Clemens Weiss wuchs am Niederrhein auf. 1970–1973 absolvierte er eine technische Ausbildung im Bereich Maschinenbau. Er studierte anschließend Kunst, Philosophie, Medizin und Geologie in Krefeld, Düsseldorf und 1977–1982 in Wien und war dabei gleichzeitig als freischaffender Künstler tätig. 1983 zog er sich nach Süchteln zurück und konzentrierte sich auf eigene philosophisch-theoretische sowie bildnerische Arbeiten. Seit 1986 hatte er ein eigenes Atelier in Mönchengladbach. Dort stellte er eine Dokumentation seines bisherigen künstlerischen Werkblocks zusammen und zog 1987 endgültig nach New York, wo er seitdem lebt und arbeitet.
Künstlerisches Schaffen
Seine Ausstellungstätigkeit begann 1988 in der renommierten Ronald Feldman Gallery in New York. Es folgten zahlreiche Ausstellungen sowie Kunst-, Theater- und öffentliche Skulpturenprojekte in Europa und USA in Galerien, Kunstvereinen und Museen; dazu gab es Gastvorlesungen, Vorträge und öffentliche Veranstaltungen, oftmals in Verbindung mit Ausstellungen. Weiss ist als Kurator und Herausgeber größerer transatlantischer Projekte im Kunst- und Medienbereich in Erscheinung getreten, so beim New-York-Projekt des Juni-Verlages 1991, einer Kunstausstellung amerikanischer Künstler in Deutschland. Er setzt sich für eine internationale Verständigung ein und warnt vor Gefahren, die die Menschheit bedrohen: Seine Skulptur Regarding Non-Proliferation of Nuclear Weapon ist – als offizielles Geschenk der Bundesrepublik Deutschland an die Vereinten Nationen – seit 1996 als permanente Installation im Palast der Nationen (UN) in Genf zu sehen. Dort sind in einer Stelengruppe 42 mit der Hand geschriebene Texte gelagert, unter anderem alle wichtigen internationalen Vertragswerke, die Aspekte der Komplexität des nuklearen Zeitalters bis zum Entstehungsjahr 1995 beinhalten.
Weiss versucht anhand von Installationen und Werkgruppen die unterschiedlichen Gattungen Kunst und Philosophie zusammenfließen zu lassen. Seine Installationen bestehen aus durchsichtigen Glaskonstruktionen, in denen oft Zeichnungen, Schriften und andere Objekte eingefügt sind, und die auch in eigenen Theater-Produktionen eingesetzt werden.[1] Seine Werke sind renommierten Museen zu finden, zum Beispiel im Museum of Modern Art (MoMA) in New York und im Puschkin-Museum Moskau.
„Weiss will Denkkonzepte anschaulich machen, die praktisch schwer zu realisieren sind. Eindrucksvoll wird vorgeführt, was in unserem Leben alles miteinander verwoben und aufeinander bezogen ist: Banales wie Herausragendes, Kostbares, Deutliches und Diffuses. Er zeigt das mit groben handwerklichen Mitteln und in einer Einfachheit, die von angenehmer Zurückhaltung ist.“[2]
Ausstellungen (Auswahl)
Einzelausstellungen
2020 Gartenpavillon im Malkasten Park, Duesseldorf/Germany
Clemens Weiss. Zeichnungen – Serien 1990–1997. Seippel. Köln 1997, ISBN 3-9804967-5-9
Hans Ehrenbaum-Degele / Clemens Weiss: Gedichte / Zeichnungen. Weidle. Bonn 1995, ISBN 3-931135-11-X
in der stadt und auf dem lande, Kunstverein Region Heinsberg 1995
Geschichten von der Entwicklung. Eine zu einem Skizzenbuch zusammengefasste Auswahl von 1988 in New York entstandenen Zeichnungen. Juni-Verlag, Mönchengladbach 1991, ISBN 3-926738-16-2
Zeichnungen und Konzepte zu Installationssegment No. 3. Neuer Aachener Kunstverein, Aachen 1990, ISBN 3-929261-12X
Albert Vigoleis Thelen / Clemens Weiss: Gedichte / Zeichnungen. Juni-Verlag, Mönchengladbach 1989
Illustrationen
Titelbild. Albrecht Joseph: Carl Zuckmayer, Bruno Frank. Porträts. Weidle, Bonn 1993, ISBN 978-3-931135-01-0
Titelbild. Rudolph S. Joseph: Aus Großer Theaterzeit. Alamo. Aachen 1994, ISBN 978-3931135065
Design for pre-paid telephone calling card. „Edition of 100“, Amerivox 1994
Zeichnung. Beyond Freedom. Buch für Olusegun Obasanjo. New York 1996
Titelbild. Albrecht Joseph: Der Letzte Vorhang. Weidle, Bonn 1996, ISBN 978-3-931135-23-2
Klaus Fleming: G.L.A.S.S. Theater Performance Report. Westdeutscher Rundfunk. September 1996
Ernst Jürgens: Ateliergespräche „Linie K“. Kulturmagazin Westdeutscher Rundfunk. Februar 1995
Literatur, Quellen
Klaus Fleming: Transparenz. Zu den Arbeiten von Clemens Weiss. In: Juni. Magazin für Kultur und Politik. Nr. 2–3/89. Mönchengladbach 1989, ISSN0931-2854
Walter Delabar: Aus meinem Aquarium. Clemens Weiss packt die Welt in Glaskästen (ebenda)
Enzyklopädie-Eintrag Clemens Weiss. In: Creps: Biographical encyclopedia of American painters, sculptors & engravers of the U.S. 2002, ISBN 0-9668526-1-3
Edward Leffingwell: Clemens Weiss at Ronald Feldman. In: Art in America. no. 2. New York 2004, ISSN0004-3214
Wolfgang Schmölders: Clemens Weiss und der Düsseldorfer Workshop. In: GLASHAUS Internationales Magazin für Studioglas. Nr. 3/2011, Seite 22f. ((ISSN 1435-8565))
Wolfgang Schmölders: "Ich bin nicht zum Vergnügen hier" – Atelierbesuch bei Clemens Weiss. In: GLASHAUS Internationales Magazin für Studioglas. Nr. 1/2003, Seite 4f. ((ISSN 1435-8565))