cellu l’art (Kunstwort aus „Zelluloid“ und „art“ frz. für Kunst) ist ein jährlich im April seit 2021 im Oktober stattfindendes Kurzfilmfestival in Jena.
Engagierte Studenten der Universität Jena setzten 1999 ihre Idee zu einem eigenen Kurzfilmfestival in ein konkretes Projekt um. Für die Ausrichtung des ersten studentischen Festivals in der Geschichte Jenas wurde ein gemeinnütziger Verein gegründet. Am 15. Januar 2000 erlebte das Kurzfilmfestival im kommunalen Kino „Schillerhof“ seine Premiere. Das Publikum sah die Aufführung von 14 Wettbewerbsbeiträgen, aus denen die Jury drei Preisträger kürte. Neben den Juroren konnten auch die etwa 150 Zuschauer mit einem Publikumspreis für ihren Favoriten stimmen.
Die stark gestiegene Zahl der Wettbewerbsfilme ließ das Festival innerhalb eines Jahres auf zwei Filmtage expandieren. Der Name „cellu l’art“ wurde eingeführt. In den folgenden Jahren nahm sowohl die Zahl der Zuschauer als auch die der Festivaltage und Wettbewerbsfilme kontinuierlich zu. 2011 besuchten ca. 4.000 Menschen die Veranstaltungen des Kurzfilmfestivals.
2004 wurde erstmals ein „Kino Open-Air“ im Rahmen des Festivalprogramms neben dem Wettbewerb veranstaltet.
Seit 2006 findet das Festival in den Räumlichkeiten der Universität Jena statt, was den Veranstaltern von Seiten des Publikums sowohl Lob als auch Kritik einbrachte. In den Jahren 2007 und 2008 gastierte das Festival sowohl in den Räumlichkeiten der Universität Jena, als auch kommunaler Kinos. Nachdem 2010 noch einmal das inzwischen abgerissene Capitol Kino als Veranstaltungsort genutzt wurde, gastierte das Festival 2011 im Jentower sowie 2012 im Jenaer Volksbad. Im April 2014 feierte das Festival sein fünfzehnjähriges Bestehen.
Wettbewerb und Preise
Zum Wettbewerb zugelassen sind Kurzfilme, die eine Länge von 25 Minuten nicht überschreiten. Das Filmgenre spielt hierbei keine Rolle für Aufnahme oder Nichtaufnahme. Die Filme müssen jedoch aus dem Jahr des Festivals oder aus dem Vorjahr stammen. Auch die Länderherkunft ist nicht entscheidend. Aus den eingesendeten Beiträgen wählt der Veranstalter in einem Screening die Wettbewerbsteilnehmer aus. Eine dreiköpfige Fachjury kürt aus diesen Beiträgen den Siegerfilm sowie den Zweit- und Drittplatzierten. Während des Wettbewerbs stimmt das Publikum zusätzlich über den Publikumspreis ab.
Die Preisstruktur des Festivals wurde mehrmals reformiert. Seit 2013 werden Preise in den Kategorien "Bester Kurzspielfilm", "Bester Experimental-/Animations-/Dokumentarfilm" (ExAnDo), "Publikumspreis", "Preis der Jugendjury" vergeben. Seit 2012 wird im Zuge der negativen Berichterstattung über die Saalestadt im Kontext von Mitgliedern des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) zusätzlich wurde bis 2017 der Jenaer Filmpreis für Toleranz vergeben, der von der Stadt Jena gestiftet wurde.
2010 wurde diese Preisstruktur hinsichtlich Auszeichnungen in verschiedenen Kategorien geändert: Preise wurden in den Kategorien „Bester Kurzfilm“ (dotiert mit 1 000 Euro), „Beste Regie“, „Bestes Drehbuch“, „Beste Kamera“ (jeweils dotiert mit 500 Euro) sowie „Bestes Schauspiel“ (männlich wie weiblich dotiert mit je 250 Euro) vergeben.
2012 wurde im Zuge der negativen Berichterstattung über die Saalestadt im Kontext von Mitgliedern des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) zusätzlich erstmals der Jenaer Filmpreis für Toleranz vergeben.
2013 fand die vorerst letzte Änderung der Vergabestruktur statt: Zum "Besten Kurzfilm", dem "Publikumspreis" und dem "Toleranzpreis" gesellt sich nun ein Preis für den besten Experimentalfilm/Animationsfilm/Dokumentarfilm (ExAnDo) und erstmals der "Preis der Jugendjury", die sich 2013 aus Schülern Jenaer Gymnasien zusammensetzte.