In der Saison 2001 konzentrierte sich Evans auf den Straßenradsport und schloss sich dem italienischen RadsportteamSaeco an. 2002 wechselte er zu Mapei und konnte beim Giro d’Italia nach der 16. Etappe das Rosa Trikot des Gesamtführenden von Jens Heppner übernehmen, brach aber auf der folgenden Etappe ein und verlor am letzten Anstieg zehn Minuten.[2] Er beendete seine erste Grand Tour auf Rang 14.
2003 und 2004 fuhr er für das deutsche T-Mobile Team. Nachdem er sich in seinem ersten Jahr dort dreimal das Schlüsselbein gebrochen hatte, wurde er durch den Teamleiter Walter Godefroot als „Sicherheitsrisiko“ eingestuft und nicht für die Tour de France 2004 nominiert.[3]
Evans entwickelte sich außerdem zu einem Favoriten für die Tour de France. 2005 wurde er Siebter, 2006 Vierter sowie 2007 und 2008 jeweils Zweiter. Er wurde dabei 2007 um 23 Sekunden von Alberto Contador und 2008 von Carlos Sastre um 58 Sekunden geschlagen. Bei der Tour de France 2009 bestätigte Evans diese Platzierungen nicht und erreichte im Gesamtklassement den 30. Platz.
Nach kritischen Äußerungen über die seiner Meinung nach mangelnde Unterstützung durch die Mannschaft bei der Tour de France einigte sich das Teammanagement mit Evans darauf, nach Ende der Saison den noch laufenden Vertrag vorzeitig zu beenden,[7] sodass er bereits 2010 zum BMC Racing Team, das damals noch eine Lizenz als Professional Continental Team hatte, wechseln konnte.
Tour-de-France-Sieg 2011
Seinen ersten Sieg für das BMC-Team feierte Evans am 21. April 2010 bei der Flèche Wallonne nach einer Attacke an der Schlusssteigung in Huy vor Alberto Contador. Dies war zugleich sein erster Sieg bei einem Klassiker und der erste Sieg eines Australiers bei diesem Rennen.[8] Beim Giro d’Italia 2010 gewann Evans eine Etappe, die Punktewertung und erreichte im Gesamtklassement den fünften Rang. Auf der achten Etappe der Tour de France 2010 eroberte Evans das Gelbe Trikot, musste die Führung auf der nächsten Etappe wegen eines Ellbogenbruchs abgeben.[9] Er fuhr die Tour bis Paris zu Ende und wurde 26.
Nachdem Evans 2011 bereits die Etappenrennen Tirreno–Adriatico und Tour de Romandie gewonnen hatte, konnte er durch den Sieg bei der Tour de France 2011 seinen größten Karriereerfolg erzielen. Im Gegensatz zu den Vorjahren konnte er auf den Flachetappen Stürze vermeiden.[10] In den Bergen verlor er nur wenig Zeit auf die Brüder Andy und Fränk Schleck, neutralisierte insbesondere deren Angriff auf der 19. Etappe nach Alpe d’Huez[11] und konnte im Zeitfahren der 20. Etappe seinen Rückstand aufholen und von Rang drei die Gesamtführung übernehmen und wurde damit erster australischer Tour-de-France-Sieger.[12]
Evans konnte diesen Erfolg nicht mehr wiederholen, belegte aber weiterhin vordere Platzierungen bei den Grand Tour. Bei der Tour de France 2012 wurde er Siebter, beim Giro d’Italia 2013 Dritter und 2014 Achter. Die Tour de France 2013 verlief dagegen nicht nach seinen Vorstellungen und nachdem er in den Bergen abgehängt worden war, beendete er die Rundfahrt als 39.[13] Seine letzte große Landesrundfahrt bestritt er mit der Vuelta a España 2014, bei der er 52. wurde.
Am 1. Februar 2015 fuhr Cadel Evans sein letztes Rennen, das Cadel Evans Great Ocean Road Race, das zu seinen Ehren in Geelong erstmals ausgetragen wurde. Er belegte Platz fünf.[14]
Familie und sonstiges
Cadel Evans spricht neben Englisch und Italienisch ein wenig Deutsch und Französisch. Er war mit der Italienerin Chiara verheiratet, einer klassisch ausgebildeten Pianistin, die er während seiner Zeit bei Saeco und Mapei kennenlernte.[15] Die beiden trennten sich im Jahr 2015.[16]
Das Ehepaar lebte in Stabio im Kanton Tessin in der Schweiz.[17]
2006, 2007, 2009 und 2011 wurde Cadel Evans in Australien zum Radsportler des Jahres gewählt und 2020 in die Sport Australia Hall of Fame aufgenommen.[19][20]
↑Cadel Evans, in: Internationales Sportarchiv 24/2011 vom 14. Juni 2011, ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 29/2011 (abgerufen via Munzinger Online).
Der Sieger von 2006, Tom Danielson, wurde wegen Dopings nachträglich disqualifiziert.
Der Sieger von 2017, Stefan Denifl, wurde wegen Dopings nachträglich disqualifiziert.