Sie basiert auf den Theorien der chinesischen Medizin und hier besonders auf der kräuterkundlichen Tradition – 本草, běncǎo – „Kräuter, Heilpflanze“.[1][2] Ebenso wie chinesische Arzneimittel werden auch Lebensmittel durch Geschmacksrichtungen (scharf, süß, neutral, sauer, bitter, salzig) und Temperaturverhalten (kalt, kühl, neutral, warm, heiß) qualifiziert. Des Weiteren wird Arznei- und Lebensmitteln ein Bezug zu bestimmten Funktionskreisen bzw. Leitbahnen sowie eine Wirktendenz (emporhebend, an der „Oberfläche“ wirkend, absenkend, in der Tiefe wirkend) zugeordnet.
Je nach den jeweiligen krankheitsauslösenden Faktoren werden für die Therapie entsprechende Lebensmittel ausgewählt, die möglichst frisch und unbelastet in der Regel mit einfachen Methoden schonend zubereitet werden, z. B. Breie, Suppen, Gedünstetes, Abkochungen.
Die chinesische Diätetik wird nicht nur zur Therapie von bereits bestehenden Erkrankungen eingesetzt, sondern auch zur Gesunderhaltung. Im Vergleich zur westlichen Ernährungstherapie, die auf der Analyse der in den einzelnen Nahrungsmitteln enthaltenen Nährstoffe basiert und sich im Wesentlichen auf die Darstellung quantitativer Zusammenhänge beschränkt, beschreibt die chinesische Diätetik qualitative Wirkungen von Nahrungsmitteln und ihre regulativen und funktionellen Aspekte. Beide Ansätze können einander ergänzen.
Die chinesische Diätetik hat nichts mit der im Westen entwickelten „Fünf-Elemente-Ernährung“ zu tun.
Engelhardt Ute, Nögel Rainer, Nosse Barbara: Rezepte der chinesischen Diätetik. 3. Auflage. Urban&Fischer / Elsevier, München 2008, ISBN 978-3-437-57370-5 (Volltext in der Google-Buchsuche).
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