Seit 1951 war Wagner Mitglied der CDU. Von 1952 bis 1953 war er Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz. Von 1984 bis 1991 war er Vorsitzender des Bezirksverbandes Trier, später bis zu seinem Tod Ehrenvorsitzender.
Am 13. Dezember 1979 wurde er als Justizminister in die von Ministerpräsident Bernhard Vogel geführte Landesregierung von Rheinland-Pfalz berufen. Am 11. Juni 1981 übernahm er dann die Leitung des Finanzministeriums.
Nach dem Rücktritt von Bernhard Vogel wurde Wagner am 8. Dezember 1988 zum Ministerpräsidenten des Landes Rheinland-Pfalz gewählt. In seine Amtszeit fiel die Einführung der Direktwahl der Oberbürgermeister und der Beginn der Partnerschaft mit der chinesischen Provinz Fujian.[5]
Ende 1988 musste er sich in der Mainzer Spielbankaffäre bald wieder eingestellten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Koblenz und einem Untersuchungsausschuss stellen. Ebenfalls ermittelt wurde gegen den ehemaligen Landesinnenminister Kurt Böckmann. Im Raum stand der Verdacht der Vorteilsgewährung seitens der CDU-Alleinregierung gegenüber CDU-nahen Investoren („Schwarzer Filz“). Die Nachforschungen ergaben dafür Indizien, blieben rechtlich aber folgenlos.[6][7][8]
Bei der Landtagswahl am 21. April 1991 erlitt die CDU erhebliche Verluste in Höhe von 6,4 Prozentpunkten und verlor damit erstmals ihre Position als stärkste politische Kraft in Rheinland-Pfalz. Demgegenüber erzielte die SPD Zugewinne in Höhe von 6,0 Prozentpunkten. Wagners bisheriger KoalitionspartnerFDP ging eine Koalition mit der SPD ein.
Infolgedessen gab Wagner am 21. Mai 1991 sein Amt an Rudolf Scharping ab.
Berufliches
Von 1992 bis 1997 war Carl-Ludwig Wagner Vorstandsvorsitzender der Thüringer Aufbaubank in Erfurt;[9] 1998 war er Schlichter bei den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst.[9]
Persönliches
Carl-Ludwig Wagner lebte in Trier-Ruwer.[10] Er war Mitglied der katholischen StudentenverbindungK.St.V. Ketteler Mainz im KV.[11] Seine Tochter[12]Christine Langenfeld ist Professorin für öffentliches Recht an der Universität Göttingen und ist seit Juli 2016 Richterin des Bundesverfassungsgerichts. Sein Sohn Bernhard Wagner ist promovierter Ingenieur und IT-Unternehmer in Darmstadt, sein Sohn Wolfgang Wagner ist Professor für Medizin an der Universität Tübingen und Chefarzt in München.
Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 2: N–Z. Anhang. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 912–913.