Carl Eller wurde im Jahr 1964 von den Buffalo Bills in der ersten Runde an fünfter Stelle gedraftet. Eller unterschrieb jedoch nie einen Vertrag bei diesem Verein aus der American Football League (AFL). Im selben Jahr zogen ihn die Minnesota Vikings in der ersten Runde an sechster Stelle der NFL Draft. Eller schloss sich den Vikings, deren Head CoachNorm Van Brocklin ihn in der Defensive Line als Defensive End einsetzte. Zusammen mit dem Defensive End Jim Marshall und den Defensive Tackle Alan Page und Gary Larsen, die schon bei den Vikings spielten oder in den folgenden Jahren verpflichtet wurden, bildeten die vier Spieler eine gefürchtete Defensive Line, die als Purple People Eaters (deutsch: lila Menschenfresser – der Name orientiert sich an der Trikotfarbe der Vikings) in die Geschichte der NFL eingehen sollte.
Im Jahr 1967 hatte Bud Grant das Traineramt bei der Mannschaft aus Minneapolis übernommen. Da es den Vikings gelungen war die Offense der Mannschaft mit Spielern wie Ron Yary oder Fran Tarkenton zu verstärken, entwickelte sich das Team zu einer der führenden Mannschaften in der NFL.
Eller konnte im Jahr 1969 mit seiner Mannschaft seinen ersten Meistertitel gewinnen. Die Vikings gewannen das letzte NFL-Endspiel vor dem Zusammenschluss mit der American Football League gegen die Cleveland Browns mit 27:7, verloren aber den Super Bowl IV gegen die Kansas City Chiefs mit 23:7.[3][4][5] In den nächsten beiden Jahren gelang es Eller mit seinem Team in die Play-offs einzuziehen, wo die Mannschaft aber jeweils frühzeitig scheiterte. Eller und den Vikings gelang es danach dreimal das NFC Championship Game zu gewinnen. 1973 wurde das Endspiel gegen die von Tom Landry betreuten Dallas Cowboys mit 27:10 gewonnen. Diesem Sieg stand allerdings eine 24:7-Niederlage gegen die von Don Shula betreuten Miami Dolphins im Super Bowl VIII entgegen.[6][7][8]
In der folgenden Spielzeit wurden im NFC Titelspiel die Los Angeles Rams mit 14:10 besiegt, erneut unterlag Eller aber mit den Vikings im Super Bowl. Die von Chuck Noll betreuten Pittsburgh Steelers konnten sich mit 16:6 im Super Bowl IX durchsetzen.[9][10][11] Im Jahr 1976 gewann Eller seinen vierten Meistertitel. Erneut trafen die Vikings im NFC-Endspiel auf die von Chuck Knox betreuten Rams und nochmals musste sich die Mannschaft aus Los Angeles dem Team aus Minneapolis geschlagen geben, diesmal mit 24:13. Eller zog damit in seinen vierten Super Bowl ein, doch auch dieses Spiel brachte ihm nicht den erhofften Super-Bowl-Gewinn ein. Die Oakland Raiders unter ihrem Trainer John Madden behielten mit 32:14 im Super Bowl XI die Oberhand.[12][13][14]
Carl Eller gelang es nie einen Super Bowl zu gewinnen. Nach einem letzten Spieljahr bei den Seattle Seahawks beendete er nach der Saison 1979 seine Laufbahn. Eller lief in 225 Spielen für die Vikings und die Seahawks auf. Es gelangen ihm dabei 133 1/3 Quarterback Sacks, 968 Tackle und 23 Fumble.
Carl Eller war nach seiner Laufbahn als Suchtberater tätig. Er gründete mehrere Entzugskliniken. Eller hatte selbst mehrfach Probleme mit Rauschmitteln und geriet dadurch wiederholt mit dem Gesetz in Konflikt. Eller studierte im Jahr 1994 Sozialwesen und war danach für das Sozialministerium von Minnesota tätig.[16]
Carl Eller rief nach Beendigung seiner Spielerlaufbahn die Retired Players Association ins Leben. Er fungiert derzeit als Vorsitzender dieser Organisation, die sich um pensionierte Footballspieler und deren Familien kümmert. Ein Schwerpunkt dabei ist die medizinische Versorgung ehemaliger Spieler.[17]
Literatur
Danny Jones: Distant Memories: The NFL's Best Ever Players of the 60s and 70s. AuthorHouse 2008, ISBN 978-1-4634-6363-2.
John Grasso: Historical Dictionary of Football. Scarecrow Press 2013, ISBN 978-0-8108-7857-0.