Das Chanenko Museum (offizieller Name: ukrainischНаціональний музей мистецтв імені Богдана та Варвари Ханенків, Nationales Kunstmuseum Bohdan und Varvara Chanenko) in Kiew ist das bedeutendste Kunstmuseum der Ukraine. Es hat einen Bestand von etwa 17.000 Kunstgegenständen, beginnend beim alten Ägypten, der Antike, über westeuropäische Kunst aus Italien, Frankreich, Flandern, Holland, Spanien, bis hin nach Persien, China und Japan. Obwohl der Bestand gemessen an der Anzahl der vorhandenen Objekte nicht zu den großen Sammlungen der Welt zählt, besticht sie durch die Qualität der vorhandenen Kunstwerke.
Das Museum befindet sich im Rajon Schewtschenko im Zentrum von Kiew und ist in der ehemaligen, im italienischen Stil erbauten Villa des Sammlerehepaars Chanenko, in der Tereschtschenkiwskastraße 15 untergebracht.
Den Grundstock der Sammlung und ihren qualitativ wertvollsten Teil bildet die Sammlung des Ehepaars Bohdan und Warwara Chanenko, die mehr als vierzig Jahre lang Kunstwerke sammelten, die sie in ganz Europa erwarben. Ihr Hauptaugenmerk galt dabei den Werken alter Meister, der Antike und aus dem Orient. Dabei stützten sie sich überwiegend auf eigene Kenntnisse und nahmen nur selten den Ratschlag von Spezialisten in Anspruch. Um ihrer Sammlung eine würdige Heimstatt zu geben, ließen sie im Jahre 1882 eine Villa, im Stil eines italienischen Palazzo erbauen. Gegen 1917 verfügte Bohdan Chanenko testamentarisch, dass die Sammlung nach seinem Tode in den Besitz der Stadt Kiew übergehen und allen Menschen zugänglich gemacht werden solle. Nach Bohdans Tod wurde das Museumsprojekt von seiner Witwe Varvara vollendet.[3] Die eigentliche Gründung des Museums erfolgte dann im Februar 1919 nach der Errichtung der Sowjetunion. Schon in den ersten Jahren erhielt das Museum bedeutende Zuwächse, von denen die der staatlichen Museumsreserve den größten Teil ausmachten. In den Jahren 1925/26 erhielt das Museum als bedeutende Stiftung eine große Anzahl niederländischer, flämischer und holländischer Bilder des 16. und 17. Jahrhunderts, die der Petersburger Sammler Wassili Stschawinsky der Sammlung hinterlassen hatte.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden große Teile der Sammlung ausgelagert und viele Objekte in Kellern versteckt, wo sie den Krieg zum Großteil unversehrt überstanden. Trotzdem gingen dem Museum ca. 350 Bilder, fast 2000 Stiche und rund 500 kunstgewerbliche Stücke verloren. Schon im November 1944 konnte das Museum wieder eröffnet werden.
In den Jahren 1959 und 1960 erhielt das Museum als weitere bedeutende Stiftung eine Sammlung von mehr als 400 klassischen chinesischen Bildern, die die in Kiew lebende Künstlerin Taissija Jaspar zusammengetragen hatte. Ein Teil der Sammlung, 187 Rollbilder, war ein Geschenk, der Rest wurde vom Staat angekauft.
Durch einzelne weitere Schenkungen und Ankäufe wuchs die Sammlung weiter.
Sammlung
Bedeutendster und bekannter Teil des Museums ist die Gemäldegalerie Alter Meister mit vielen hervorragenden Arbeiten. Es folgt eine kleine Auswahl: