Die französische Militärregierung ließ von 1960 bis 1961 auf einem bis dahin unbebauten Grundstück Müllerstraße 74 durch das deutsch-französische Architektenduo, den Berliner Gerhard Laube und den französischen Major Mahieu, einen Neubau errichten,[2][3] in dem 1961 das französische Kulturzentrum Centre Culturel Français eröffnet wurde. Die Baukosten wurden mit fünf Millionen DM angegeben. Es ist ein gelistetes Baudenkmal. Das CFB wurde am 12. Dezember 1961 von General Jean Lacomme (Kommandant des französischen Sektors 1958–62) und Direktor Charles Corcelle im Beisein der Bezirksbürgermeister vom Wedding und Reinickendorf, Helmut Mattis und Heinz Gutsche, eröffnet. Die Initiative zur Etablierung eines französischen Kulturzentrums im Norden Berlins ging auf Charles Corcelle, den späteren ersten Direktor des CFB, zurück. Mit diesem Ort der Begegnung sollte die französische Kultur im französischen Sektor Berlins gefördert und die Bindung an Frankreich gestärkt werden.
Es wurde bis ins Jahr 1992 als Kulturzentrum von französischen Streitkräften betrieben, die einen Teil Berlins besetzt hatten. Der Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989 hatte den Rückzug der Besatzungsmächte zur Folge, weshalb sich auch die französischen Truppen zurückzogen und das Zentrum geschlossen wurde.
Auf französischer Seite ist das Centre d’Échanges Internationaux (CEI) mit Sitz in Paris als Trägerverein zuständig, auf deutscher Seite ist es die Stiftung Sozialpädagogisches Institut Berlin „Walter May“.[5]
Der Mitarbeiterstab besteht aus 28 Personen (Stand: 2024). Regelmäßig werden Mitarbeitende im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienstes beschäftigt.[6]
Leitung
Charles Corcelle (1961–1975)
Lore Thormeyer (1975–1978)
Bruno Delaire (1978–1981)
William Capoën (1981–1993)
Hartmut Brocke und Guillaume Dufresne (Geschäftsführung 1995–2012)
Florian Fangmann (Geschäftsführung seit 2012)
Aufgaben
Das Centre Français de Berlin hat sieben Hauptaufgaben.[7] Es sind dies die
Organisation von internationalen Austauschprojekten (schulisch, außerschulisch, Gruppen- oder Einzelaustausche) für junge Menschen und Fachkräfte,
die Belebung der Städtepartnerschaft zwischen Paris und Berlin in Form des „Tandems Paris-Berlin“ mit Unterstützung des Berliner Senats,
die Pflege des Netzwerks Diversität und Partizipation mit Unterstützung des DFJW,