Nach dem Abitur an dem Aachener Realgymnasium im Jahr 1932 absolvierte Graaff ein eineinhalbjähriges Praktikum. Er studierte danach Maschinenbau an der Technischen Hochschule in Aachen und Berlin. Im Jahr 1939 wurde er Diplomingenieur und war als Betriebsleiter sowie stellvertretender Betriebsführer in einer Waggonfabrik tätig. Nachdem er zunächst in anderen Betrieben tätig gewesen war, übernahm er 1950 die väterliche Niedersächsische Waggonfabrik Joseph Graaff in Elze bei Hildesheim als Inhaber und Geschäftsführer. Er gründete ein Zweigwerk zum Bau von Leichtmetall-Omnibussen. Graaff war Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes im Industrie- und Handelskammer-Bezirk Hildesheim (bis 1968), ehrenamtlicher Richter am Landesarbeitsgericht und Vorstandsmitglied der Landesversicherungsanstalt Hannover.
Partei
Graaff trat zum 1. Mai 1933 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 3.167.240),[1][2] dann 1949 der FDP und war von 1957 bis 1968 Landesvorsitzender der niedersächsischen FDP. 1956 hatte er diese Funktion bereits geschäftsführend übernommen. Er gehörte innerhalb der FDP zum Hohensyburger Kreis. Im Unterschied zu vielen anderen Mitgliedern dieses Diskussionszirkels des rechten Parteiflügels verließ er die FDP jedoch nicht, als die Nationalliberale Aktion gegründet wurde. Er war von 1957 bis 1970 Mitglied im FDP-Bundesvorstand.
1973: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland[3]
Literatur
Barbara Simon: Abgeordnete in Niedersachsen 1946–1994. Biographisches Handbuch. Hrsg. vom Präsidenten des Niedersächsischen Landtages. Niedersächsischer Landtag, Hannover 1996, S. 123.
Carlo Graaff in: Internationales Biographisches Archiv 09/1976 vom 16. Februar 1976, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Weblinks
Nachlass im Niedersächsischen Landesarchiv/Hauptstaatsarchiv Hannover