Raï empfing am 3. September 1967 das Sakrament der Priesterweihe. Er wurde an der Päpstlichen Lateranuniversität im Fach Kirchenrechtpromoviert. Zudem erwarb er ein Lizenziat im Fach Katholische Theologie. Béchara Raï war Direktor des Scholastikats des Mariamitischen Maroniten-Ordens der seligen Jungfrau Maria in Rom. Er gründete das Institut für Fremdsprachen in Louayzé. Anschließend war Raï Direktor der Schule Santa Rita in Dbayé und Richter am patriarchalen Kirchengericht.
Am 15. März 2011 wurde Béchara Raï von der Synode der Maroniten in Bkerke zum Maronitischen Patriarchen von Antiochien und des ganzen Orients gewählt und nahm, wie bei maronitischen Patriarchen üblich, zusätzlich den Namen Pierre (Petrus) in seinen Namen auf. Zudem wurde er Bischof der Eparchie Joubbé, Sarba und Jounieh. Die Amtseinführung fand am 25. März 2011 statt.[1] Am selben Tag gewährte ihm PapstBenedikt XVI., wie im CCEO vorgesehen, in einem persönlichen Schreiben die kirchliche Gemeinschaft (communio).[2] Er ist Präsident der Versammlung der katholischen Patriarchen und Bischöfe im Libanon (APECL).
Patriarch Rai rief im September 2024 die Weltgemeinschaft auf, den „Kreislauf des Kriegs, der Tötungen und der Zerstörung“ in Libanon zu stoppen: „Der Tod von Hassan Nasrallah hat eine Wunde im Herz der Libanesen geöffnet“, sagte er in seiner Sonntagspredigt nach dem der Generalsekretär der Partei Hisbollah von Israel durch mehr als 80 Tonnen Bomben im Hauptquartier in Beirut getötet worden war. Die Weltgemeinschaft müsse ernsthaft daran arbeiten, dass in Libanon ein „gerechter Friede“ entstehe mit Rechten für alle Menschen in der Region.[4]