Nachdem der Vater den Besitz an Charlottes Schwester Louise Gabriele Marie vererbt hatte, verwaltete Charlotte seit 1883 die in der Märkischen Schweiz gelegenen Teilgüter in Bollersdorf und Pritzhagen mit dem Wohnplatz Tornow.[3] Mit dem Verkauf der Besitzungen an Louises Neffen 1908, den Rittmeister Wilhelm von Oppen, endete Charlottes Gutsverwaltung.[4]
1866 gründete die preußische Königin und spätere Kaiserin Augusta den Vaterländischen Frauenvereinzur Pflege und Hilfe für Verwundete im Kriege, einen der Vorläufer des Roten Kreuzes. Zur ersten Vorsitzenden ernannte die Königin Charlottes Schwester Louise Gabriele Marie (1839–1901), die am 21. Mai 1867 den preußischen Generalleutnant und Kommandanten von Breslau Karl von Oppen (* 2. April 1824; † 9. Mai 1896) heiratete. Daraufhin löste Charlotte ihre Schwester im Vorsitz ab und führte den Verein ein halbes Jahrhundert von 1867 bis 1916.[5] Unter dem Namen Charlotte Gräfin von Itzenplitz veröffentlichte sie 1917 das 1683 Seiten umfassende Handbuch des Vaterländischen Frauen-Vereins.
Das Erbe von Kunersdorf erhielt ihre jüngste Schwester Marianne Gräfin Itzenplitz (1853–1929), sie war mit dem Kammerherrn und Zerenmonienmeister Friedrich von Oppen (1929) vermählt.
„Gräfin Charlotte von Itzenplitz
* 8. August 1835, † 30. Juni 1921
Ehrenstiftsdame zu Heiligengrabe
Vorsitzende des Vaterländischen Frauenvereins 1868–1916
Kapitelsdame des Luisenordens
Herrin auf Bollersdorf und Pritzhagen 1883–1909
Ich habe einen guten Kampf geführt
ich hab den Lauf vollendet
ich habe Glauben gehalten
hinfort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit“
Der Grabspruch der letzten vier Zeilen wurde nach einem Wort des Paulus an Timotheus (2 Tim 4, 7-8) gewählt.
Werke
Handbuch des Vaterländischen Frauen-Vereins. 2. bericht. u. erw. Auflage. Jubiläums-Ausgabe. Carl Heymanns Verlag, Berlin 1917. DNB580904318
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1930. Zugleich Adelsmatrikel der im Ehrenschutzbunde des Deutschen Adels vereinigten Verbände, Gerader Jahrgang Deutscher Uradel, 103. Jahrgang, 1930, Justus Perthes, Gotha 1929, S. 292 f.
↑Gothaisches genealogisches Taschenbuch der deutschen gräflichen Häuser auf das Jahr 1840. Jg. 13. Justus Perthes, Gotha 1839, S. 259. books.google.de.
↑Rudolf Schmidt: Die Herrschaft Friedland. Bad Freienwalde (Oder) 1928, S. 44 f.
↑ abInformationstafel der Oberbarnimer Feldsteinroute zur Geschichte Pritzhagens vor der Dorfkirche, aufgestellt 2012.
↑Geschichte. Haus Tornow am See, Hrsg. Prenzlkomm gGmbH, Berlin 2022.
↑K. Hansel: Die Ehrenstiftsdamen vom Kloster Heiligengrabe. In: Johann Karl V. Schröder: Der Herold: Vierteljahrsschrift für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften, Neue Folge, 1992, Nr. 37, 35, Hrsg. Herold (Verein), Berlin, S. 303–334. ISSN0018-0793