Männer und sieben Frauen der Mitglieder. René Nicot, Maurice Rousselet und Georges Fouquoire überlebten die Haft und kehrten aus deutscher Gefangenschaft zurück nach Frankreich.
Jacques Desoubries „Duverger“ wurde am 10. März 1947 in Augsburg festgenommen und im Juli 1949 in Frankreich angeklagt. Er wurde zum Tode verurteilt und am 23. Dezember 1949 im Fort de Montrouge erschossen.
Übersicht über die Widerstandsbewegungen in der besetzten Zone
Neben der Combat Zone Nord gab es in der Nordzone noch die Ceux de la Libération (CDLL), die Libération Nord, die Organisation Civile et Militaire (OCM) und den Front National (Zone Nord). Die Ceux de la Résistance (CDLR) war die Nachfolgeorganisation der Combat Zone Nord.
Aktionen und Arbeit
Die Gruppe gab die Untergrundzeitschrift „Les Petites Ailes de France“[1][13] heraus. Die Erstveröffentlichung war am 17. Mai 1941. Jacques-Yves Mulliez[14][15] arbeitete mit Maurice Jubert, Thérèse Baton, Gilberte Lindemann, Adzire Lindemann, Louis Durand und Stanislas Pacaud an der Untergrundzeitung mit. In der Rue 176 Quai Louis Blériot befand sich der Redaktionssitz der Zeitung "Les Petites Ailes". Louis Durand hatte die Räume angemietet.[16] Der Drucker Adrien Thomas erhielt von Durand und Le Gualès 80.000,- FF und hat von diesem Geld eine neue Druckmaschine gekauft. Es reichte sogar noch um einen weiteren Drucker einzustellen. Er fand mit Stanislas Pacaud einen erfahrenen Drucker. Die Druckmaschine leistete gute Arbeit und druckte Les Petites Ailes de France und eine große Anzahl von Flugblättern.
Mitgliederliste
Die folgende Tabelle erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
↑François DELIMAL. In: ordredelaliberation.fr. Abgerufen am 2. Juli 2021 (französisch).
↑Compagnons. In: ordredelaliberation.fr. Abgerufen am 11. Juli 2021 (französisch).
↑Marthe Delpirou. In: google.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Juli 2021; abgerufen am 5. Juli 2021 (deutsch, englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/artsandculture.google.com
↑ abcd"Combat Zone Nord". In: Musée de la résistance en ligne. Abgerufen am 4. Juli 2021 (französisch).
↑TAINTURIER Georges. In: Maitron. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Juni 2021; abgerufen am 2. Juli 2021 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/maitron.fr