Die Cauda equina liegt im Normalfall spannungsfrei im Duralsack, ihre Position ist lageabhängig (im Liegen dorsal, in Bauchlage ventral) und zeigt in der Ultraschalluntersuchung des Neugeborenen und Säuglings ein mitschwingendes Bewegungsmuster abhängig von Atmung und Liquorfluss. Bei einer kaudalen Anheftung der Nervenfasern, tethered cord genannt, kommt es zu einer Störung des Schwingmusters.[1]
Der Verlauf der Nervenfasern kann in der Kernspintomographie detailliert dargestellt werden.
Entwicklung am Beispiel des Menschen
Im zweiten Entwicklungsmonat wird der Wirbelkanal durch das Rückenmark auf voller Länge ausgefüllt. Die Nervenwurzeln verlassen das Rückenmark und die Wirbelsäule ungefähr auf gleicher Höhe. Ab dem dritten Monat bleibt das Wachstum des Rückenmarks gegenüber dem stärkeren Wachstum der Wirbelsäule zurück. Dadurch bedingt tritt eine relative Verschiebung des Rückenmarks schädelwärts (kranial) auf, was Ascensus („Aufstieg“) genannt wird. Dies hat zur Folge, dass die Nervenwurzeln einen dem Ausmaß des Ascensus entsprechenden Weg innerhalb des Wirbelkanals verlaufen müssen, bevor sie die Wirbelsäule verlassen, da sie ihre Verbindung zu Rückenmark und Wirbelsäule behalten. Im sechsten Entwicklungsmonat reicht das Ende des Rückenmarks bis zu den Sakralwirbeln, bei der Geburt steht es in Höhe des dritten Lendenwirbels, bei Erwachsenen in Höhe des ersten bis zweiten Lendenwirbels.
Erkrankungen
Es gibt angeborene Veränderungen, welche den genannten Ascensus behindern können:
Das Cauda-equina-Syndrom der Hunde ist eine bei mittelgroßen und großen Rassen im höheren Alter gehäuft auftretende Erkrankung.
Einzelnachweise
↑ abW. Schuster, D. Färber (Hrsg.): Kinderradiologie. Bildgebende Diagnostik. Springer 1996, ISBN 3-540-60224-0.
Literatur
Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch
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