Der Aufbau der Basis wurde am 8. August 1901 durch ein Gesetz von Kriegsminister General Pablo Riccheri initiiert.
Zwischen 1976 und 1982, während des Schmutzigen Kriegs, befanden sich vier geheime Folterzentren auf der Basis: „La Casita“, „Prisión Militar de Encausados“, „El Campito“ und das „Hospital Militar“. Die Argentinische Militärdiktatur (1976–1983) ließ auf dem Gelände Neugeborene von ihren Müttern wegnehmen (siehe Entführung der Kinder inhaftierter Mütter), um sie in Familien unterzubringen, die der Diktatur treu ergeben waren.[1]
Campo de Mayo war im April 1987 Ort einer Meuterei, angeführt vom Militär Aldo Rico und ausgeführt von sogenannten Carapintadas (dt.: Angemalte Gesichter, wegen der Bemalung, die diese zur Tarnung nutzten). Der Vorfall war ein versuchter Putsch von Militärkräften gegen PräsidentRaúl Alfonsín, trotz der Verabschiedung des Ley de Punto Final am 24. Dezember 1986, mit dem Anklagen aufgrund Verbrechen während des Schmutzigen Kriegs nur noch innerhalb einer bestimmten Frist möglich waren. Als eine der Folgen wurde das Gesetz über die Gehorsamspflicht verabschiedet, das die Strafverfolgung von Militärs niedriger Ränge stark einschränkte.
↑Martin Edwin Andersen: Dossier Secreto: Argentina's Desaparecidos and the Myth of the ‘Dirty War. In: Journal of Latin American Studies, October 1994 , Westview Press, Boulder and Oxford 1993. S. 781–782.