Celesta

Celesta
engl.: celesta, ital.: celesta


Klassifikation Idiophon, Tasteninstrument
Tonumfang c1–c5 (klingend)
Vorlage:Infobox Musikinstrument/Wartung/Parameter Klangbeispiel fehlt
Verwandte Instrumente

Vibraphon, Glockenspiel, Klavier


Die Celesta (Plural Celesten) ist ein Aufschlagidiophon in der Form eines kleinen Klaviers oder eines Harmoniums, bei dem Stahlplatten mit filzbezogenen Hämmern über eine Klaviatur und einen Klaviermechanismus angeschlagen werden. Die Klangplatten sind über Resonatoren aus Holz angebracht. Der Klang einer Celesta ähnelt dem eines Glockenspiels, ist also generell reich an Obertönen, jedoch mit einem weicheren Timbre. Auch sind die Spielmöglichkeiten auf der Celesta deutlich vielfältiger; so ermöglicht sie durch die Klaviatur wie das Klaviaturglockenspiel nicht nur einzelne Schläge, sondern ganze Skalenläufe, Glissandi, Arpeggios sowie großflächige Akkorde. Die Celesta wird hauptsächlich als Orchesterinstrument eingesetzt.

Der Name Celesta wurde 1886 in Paris patentiert; er ist vom französischen Adjektiv céleste („himmlisch“) abgeleitet.

Geschichte

Vorformen der Celesta

1788 erfand der Ire Charles Glaggett ein Musikinstrument namens Aiuton, dessen Klang an „Süße“ und Weichheit angeblich weder von einer Glasharmonika noch von einem Streichinstrument übertroffen wurde. Um diesen Klang zu erreichen, brachte Glaggett an einem hohlen Kasten eine Reihe von Stimmgabeln bzw. Metallzinken an, die von durch Tasten bewegten Hämmerchen angeschlagen wurden. Dieses Instrument mit einem Umfang von drei bis sechs Oktaven kam nie über das Experimentierstadium hinaus.

Der Harmoniumbauer Victor Mustel, der Erfinder der späteren Celesta, hatte 1866 schon das Typophon erfunden, ebenfalls ein Instrument mit Klaviatur und mit Stimmgabeln als Klangerreger. Sein Klang soll dem der Celesta sehr ähnlich gewesen sein, es war aber deutlich leiser und konnte sich deswegen nicht durchsetzen. Das Typophon ist näher mit dem Dulcitone verwandt, das 1874 von Thomas Machell & Sons in Glasgow erfunden wurde.

Moderne Celesta

Schema des Celesta-Mechanismus nach Mustel.

Die alte Idee aus dem 18. Jahrhundert, einerseits einen möglichst weichen Ton, einen dolce-Klang, zu erzeugen, der andererseits ein gewisses Klangvolumen erreicht, führte um 1868 schließlich zur Erfindung der Celesta. Die Idee, ein Metallophon mit einer Klaviatur auszustatten, war bereits vom Klaviaturglockenspiel her bekannt.

Victor Mustels Sohn Auguste Mustel erhielt 1886 in Paris ein Patent auf ein Musikinstrument namens „Celesta“, das 1889 auf der Pariser Weltausstellung erstmals der Öffentlichkeit gezeigt wurde. Es hatte einen Umfang von vier Oktaven. Diese Celesta erfüllte hohe klangliche Anforderungen und sollte sich als Orchesterinstrument durchsetzen. Mustels Celesta entsprach bautechnisch bereits dem modernen Instrument mit Tastatur, Stahlplatten, Resonatoren, Pedal und hatte den gewünschten „süßen“ Klang.

Im Jahr 1890 produzierte J & P Schiedmayer, später Schiedmayer Pianofortefabrik, nach dem Patent von Mustel die erste Celesta in Deutschland.[1] Der Umfang reichte über fünf Oktaven, klingend von c bis c5. Da die tiefste Oktave unbefriedigend klang, wurden in der zweiten Generation von Celesten Instrumente mit vier Oktaven Tonumfang gebaut, beginnend beim klingenden c1. Die Produktion Mustels wurde Mitte der 1970er Jahre eingestellt.

Die Firma Schiedmayer Celesta fertigt bis heute als einziger Hersteller Instrumente mit von oben angeschlagenen Klangplatten nach dem Patent Mustels mit einem Umfang von bis zu fünfeinhalb Oktaven. Die beiden einzigen anderen Hersteller von Celesten, Yamaha und Kolberg, verwenden dagegen angepasste Flügelmechaniken, bei denen die Klangplatten von unten angeschlagen werden.

Bauweise

Innenansicht einer Celesta.

Die Celesta sieht aus wie ein kleines Klavier oder ein Harmonium, besteht also aus einem Gehäuse mit Tastatur und Pedal. Im Inneren befinden sich die Stahlplatten, die Resonatoren und die komplizierte Anschlagsmechanik. Primäre Tonerzeuger sind Klangplatten aus Stahl, die auf Filzleisten über hohlen Resonatoren aus Holz liegen. Die Stahlplatten werden mit filzbezogenen Hämmerchen von oben angeschlagen. Die Hämmerchen sind mechanisch mit der Tastatur verbunden. Wie bei einem Klavier sind bei der Celesta nicht alle Hämmerchen gleich groß und gleich schwer: Bei den tiefen Tönen erzeugen größere Hämmerchen mit einer dickeren Filzschicht einen besonders weichen Klang. Dieser weiche Klang in der tiefen Lage gehört zu den Vorzügen der Celesta.

Celesta mit abgenommener Rückwand.

Unter jeder Stahlplatte ist ein hohler Kasten aus Holz als Resonator angebracht und präzise auf die jeweilige Grundtonhöhe abgestimmt. Seine Aufgabe ist es, den Grundton und den Nachklang der jeweiligen Stahlplatte zu verstärken. Dies ist aus akustischen Gründen besonders wichtig, da die Stahlplatten einen hohen Anteil an unharmonischen Teiltönen aufweisen. Der Resonator fördert den Grundton und unterdrückt die unharmonischen Teiltöne. Damit ist ein klarer Tonhöheneindruck gesichert. Da besonders die Resonatoren der tieferen Töne viel Platz beanspruchen, sind sie mit den dazugehörigen Stahlplatten in zwei Ebenen übereinander angeordnet, und zwar über den gesamten Tonumfang abwechselnd oben und unten.

Druck auf das Pedal hebt wie beim Klavier die Dämpfung auf, die Töne klingen nach.

Der wesentlichste Unterschied zum Klaviaturglockenspiel sind die Resonanzkörper, die die Lautstärke erhöhen und so nicht nur einen größeren Tonumfang nach unten ermöglichen, sondern auch den Anschlag durch weiche Filzhämmerchen. So wird der Klang weicher und grundtöniger als beim Glockenspiel mit harten Schlägeln aus Metall oder Hartplastik, die zu einem metallisch-durchdringenden Klang führen.

Tonumfang

Die Celesta ist ein transponierendes Instrument, das eine Oktave höher klingt, als es notiert wird – meist wie ein Klavier mit Violin- und Bassschlüssel oder zwei Violinschlüsseln.

Es gibt unterschiedlich große Celesten mit einem Umfang von vier bis fünfeinhalb Oktaven.

  • Celesta mit vier Oktaven Umfang: c1–c5 (klingend)
  • Celesta mit fünf Oktaven Umfang: c–c5 (klingend)
  • Celesta mit fünfeinhalb Oktaven Umfang: c–f5 (klingend)

Verwendung

Ein Celestist (1917).

Die Celesta hat ihren Platz hauptsächlich im Orchester. Aufgrund der Tonerzeugung gehört sie zu den Schlaginstrumenten und aufgrund ihrer Spielweise zu den Tasteninstrumenten. Sie wird meist von einem Pianisten gespielt. Für Celesta geschriebene Partien sind oft sehr bewegt und erfordern ein hohes Maß an Virtuosität, es gibt jedoch auch Ausnahmen, wie unter anderem in Schostakowitschs Sinfonien (beispielsweise in der 4. Sinfonie, der 5. Sinfonie, der 6. Sinfonie und der 11. Sinfonie, in denen das Instrument jeweils nur für wenige Takte einige Motive oder Akkorde spielt – typischerweise an Stellen, die sich als Ausdruck tiefer Verzweiflung, von Einsamkeit oder ewiger Sehnsucht interpretieren lassen).

Ernest Chausson verwendete sie 1888 in kammermusikalischer Besetzung neben Flöte, Violine und Harfe in seiner Bühnenmusik La Tempête zu Shakespeares Theaterstück The Tempest.

Konzertante und gekürzte Aufführung von Tanz der Zuckerfee durch das Orchester des Moskauer Konservatoriums

Pjotr Tschaikowski war einer der ersten Komponisten, die dieses Instrument im Orchester einsetzten, und zwar 1891 in seiner symphonischen Ballade Der Wojewode. In seiner 1892 komponierten Ballettmusik Der Nussknacker ist die Celesta solistisch im Tanz der Zuckerfee zu hören.

Gustav Mahler setzte die Celesta prominent in seiner 6. Sinfonie sowie seiner als „Sinfonie der Tausend“ bekannten 8. Sinfonie ein. Auch in Das Lied von der Erde verwendete er das Instrument in den Schlusstakten zur Einleitung des Übergangs in die Ewigkeit.

Richard Strauss nutzte das Instrument in der Oper Der Rosenkavalier (bei der Überreichung der silbernen Rose im zweiten Aufzug), in Ariadne auf Naxos und in Die Frau ohne Schatten aber auch in seiner sinfonischen Dichtung Eine Alpensinfonie zur musikalischen Darstellung von Naturphänomenen, wie einer Wasserquelle und Regentropfen.

In Konzertsälen häufig zu hören sind die im Jahr 1936 entstandene Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta des ungarischen Komponisten Béla Bartók und Die Planeten von Gustav Holst, wo die Celesta in den Sätzen Venus, die Friedensbringerin, Merkur, der geflügelte Bote und Neptun, der Mystiker erklingt.

Leonard Bernstein instrumentierte sein 1953 komponiertes Musical Wonderful Town optional mit Celesta (statt Klavier).

Die Celesta ist in vielen Stücken des amerikanischen Komponisten Morton Feldman (1926–1987) anzutreffen, beispielsweise im Stück Rothko Chapel für gemischten Chor, Soli und Ensemble von 1971. Oft wird es bei ihm als Zweitinstrument des Pianisten eingesetzt, in den Partituren dann mit „Klavier (auch Celesta)“ bezeichnet.

Mit einem markanten Celesta-Thema (Hedwig’s Theme) beginnt der erste Teil (Harry Potter und der Stein der Weisen) der achtteiligen Harry-Potter-Filmreihe. Komponist John Williams schrieb auch die Soundtracks des zweiten und dritten Teils. Hedwig’s Theme erscheint als Leitmotiv auch in anderen Teilen der Filmreihe. Die Celesta wurde in vielen weiteren Film-Soundtracks eingesetzt; ihre helle Klangfarbe eignet sich gut zum Doppeln von Skalenwerk der Holzbläser oder der Streicher.

John Cale setzte im Stück Northern Sky von Nick Drake auf dessen Album Bryter Layter von 1970 ebenfalls eine Celesta ein.

Heute werden auf der Celesta außerdem schwierige Glockenspiel-Partien ausgeführt, die ursprünglich für ein Klaviaturglockenspiel geschrieben wurden (zum Beispiel in Mozarts Oper Die Zauberflöte).

Literatur

  • James Blades, James Holland: Celesta. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
  • James Blades: Percussion Instruments and their History. Faber & Faber, London/Boston 1984.
  • Hubert Henkel, Sven Dierke: Schiedmayer. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Auflage, Personenteil 14. Kassel/Stuttgart 2005, Sp. 1329–1331.
  • John Henry van der Meer: Celesta. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Auflage, Sachteil 2. Kassel/Stuttgart 1995, Sp. 479f.
  • Curt Sachs: Celesta. In: Real-Lexicon der Musikinstrumente. Berlin 1913, S. 73.
  • Curt Sachs: Handbuch der Instrumentenkunde. Leipzig 1920, S. 22f.
Commons: Celestas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Celesta – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Patent auf der Website der Firma Schiedmayer Celesta.

Read other articles:

Artikel ini tidak memiliki referensi atau sumber tepercaya sehingga isinya tidak bisa dipastikan. Tolong bantu perbaiki artikel ini dengan menambahkan referensi yang layak. Tulisan tanpa sumber dapat dipertanyakan dan dihapus sewaktu-waktu.Cari sumber: Cessie – berita · surat kabar · buku · cendekiawan · JSTOR Cessie adalah pengalihan hak atas kebendaan tak bertubuh (intangible goods) kepada pihak ketiga. Kebendaan tak bertubuh di sini biasa berbentuk ...

 

 

Jacob KoogleLahir5 Desember 1841Frederick, MarylandMeninggal16 Maret 1915DikebumikanMyersville, MarylandPengabdian Amerika SerikatDinas/cabang Angkatan Darat Amerika SerikatPangkatLetnan SatuKesatuan Company G, 7th Maryland InfantryPerang/pertempuranPertempuran Five ForksPerang Saudara AmerikaPenghargaan Medal of Honor Letnan Satu Jacob Koogle (5 Desember 1841 – 16 Maret 1915) adalah seorang prajurit Amerika Serikat yang berjuang dalam Perang Saudara Amerika. Koogle ...

 

 

Study of the causes and effects of disease or injury, and how they arise Pathobiology redirects here. For the journal, see Karger Publishers. For other uses, see Pathology (disambiguation). Pathological case redirects here. For the corresponding case in engineering, see Pathological case (engineering). PathologyA pathologist examines a tissue section for evidence of cancerous cells while a surgeon observes.FocusDiseaseSubdivisionsAnatomical pathology, clinical pathology, dermatopathology, for...

Fuxi (Pīnyīn: Fúxī-Shì; Hanzi: 伏羲氏) (Wade-Giles: Fu Hsi) atau Paoxi (Pīnyīn: Páoxī; Hanzi Sederhana: 庖牺; Hanzi tradisional: 庖犧) dikenal juga dengan sebutan Taihao (Pīnyīn: Tàihào; Hanzi: 太昊) (8000 SM – 7500 SM), orang sekarang Tianshui (Pīnyīn: Tiānshuǐ; Hanzi: 天水) Provinsi Gansu adalah maharaja suku Huaxia, salah satu dari Tiga Maharaja. Bersama dengan Nuwa dihormati sebagai leluhur dari manusia, dan dalam legenda diceritakan sama dengan Nuwa, bagian...

 

 

Icelandic footballer This is an Icelandic name. The last name is patronymic, not a family name; this person is referred to by the given name Guðjón. Guðjón Baldvinsson Personal informationDate of birth (1986-02-15) 15 February 1986 (age 38)Place of birth Garðabær, IcelandHeight 1.84 m (6 ft 1⁄2 in)[1]Position(s) StrikerYouth career StjarnanSenior career*Years Team Apps (Gls)2003–2007 Stjarnan 66 (36)2008 KR Reykjavík 21 (9)2009 GAIS 5 (0)2010–2011 ...

 

 

Third division of the Tripitaka or Pali Canon of Theravada Buddhism Abhidhamma PiṭakaTypeCanonical textParent CollectionTipitakaContainsDhammasaṅgaṇī, Vibhaṅga, Dhātukathā, Puggalapaññatti, Kathāvatthu, Yamaka, PaṭṭhānaCommentaryAtthasālinīPāli literature Pāli Canon 1. Vinaya Piṭaka 1. Suttavibhaṅga 2. Khandhaka 3. Parivāra 2. Sutta Piṭaka 1. Dīgha Nikāya 2. Majjhima Nikāya 3. Saṃyutta Nikāya 4. Aṅguttara Nikāya 5. Khuddaka Nikāya 3. Abhidhamma Piṭaka...

Type of outdoor footwear This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Water shoe – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (August 2014) (Learn how and when to remove this message) Three pairs of water shoes. A water shoe is a type of footwear that is typically used for activities where the feet are l...

 

 

Voce principale: Serie D 2015-2016. Indice 1 Girone D 1.1 Squadre partecipanti 1.2 Classifica finale 1.3 Risultati 1.3.1 Calendario 1.4 Spareggi 1.4.1 Play-off 1.4.1.1 Semifinali 1.4.1.2 Finale 1.4.2 Play-out 2 Girone E 2.1 Squadre partecipanti 2.2 Classifica finale 2.3 Risultati 2.3.1 Calendario 2.4 Spareggi 2.4.1 Play-off 2.4.1.1 Semifinali 2.4.1.2 Finale 2.4.2 Play-out 3 Girone F 3.1 Squadre partecipanti 3.2 Classifica finale 3.3 Risultati 3.3.1 Calendario 3.4 Spareggi 3.4.1 Play-off 3.4....

 

 

Pour la station de métro, voir Camden Town (métro de Londres). Pour les articles homonymes, voir Camden. Cet article est une ébauche concernant Londres. Vous pouvez partager vos connaissances en l’améliorant (comment ?) selon les recommandations des projets correspondants. Camden Town Boutiques sur Chalk Farm Road. Administration Pays Royaume-Uni Nation constitutiveRégionComtéComté cérémonial AngleterreGrand LondresGrand LondresGrand Londres Comté traditionnel Middlesex Boro...

Supreme governing body of the RSFSR (1918–1937) All-Russian Congress of Soviets Всероссийский Съезд СоветовTypeTypeUnicameral HistoryEstablished1917; 107 years ago (1917)Disbanded1937; 87 years ago (1937)Preceded byRussian Provisional GovernmentRussian Constituent AssemblySucceeded bySupreme Soviet of RussiaElectionsVoting systemIndirect electionMeeting placeSecond All-Russian Congress of Soviets (November 7–9) in Petr...

 

 

Keuskupan BiloxiDioecesis BiloxiiensisKatolik Katedral Kelahiran Bunda Maria di BiloxiLokasiNegara Amerika SerikatWilayahMississippi Selatan (17 county)Provinsi gerejawiProvinsi MobileStatistikLuas24.992 km2 (9.649 sq mi)Populasi- Total- Katolik(per 2012)857.00071,500 (8.3%)Paroki42InformasiDenominasiKatolik RomaRitusRitus LatinPendirian1 Maret 1977KatedralKatedral Kelahiran Bunda MariaPelindungSanto Yosef Tukang KayuSt. Martinus de PorresKepemimpinan k...

 

 

Western Roman emperor from 461 to 465 Libius SeverusSolidus of Libius Severus marked:d·n· libius severus p·f· aug·Roman emperor in the West (unrecognized in the East) Reign19 November 461 – 14 November 465[nb 1]PredecessorMajorianSuccessorAnthemiusEastern emperorLeo IBornLucania[5]Died14 November 465[nb 1]NamesLibius Severus (Serpentius?)ReligionChristianity Libius Severus , sometimes enumerated as Severus III,[6][7][8][9] was Wes...

魔弾の王と戦姫 ジャンル 異世界[1]、ファンタジー戦記[2]、アクション[3]、ラブコメ[4] 小説 著者 川口士 イラスト よし☆ヲ(MF文庫J版第1巻 - 第8巻)[注 1]片桐雛太(MF文庫J版第9巻 - 第18巻)白谷こなか(ダッシュエックス文庫版) 出版社 MF文庫J版:メディアファクトリー→KADOKAWAダッシュエックス文庫版:集英社 レーベル MF文庫Jダッシ�...

 

 

Jean Carmet Jean Carmet à la 19e cérémonie des César en 1994. Données clés Nom de naissance Jean Gabriel Edmond Carmet Naissance 25 avril 1920Tours (France) Nationalité Française Décès 20 avril 1994 (à 73 ans)Sèvres (France) Profession Acteur Scénariste Films notables Le Grand Blond avec une chaussure noireDupont LajoieLe Sucre Buffet froidLa Soupe aux chouxLes Misérables Miss MonaMerci la vieEugénie Grandet modifier Jean Carmet, né le 25 avril 1920 à Tours (Indre-...

 

 

モスクワで開催されたアメリカ博覧会(英語版)会場内に建てられたモデルハウスの台所で議論するソ連第一書記ニキータ・フルシチョフと米副大統領リチャード・ニクソンニクソンの右にいるのがレオニード・ブレジネフ 台所論争(だいどころろんそう、英語: Kitchen Debate、ロシア語: Кухонные дебаты)は、1959年7月24日、モスクワのソコーリニキ公園で開�...

City in Baja California, MexicoSan Quintín, Baja CaliforniaCity View of the Bay of San QuintínSan Quintín, Baja CaliforniaLocation in MexicoShow map of Baja CaliforniaSan Quintín, Baja CaliforniaSan Quintín, Baja California (Mexico)Show map of MexicoCoordinates: 30°33′37″N 115°56′33″W / 30.56028°N 115.94250°W / 30.56028; -115.94250Country MexicoState Baja CaliforniaMunicipalitySan QuintínArea • Land14,263 sq mi (36,941&...

 

 

Любисток Научная классификация Домен:ЭукариотыЦарство:РастенияКлада:Цветковые растенияКлада:ЭвдикотыКлада:СуперастеридыКлада:АстеридыКлада:КампанулидыПорядок:ЗонтикоцветныеСемейство:ЗонтичныеРод:Любисток Международное научное название Levisticum Hill Виды Любисток а...

 

 

Questa voce o sezione sull'argomento Competizioni calcistiche non è ancora formattata secondo gli standard. Commento: Si invita a seguire il modello di voce Contribuisci a migliorarla secondo le convenzioni di Wikipedia. Segui i suggerimenti del progetto di riferimento. Premijer liga BiH 2010-2011 Competizione Premijer liga BiH Sport Calcio Edizione 11ª Organizzatore N/FSBiH Date dal 31 luglio 2010al 28 maggio 2011 Luogo  Bosnia ed Erzegovina Partecipanti 16 Formula giron...

Hishikawa MoronobuGulungan gantung Bijin-ga (detail)Lahir1618Hodomura, Kyonan, Provinsi Awa, JepangMeninggal25 Juli 1694 (umur 76)Edo, sekarang Tokyo, JepangKebangsaanJepangDikenal atasukiyo-eHishikawa Moronobu (Jepang: 菱川 師宣; 1618 – 25 Juli 1694)[1] adalah seorang seniman Jepang yang dikenal karena mempopulerkan genre ukiyo-e berupa cetakan balok kayu dan lukisan pada akhir abad ke-17.[2] Ia menggabungkan karya-karya dari berbagai gaya seni Jepang dan memp...

 

 

Cet article est une ébauche concernant l’automobile et le sport automobile. Vous pouvez partager vos connaissances en l’améliorant (comment ?) selon les recommandations des projets correspondants. Alfa Romeo P3 Une Alfa Romeo P3 au festival de vitesse de Goodwood. Marque Alfa Romeo Années de production 1931 - 1935 Production 6 exemplaire(s) Moteur et transmission Énergie Essence Moteur(s) 8 cylindres en ligne Châssis - Carrosserie Suspensions Ressorts à lames semi-ellipti...