CP Ships (Canadian Pacific Ships) war bis 2006 eine kanadische Reederei mit Hauptsitz in Montreal. Das Unternehmen betrieb früher einen erfolgreichen Transpazifik- und Transatlantik-Passagierliniendienst. Ende 2005 wurde die Reederei von der damaligen TUI übernommen und in die Hapag-Lloyd integriert, die zu dem damaligen Zeitpunkt 100 % TUI gehörte. Heute existiert CP Ships selbst als Unternehmen nicht mehr.
Die Eisenbahngesellschaft Canadian Pacific Railway stieg 1884 mit der Eröffnung von Diensten auf den Großen Seen in das Schifffahrtsgeschäft ein. 1887 richtete die Firma einen Überseedienst von Vancouver aus nach Asien ein, zu Beginn mit gecharterter Tonnage. 1891 kamen dann erste Neubauten für das Unternehmen in Fahrt, mit diesen Schiffen wurde die für CP so typische Empress-Namensgebung eingeführt. 1901 kaufte CP die Canadian-Pacific Navigation Co. auf, und diese Firma wurde zum Markennamen für die Schifffahrtsaktivitäten der Firma ausgebaut. 1903 wurde der Atlantik-Service von der Elder Dempster & Company gekauft, und Canadian Pacific stieg in den Dienst von Nordamerika nach Europa ein. Seit dieser Übernahme beginnen die Namen von CP-Schiffen mit dem Buchstaben M. Für die Schiffe der Reederei wurde ein ockerfarbener Schornstein zum Erkennungszeichen.
Die Transpazifik-Route verlief von Vancouver nach Yokohama-Shanghai-Hongkong mit gelegentlichen Stopps in Honolulu und Manila. Der 1903 eröffnete Transatlantik-Dienst verlief von Montreal nach Liverpool, in den Wintermonaten konnte auch Saint John Starthafen in Nordamerika sein. Dazu betrieb die Reederei auf den Großen Seen und entlang der kanadischen Küste Liniendienste. Für die Schiffe im Expressdienst wurde die Empress-Namensgebung verwendet und für die Liner in den langsameren Diensten kam die M-Namensgebung in Gebrauch. Letzteres wurde auch für die Frachter verwendet, bis dies Mitte der 1920er durch das Präfix Beaver..... abgelöst wurde.
1906 nahmen mit den Schwesterschiffen Empress of Britain (I) und Empress of Ireland die ersten 10000-Tonner für die Reederei den Betrieb auf. CP baute beständig seine Flotte von Passagier- und Frachtschiffen aus. Hohe Geschwindigkeiten waren für Canadian Pacific kein Thema, die Sicherheit ging vor. 1914 traf die Reederei ein herber Verlust, die Empress of Ireland war auf dem St.-Lorenz-Strom nach Kollision mit einem norwegischen Frachter gesunken. Der kurz darauf einbrechende Erste Weltkrieg bedeutete weitere Verluste für die Reederei. 1915 eröffnete CP einen gemeinsamen Atlantik-Liniendienst mit der Allan Line unter der Bezeichnung CP Ocean Service, und 1917 wurde der Partner aufgekauft. So waren die durch den Krieg entstandenen Schiffsverluste mehr als ausgeglichen. Die Reederei änderte ihren Namen 1921 in Canadian Pacific Steamships Ltd.
In den 1920ern wurde ein großes Neubauprogramm aufgelegt sowie einige ehemalige deutsche Schiffe übernommen. 1922 stellte CP mit der Empress of Canada (I) ihren ersten 20000-Tonner in Dienst und in den Jahren 1928 bzw. 1929 kamen mit den vier Herzoginnen – Duchess of Bedford. Duchess of Atholl, Duchess of York, Duchess of Richmond – weitere Schiffe dieser Größe in Fahrt. 1930 folgte mit der Empress of Britain (II, 42.348 BRT) die Krönung dieses Bauprogramms für den Transatlantik-Dienst, sie ist bis heute das größte je für CP gebaute Passagierschiff. Der Zweite Weltkrieg bedeutete den Verlust des Großteils der Flotte, darunter war auch das Flaggschiff der Reederei, die Empress of Britain.
Nach dem Krieg fand die Reederei eine gänzlich neue Entwicklung vor, das Flugzeug begann die Situation auf dem Nordatlantik grundlegend zu verändern. Canadian Pacific stellte dennoch in den 1950ern einige Neubauten in Dienst – 1956: Empress of Britain (III, 25585 BRT), 1957: Empress of England (25585) und 1961: Empress of Canada (III, 27284) –, doch es wurde immer unwahrscheinlicher, dass die Passagier-Liniendienste aufrechterhalten werden konnten. Zu Beginn der 1970er wurden alle Dienste eingestellt und die Schiffe verkauft, CP konzentrierte sich auf die Containerschifffahrt. 1978 zog sich Canadian Pacific ganz aus der Schifffahrt zurück und gründete stattdessen die Reederei Canada Maritime Ltd. (Canmar), bis 1995 war CP nur durch Canmar in der Schifffahrt vertreten.
Mitte der 1990er kaufte Canadian Pacific, neben Canada Maritime, in schneller Folge einige internationale Containerreedereien auf – 1995 CAST, London / 1997 Lykes Lines, Boston / 1997 Contship Containerlines, London / 1998 Australia-New Zealand Direct Lines (ANZDL), Wellington / 2000 TMM, Veracruz / 2002 Italia S.A.N., Genua. CP besaß nun eine Flotte von 80 Containerschiffen und gehörte somit zu den zehn größten Container-Reedereien der Welt. Die neuen Tochterfirmen agierten weiterhin selbständig, und ihre jeweilige Namensgebung wurde beibehalten, die Firmen wurden aber in der Holding CP Ships zusammengefasst.
Durch einen Finanzskandal im Jahre 2003 / 2004 gab es einen Kursrutsch der Aktie. Schnell wurde CP Ships als potentieller Übernahmekandidat gehandelt. Anfang 2005 gab CP bekannt, dass alle Namen der Schiffe nun mit dem Präfix „CP....“ beginnen sollten, womit die Tochterreedereien praktisch aufgelöst werden sollten, um einen möglichen Verkauf schneller durchführen zu können. Ende August 2005 war das Angebot der TUI erfolgreich und wurde 2006 für 1,7 Milliarden USD vollzogen. Ein weiterer auch historisch großer Name ist somit aus der Schifffahrt verschwunden.
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