Nach ihrem Abitur 1978 an der Herderschule Kassel begann Christine Aschenberg-Dugnus 1978 ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Gesamthochschule Kassel und wechselte 1979 an die Philipps-Universität in Marburg, wo sie bis 1985 Rechtswissenschaft studierte. 1986 machte sie die Erste, 1989 die Zweite Juristische Staatsprüfung. Von 1992 bis 2001 war Aschenberg-Dugnus Geschäftsführerin des Graduiertenkollegs „Nationales und Internationales Umweltrecht“ am Institut für Umweltschutz-, Wirtschafts- und Steuerstrafrecht der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Seit 2001 betreibt die Juristin als selbständige Rechtsanwältin eine eigene Kanzlei in Strande.
Politische Tätigkeiten
Christine Aschenberg-Dugnus ist seit 1997 Mitglied der FDP. Ab 1998 war Christine Aschenberg-Dugnus zehn Jahre lang Gemeindevertreterin in Strande. Von 2001 bis 2009 war sie Vorsitzende des FDP-Kreisverbands Rendsburg-Eckernförde. Von 2001 bis 2013 war sie Beisitzerin im Landesvorstand der FDP Schleswig-Holstein. Von April 2003 bis Oktober 2009 war sie Fraktionsvorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion Rendsburg-Eckernförde. Seit 2003 ist die Politikerin Vorsitzende des schleswig-holsteinischen FDP-Landesfachausschusses Gesundheit. Bei der Bundestagswahl 2005 war sie Direktkandidatin im Bundestagswahlkreis Rendsburg-Eckernförde, verpasste jedoch mit 3,6 % der Erststimmen und auf Platz 6 der Landesliste den Einzug ins Parlament. Von 2007 bis 2013 war sie stellvertretende Landesvorsitzende der FDP Schleswig-Holstein.
Bei der Bundestagswahl am 27. September 2009 war sie erneut die Direktkandidatin ihrer Partei im Bundestagswahlkreis Rendsburg-Eckernförde und zog über den vierten Platz der Landesliste in den 17. Bundestag ein, nachdem sie erneut mit 9,8 % der Erststimmen das Direktmandat verpasst hatte. Sie war ordentliches Mitglied im Ausschuss für Gesundheit sowie dem Rechtsausschuss. Im Zeitraum von 2011 bis 2013 war Christine Aschenberg-Dugnus pflegepolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion. Durch das Scheitern ihrer Partei an der Fünf-Prozent-Hürde bei der Bundestagswahl 2013 schied sie im Oktober 2013 aus dem Bundestag aus. In ihrem Wahlkreis erhielt sie 1,9 % der Erststimmen.
Seit Mai 2018 ist sie Vorsitzende des FDP-Bundesfachausschusses Gesundheit, nachdem sie zuvor von 2014 bis 2018 stellvertretende Vorsitzende war. Im Februar 2019 wurde Aschenberg-Dugnus zur Vorsitzenden des FDP-Ortsverbands Strande gewählt.
Bei der Bundestagswahl 2021 zog sie erneut über die Landesliste in den Bundestag ein und erhielt in ihrem Wahlkreis 8 % der Erststimmen. Am 7. Dezember 2021 wurde sie zur Parlamentarischen Geschäftsführerin der FDP-Bundestagsfraktion gewählt. Sie ist erneut Sprecherin ihrer Fraktion im Gesundheitsausschuss sowie stellvertretendes Mitglied im Verteidigungsausschuss und ordentliches Mitglied der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung. Zudem ist sie stellvertretendes Mitglied im Gemeinsamen Ausschuss.
Im Februar 2024 kündigte Aschenberg-Dugnus an, für die nächste Bundestagswahl nicht erneut zu kandidieren.[2]
Politische Positionen
Aschenberg-Dugnus tritt dafür ein, dass homöopathische Mittel nicht mehr von den Krankenkassen bezahlt werden: „Jeder, der Homöopathie befürwortet, soll sie auch weiter erwerben können. Aber auf Selbstzahlerbasis.“[3] 2019 machte sie sich für die Kassenzulassung von Bluttests auf Trisomien stark.[4]
Als eine von nur drei FDP-Abgeordneten stimmte Christine Aschenberg-Dugnus in der 17. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages am 28. Oktober 2010 gegen die Verlängerung der AKW-Laufzeiten.[5]
Corona-Pandemie
Im August 2021 sprach sich Aschenberg-Dugnus dagegen aus, dass der Bundestag die „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ um drei Monate verlängert.[6] Mitte September 2021 plädierte sie für eine baldige Beendigung jeglicher Einschränkungen („Freedom Day“).[7] Zur Frage, ob es eine Impfpflicht für Pflegekräfte geben solle, sagte sie im Oktober 2021: „Ich persönlich halte eine Impfpflicht nicht für notwendig.“[8] Im November 2021 erläuterte Aschenberg-Dugnus in einer Talkshow, dass sie das Pandemiegeschehen anhand der Hospitalisierungsrate beobachte und nicht anhand des aktuelleren Indikators der Infektionszahlen.[9] Im Dezember 2021 unterstützte sie einen Antrag einer Gruppe von FDP-Bundestagsabgeordneten, der einen Beschluss des Bundestages gegen eine allgemeine Corona-Impfpflicht erreichen wollte, aber im Parlament scheiterte.[10]
Zudem ist sie Mitglied der überparteilichen Europa-Union Deutschland, die sich für ein föderales Europa und den europäischen Einigungsprozess einsetzt.[11]
↑Markus Lanz vom 18. November 2021. In: Markus Lanz (Fernsehsendung). 18. November 2021, abgerufen am 19. November 2021: „Dass [die Pandemie] so aus dem Ruder läuft, war mir […] im Grunde erst in den letzten Wochen […] klar, […] weil ich nicht auf die Infektionszahlen zuerst gucke, sondern auf den Hospitalisierungsindex, und da ist es zum Beispiel in meinem Bundesland Schleswig-Holstein so, und das ist eben der Unterschied […] und auch warum wir uns alle impfen müssen, auch die es bisher noch nicht gemacht haben.“
↑Johannes Leithäuser, Berlin: Gruppenantrag verfasst: FDP-Abgeordnete starten Vorstoß gegen Impfpflicht. In: FAZ.NET. ISSN0174-4909 (faz.net [abgerufen am 7. Januar 2023]).