Liebermeister studierte in Bonn, Würzburg, Greifswald und Berlin, vor allem bei Rudolf Virchow und Felix von Niemeyer. 1856 promovierte er in Greifswald. Ab 1860 arbeitete er in Tübingen, wo er 1864 außerordentlicher Professor wurde. Von 1865 bis 1871 war er Professor für Pathologie und Direktor der Medizinischen Klinik in Basel, danach war er Professor in Tübingen.
Liebermeister ist für seine Arbeit über die Pathophysiologie von Fieber und die Erforschung von fiebersenkenden Maßnahmen, einschließlich Hydrotherapie, bekannt. Sein Name ist mit dem Verhältnis zwischen der Pulsfrequenz und der Temperatur des fiebrigen Körpers verbunden. Die Liebermeister-Regel besagt, dass sich bei Fieberkurven von Erwachsenen die Pulsschläge mit einer Geschwindigkeit von etwa acht Schlägen pro Minute für jedes Grad Celsius erhöhen.[1][2] Im Jahr 1887 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.
Ángel Ruiz Kontara: Gustav Liebermeister: ein Militärarzt im Ersten Weltkrieg vor Gericht. In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte. Bd. 82 (2023), S. 269–306.
↑s. Ausstellungskatalog X. Ausstellung der Münchener Sezession: Der Deutsche Künstlerbund (in Verbindung mit einer Ausstellung erlesener Erzeugnisse der Kunst im Handwerk), Verlagsanstalt F. Bruckmann, München 1904 (S. 39: Lang, Hermann, München. KatNr. 204: Porträtbüste (Original), Marmor. Abb. 67 im nicht nummerierten Bildteil)