Die Erkrankung macht sich durch ein charakteristisches Schadbild bemerkbar.[1] Die Chlorose geht in der Regel mit einer charakteristischen Gelbfärbung der Blätter und oft bis zu verbrennungsartigen Blattschädigungen einher und kann zur Nekrose (Absterben des Blattgewebes) führen. Sie ist meist Zeichen für einen Mangel an Mineralstoffen, besonders Bor, Eisen, Magnesium, Schwefel oder Stickstoff, und lässt oft auch auf einen zu hohen Gehalt an Kochsalz im Boden schließen. Auch anhaltender Trockenstress kann zur Chlorose führen, denn durch diesen werden die Nährstoffe nicht mehr in genügender Menge transportiert.
Mögliche Ursachen
genetisch gesteuerter und energieabhängiger Alterungsprozess (Seneszenz)
Mangelerkrankungen (Stickstoff, Eisen, Magnesium, Calcium, Kalium). Diese Nährstoffe können chloroseähnliche Symptome an Blättern verursachen.
Blockierung des Elektronentransports im Photosystem I oder II
Schädigung des Membransystems der Chloroplasten (u. a. durch Lipidoxidation) durch Toxine (Ausscheidungen oder Neubildung durch Eingriff in Synthesevorgänge)
Manche Rebsorten sind besonders anfällig, zum Beispiel Müller-Thurgau, Grüner Veltliner, Spätburgunder und Traminer.[2] Darüber hinaus kann ein unausgewogener Boden-pH-Wert ebenfalls zur Entstehung von Chlorose beitragen. Ein zu saurer oder zu alkalischer Boden kann die Aufnahme bestimmter Nährstoffe durch die Pflanze beeinträchtigen, was wiederum Chlorose verursachen kann.
Folgen
Chlorose in fortgeschrittenem Stadium verursacht eine Verlangsamung des Stoffwechsels. Wachstum und Fruchtreifung werden verzögert, eventuell wird auch der Wachstumszyklus verkürzt. Bei Nutzpflanzen bewirkt es geringere und qualitativ schlechtere Erträge. So geschwächte Pflanzen sind stärker gefährdet von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen befallen zu werden. Die Resistenz gegen starke Sonneneinstrahlung sinkt. Im Extremfall stirbt die Pflanze ab.
Maßnahmen
Verbesserung der Bodenbelüftung
Analyse der Bodennährstoffe und gegebenenfalls Zugabe von entsprechenden Nährstoffen
Horst Dietrich Mohr: Farbatlas Krankheiten, Schädlinge und Nützlinge an der Weinrebe, 2. Auflage, 2012, Eugen Ulmer Verlag Stuttgart, ISBN 978-3-8001-7592-5.