Das Gebäude wurde von Jacques Cuisinier entworfen und im Jahr 1967 zur gleichen Zeit erbaut wie das Berlaymont-Gebäude, um die etwas verstreuten Abteilungen der Kommission zusammenzuführen. 1971 wurde das Charlemagne – nachdem man sich weigerte, das Berlaymont mit dem Rat der Europäischen Union zu teilen – dem Sekretariat des Rates übergeben. Dies war zuvor im Zentrum der Stadt gelegen.[1]
Der Rat der Europäischen Union zog 1995 in das Justus-Lipsius-Gebäude um. Dies ermöglichte die Renovierung des Charlemagne, welche dann 1998 abgeschlossen werden konnte. Helmut Jahn ersetzte dabei die äußeren Betonfassadenelemente mit modernen Glasflächen. Nach der Restauration bezog wieder die Kommission das Gebäude. Weitere Büros der Europäischen Union gruppierten sich um den Schumann Kreisverkehr herum.[1]
Eine gewisse Zeit wurde es auch als zukünftiges Hauptquartier für den Europäischen Auswärtigen Dienst ins Gespräch gebracht, der 2010 gegründet wurde. Die Idee wurde aber aus Imagegründen wieder fallen gelassen. Man wollte den neuen Europäischen Auswärtigen Dienst als eigenständige Körperschaft außerhalb der Kommission wahrgenommen wissen und nicht als ein Anhängsel an die Firma Lex 2000, die das gegenüberliegende, architektonisch jetzt ähnliche Lex-Gebäude baute und besitzt.[2]
Das Charlemagne 1975, vor seiner Renovierung
Das renovierte Charlemagne von der Rue de la Loi aus gesehen