Der Sohn eines Tapeziermeisters verbrachte seine Kindheit als Hütejunge und studierte nach einer Malerlehre mit finanzieller Hilfe von oldenburgischen Familien Malerei an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen. Nach vier Jahren setzte er seine Studien in Dresden ab 1862 bei Julius Hübner und danach bei Julius Schnorr von Carolsfeld fort. 1866 lernte er in Dresden einige Damen aus England kennen, die ihn im Sommer 1866 nach London einluden, wo er "Zeichnungen aus dem niederen Volksklassen" schuf, die er in der Kieler Kunsthalle ausstellte.
Nach dem Zusammenbruch des dänischen Gesamtstaates und vor der Inkorporation Schleswig-Holsteins durch Preußen war die Situation für Bildende Künstler in seiner Heimat desaströs. Ehrenberg schloss sich mit einem flammenden Appell einer Initiative des Dichtes Klaus Groth an, den Not leidenden Künstlern zu helfen. Als einer der ersten Schleswig-Holsteiner reiste Ehrenberg im Oktober 1867 mit einem preußischen Stipendium nach Rom, im März 1868 besuchte er Capri.
Ehrenberg suchte künstlerisch und menschlich die Nähe zu Friedrich Oberbeck, der ihm eine Empfehlung ausstellte, die zu einer Verlängerung seines Stipendiums führte. Sein römisches Hauptwerk "Lasset die Kindlein zu mir kommen" fand einen Platz im Treppenhaus des Pfarramtes der Protestantischen Kirche in der Via Toscana. 1868 porträtierte er Franz Liszt.[2]
Er war seit dem 8. Oktober 1875 verheiratet mit der Konzertsängerin und Gesangslehrerin Sophie Elise Johanne Georgine Ehrenberg geb. Langheim (* 1848 in Eckernförde; † 22. Juli 1892 in Dresden). Die beiden hatten zwei Söhne, Paul und Carl Ehrenberg, nach dem Tod ihrer Mutter wuchsen beide in der Villa Distelheim des Archivars Theodor Distel in Blasewitz auf.
Schriften
Das Zeichnen und Zeichenunterricht. Leipzig 1869.
Literatur
Ulrich Schulte-Wülwer: Sehnsucht nach Arkadien – Schleswig-Holsteinische Künstler in Italien. Heide 2009, ISBN 978-3-8042-1284-8, S. 287f.
Carl Ehrenberg. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band5: V–Z. Nachträge: A–G. E. A. Seemann, Leipzig 1961, S.451 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Fußnoten
↑Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). 2., überarbeitete und erweiterte Ausgabe Auflage. Band2: Brann–Einslin. Walter de Gruyter, 2005, ISBN 3-11-094656-4, S.857 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Ernst Burger; Franz Liszt – Die Jahre in Rom und Tivoli, Mainz 2010.