Wetterberghs Eltern waren der Hofgerichtsrat Anders Johan Wetterbergh und Anna Kristina Wetterbergh, geborene Lyckman. Sein Vater war freidenkender Publizist, der seinem Sohn eine ungewöhnliche Erziehung in Freiheit zuteilwerden ließ, die ihn zu früher Selbstständigkeit führte.[1] Sein jüngerer Bruder Alexis Wetterbergh war ein Künstler.
1822 begann Wetterbergh ein Medizinstudium an der Universität Lund, promovierte 1834 in der Medizin und wurde 1835 Magister der Chirurgie. 1837 wurde er zum Regimentsarzt im JämtländerFeldjägerregiment ernannt und ließ sich in Östersund nieder. 1846 verließ er Östersund und zog nach Stockholm, um als Assistenzarzt in einer Gefangenen- und Arbeitseinrichtung zu arbeiten und nahm in den folgenden Jahren an dem literarischen Leben Stockholms Anteil. Nachdem Wetterbergh 1848 zum Regimentsarzt beim Ersten Leibgrenadierregiment befördert worden war, ging er nach Östergötland, zuerst in die Gegend um Norrköping, später nach Linköping. In seiner Eigenschaft als Feldarzt, wurde er zu den schwedischen Truppen nach Dänemark kommandiert. 1874 nahm er Abschied vom Militärdienst und verbrachte die letzten 15 Jahre seines Lebens zurückgezogen von jedweder ärztlichen und schriftstellerischen Tätigkeit.
Literarisches Werk
Bereits 1832 hatte sich Wetterbergh unter dem Pseudonym C-gh in der Zeitung Stockholmsposten als Novellist versucht. 1840 nahm er seine schriftstellerische Tätigkeit mit ungewöhnlichem Erfolg wieder auf. In diesem und im nächsten Jahr veröffentlichte er seine ersten, von Humor gekennzeichneten Genrezeichnungen in der Zeitung Aftonbladet unter den Pseudonymen Onkel Adam, Alexis, Pfefferkorn oder Herr Bagatelli, von denen sich das erstgenannte als bleibend erwies.[1] 1842 wurden die Genrezeichnungen und Die vier Signaturen in Buchform herausgegeben, gefolgt von einer Reihe Romane und Novellen. Gleichzeitig verfasste er das Theaterstück Pröfningen (Die Prüfung), das 1842 im Nya Teatern uraufgeführt wurde. Wetterbergh zeigte reges Interesse an den politischen und sozialen Reformforderungen jener Zeit. Das spiegelte sich in den größeren Romanen wider, die er gegen Ende der 1840er Jahre verfasste: Penningar och arbete (Geld und Arbeit) (1847), unzweifelhaft seine bemerkenswerteste Schrift in diesen Jahren, Altartavlan (Das Altarbild) (1848) und Hat och kärlek (Hass und Liebe) (1849).[1] Er ruft in diesen Werken dazu auf, die Bedingungen für Gefangene zu verbessern, die Einkommen gerecht zu verteilen und zu größerer religiöser Toleranz.[2] Außerdem umfasste seine Arbeit eine Anzahl Novellen in Kalendern und Tännforsen (1848), eine Erzählung über das Leben der Bewohner Jämtlands. In der folgenden Dekade erschienen weitere Romane und Novellen. In diesen Werken versucht er weiter die Leserschaft aufzurütteln und Sympathie für die Verlierer der Gesellschaft zu wecken.[2]
Nach 1860 erkannte Onkel Adam, dass sein Bedürfnis Romane und Novellen zu schreiben, eingeschlafen war. Nach einem Gedichtband, einer Sammlung einfacher, wehmutsvoller Weisen von 1861, widmete er sich dem Schreiben von Kinderliteratur. Von 1868 bis 1872 erschien die Kinderzeitung Linnea, tidning för barn.
Sein Schreibstil ist einfach und ungekünstelt, in Übereinstimmung mit seiner Devise:
„Je größere Werke man mit einfachen Mitteln hervorbringen kann, desto besser. Die höchste Aufgabe der Kunst ist, nicht künstlich zu wirken.“ Seine Werke zeugen von großer Lebenserfahrung, einer gewissen humoristischen Ader[1] und Mitgefühl für die kleinen Leute.
Werke (Auswahl)
Genremålningar, 1842
Pröfningen, Stück in einem Akt, Premiere 1842
De fyra signaturerna, 1843
Guvernanten, 1843
Får gå!, 1844
Ett namn, 1845
Pastors-adjunkten, 1845
Paralleler, 1846
Fattigvården. Några reflexioner öfver dess tillämpning, socialpolitik, 1847
Penningar och arbete, 1847
Arbetskompagnier och jernvägs-arbeten, socialpolitik, 1848
Altartaflan, 1848
Tännforsen, 1848
Hat och kärlek, 1849
Kapellpresten. Skizz ur verkligheten, 1849
Olga, 1850
Träskeden, 1852
Kärlek och affärer, 1852
Herr Simon Sellners rikedomar, 1853
Tre! Berättelser, 1853
Waldemarsborgs fideicommiss, 1854
Skyddslingen, 1855
Hemma!, 1856
Taflor af svenska konstnärer, Text von Onkel Adam, 1856–1858