Im Krebsbüchlein (1780, 3. Aufl. 1792) kritisierte er in ungewöhnlicher Form die Erziehungspraktiken seiner Zeit, die häufig paradox anmuteten. Mit seinem Werk „Conrad Kiefer oder Anweisung zu einer vernünftigen Erziehung“ wurde er als der deutsche Jean-Jacques Rousseau bekannt. Ähnlich wie in dessen Émile stellte Salzmann hier seine romantischen Erziehungsvorstellungen vor.
Neben der religiösen Erziehung, der körperlichen Ertüchtigung und dem Erlernen neuerer Sprachen war ihm die moralische Erziehung besonders wichtig. An vielen Stellen seiner Schriften behandelte er auch das Problem der geschlechtlichen Unterweisung und Aufklärung. Im Jahre 1785 legte Salzmann die erste Monographie zu diesem Thema vor: Über die heimlichen Sünden der Jugend.
Der Oberforstrat Ernst Julius Theodor Salzmann (1792–1855) war Sohn von Christian Gotthilf Salzmann. Sein Wirkungsfeld war das Vermessungswesen der gothaischen Domänenforste. Er legte die ersten Grundlagen zum Waldwegebau im gothaischen Thüringer Wald. Nach Ernst Salzmann ist die Salzmannstraße bei Elgersburg benannt.[3] Der Historiker Traugott Märcker war sein Enkel. Seine Enkelin war die Heimatforscherin Luise Gerbing. Christian Ludwig Lenz, Klassischer Philologe, heiratete 1788 Salzmanns Tochter Magdalena. Der Ehe entsprangen elf Kinder, darunter der Naturhistoriker Harald Othmar Lenz.
Schriften (Auswahl)
Ameisenbüchlein oder Anweisung zu einer vernünftigen Erziehung der Erzieher (1806) (Digitalisat der ÖNB Wien)
Denkwürdigkeiten aus dem Leben ausgezeichneter Teutschen des achtzehnten Jahrhunderts (1802) (Digitalisat der BSB München)
Siegfried Hüschmann: Christian Gotthilf Salzmann. In: Historische Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt (Hrsg.): Mitteldeutsche Lebensbilder. 3. Band Lebensbilder des 18. und 19. Jahrhunderts. Selbstverlag, Magdeburg 1928, S. 195–213.
Margot Hochheim: Der Pädagoge Salzmann gesehen im Lichte der Integrationstypologie. Berlin, Verlag von Julius Springer 1939. (Mit Widmung „Dem Andenken meines Urahnen Christian Gotthilf Salzmann zum 150jährigen Stiftungsfest seiner Erziehungsanstalt Schnepfenthal“; das 55-seitige Büchlein enthält ein ausführliches Literaturverzeichnis, aber auch Nazi-Ideologie).
Theo Dietrich: Mensch und Erziehung in der Pädagogik Christian Gotthilf Salzmanns. 1963.
Wolfgang Pfauch, Reinhard Röder: C.G. Salzmann-Bibliographie. 1981. ISBN 3-932655-02-8 [als durchgesehener und ergänzter Neudruck erneut in: Rainer Lachmann, Wilhelm Epting (Hrsg.): Christian Gotthilf Salzmann – eine Bibliographie in zwei Teilen. 2022, ISBN 978-3-946964-51-3]
Herwart Kemper und Ulrich Seidelmann (Hrsg.): Menschenbild und Bildungsverständnis bei Christian Gotthilf Salzmann. 1995, ISBN 3-932655-26-5.
Rainer Lachmann: Die Religions-Pädagogik Christian Gotthilf Salzmanns. Jena 2005. ISBN 978-3-938203-05-7
Friedrich Koch: Sexualität, Erziehung und Gesellschaft. Von der geschlechtlichen Unterweisung zur emanzipatorischen Sexualpädagogik. Frankfurt/M. 2000.
Albrecht Beutel: Christian Gotthilf Salzmanns Platz in der Aufklärungstheologie. Aufgesucht anhand seines „Unterricht[s] in der christlichen Religion“ (1808). In: Ders.: Spurensicherung. Studien zur Identitätsgeschichte des Protestantismus. Mohr Siebeck, Tübingen 2013, ISBN 978-3-16-152660-2, S. 188–200.
↑Gemeindeverwaltung Geraberg: Handelswege in unserer Region, 2010, Text, Fotos und Gestaltung von Klaus Fischer unter Mitwirkung von Rüdiger Krause (Text).