Clara kam als einziges Kind des Fabrikanten Friedrich Kilburger zur Welt. Sie erhielt eine sorgfältige Erziehung und heiratete bereits 1875 einen Dr. A. Eysell. Die Ehe wurde nach anderthalb Jahren geschieden. Ab 1879 wirkte Blüthgen durch Krankheiten unterbrochen als Malerin und bildete sich an der Königlichen Kunstschule in Berlin und im Atelier bei Gottlieb Biermann (1824–1908) sowie in den Ateliers von Otto Kirberg und Ferdinand Brütt in Düsseldorf als Porträtmalerin aus. Als ein humoristischer Reisebericht aus ihrer Feder um 1890 veröffentlicht wurde und für positive Resonanz sorgte, widmete sie sich verstärkt dem Schreiben und veröffentlichte eigene Werke sowie Artikel in Zeitungen und Zeitschriften. Fast drei Jahre arbeitete sie in Berlin, wohin sie 1897 zog, in der Redaktion der Illustrierten Frauenzeitung und der Modenwelt. Eine Krankheit zwang sie zur Aufgabe der Arbeit.
Im Jahr 1898[1] heiratete sie den Dichter Victor Blüthgen, mit dem sie nach Freienwalde an der Oder zog. Ihr Mann verstarb 1920 und wurde dort beerdigt. Auch Blüthgen, die 1934 in Berlin verstarb, fand ihre letzte Ruhestätte in Freienwalde.
Werke (Auswahl)
Aus der Art geschlagen. Novellen von Klara Eysell. Friedrich, Leipzig 1893.
Gute Kameraden, Das weiße Kleid, Frau Hedwig, Im Sonnenschein, Illusion perdue, Die Ichform. Novellen von Clara Eysell-Kilburger. Hillger, Berlin/Eisenach/Leipzig 1897.
In Seeleneinsamkeit. Gedichte von Clara Eysellkilburger. Moos, Leipzig/Erfurt/Zürich 1898.
Tintentropfen. 200 Aphorismen von Clara Eysell-Kilbürger. Moos, Leipzig 1898.
Hand in Hand. Novellen, mit Victor Blüthgen. Hillger, Berlin/Eisenach/Leipzig 1899.
Meine Frau hintergeht mich. Schwank in 1 Akt. Danner, Mühlhausen 1901.
Frauenehre, Zwischen Gräbern, Nur eine Episode. Drei Erzählungen. Hillger, Berlin/Eisenach/Leipzig 1901
Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Band 1. Brockhaus, Leipzig 1913, S. 268–269.
Elisabeth Friedrichs: Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. Ein Lexikon. Metzler, Stuttgart 1981, ISBN 3-476-00456-2, (Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte 9), S. 29.
Blüthgen, Clara. In: Petra Budke, Jutta Schulze (Hrsg.): Schriftstellerinnen in Berlin 1871 bis 1945. Ein Lexikon zu Leben und Werk. Orlanda, Berlin 1995, ISBN 3-929823-22-5, S. 54–56.
Werner Hartmann: Blüthgen, Auguste Caroline (Clara), geb. Kilburger, geschiedene Eysell, Pseudonym "Clara Eysell-Kilburger". In: Eva Labouvie (Hrsg.): Frauen in Sachsen-Anhalt, Bd. 2 Ein biographisch-bibliographisches Lexikon vom 19. Jahrhundert bis 1945. Böhlau, Köln u. a. 2019, ISBN 978-3-412-51145-6, S. 88–90.
↑U.a. Brümmer, Friedrichs. Das Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen 1800–1945 von Gisela Brinker-Gabler et al. (S. 33) nennt 1889 als Jahr der Eheschließung.