Bei der zentralen Steinkiste fehlen der Deckstein und der östliche Schlussstein. Es scheint, dass der Kreis weder einen Zugang hatte noch von einem Hügel bedeckt war. Aubrey Burl (1926–2020) beschrieb diese „Ring Cairns“ als älteste Stufe der Steinkreisentwicklung. Heute gilt, dass echte Ring Cairns zu spät entstanden, um eine solche Abkunft zu begründen. Ein möglicher Entstehungszeitpunkt ist das 2. Jahrtausend v. Chr.
Wahrscheinlich veranlasste die Existenz von Steinkreisen in anderen Regionen der Insel die Bevölkerung der Bergregionen von England, Schottland (z. B. auf South Uist) und Wales (Bryn Cader Faner) große Steine um Cairns aufzustellen. Ring Cairns erscheinen oft paarweise oder in Gruppen bis zu vier. Gelegentlich liegen sie innerhalb von Rundbarrow Friedhöfen. Die Cairns haben zumeist Durchmesser von 10–20 m. In der Nähe von Carn Llechart liegen eine neolithische Megalithanlage und einige bronzezeitliche Hügelgräber.
Literatur
Frances Lynch: Ring cairns and related monuments in Wales. In: Scottish Archaeological Forum. 4, 1972, S. 61–80.
Frances Lynch: Ring cairns in Britain and Ireland: their design and purpose. In: Ulster Journal of Archaeology. Bd. 42, 1979, S. 1–19, JSTOR:20567822.
Vicki Cummings, Alasdair Whittle: Places of special virtue. Megaliths in the Neolithic landscapes of Wales. Oxbow, Oxford 2004, ISBN 1-84217-108-9, S. 181