Burgk liegt auf einer Anhöhe über der Saale, etwa sieben Kilometer westsüdwestlich von Schleiz, der Kreisstadt des Saale-Orla-Kreises.
Zu Burgk selber gehören neben dem Hauptort auch die Ortsteile Burgkhammer, an der gleichnamigen Talsperre, und Isabellengrün. Mit einer Bevölkerungsdichte von etwa sechs Einwohnern pro Quadratkilometer war Burgk die am dünnsten besiedelte Gemeinde Thüringens.
Die Entfernungsangaben beziehen sich auf die Luftlinie bis zur Ortsmitte.
Geschichte
Burgk wurde 1291 urkundlich ersterwähnt.[1] Die Geschichte des kleinen Ortes Burgk ist untrennbar verbunden mit der Geschichte von Schloss Burgk. Von 1596 bis 1640 und von 1668 bis 1697 war Burgk Residenzort der Herrschaft Reuß-Burgk. „Herrschaft und Schloß nebst Vorwerk im Reußischen Voigtlande“ lautet der Eintrag unter „Burg, Burgk“ im Lexikon von 1814 und „Hier befinden sich ein Amt und ein Domainengut.“ 1885 wird der Ort mit 150 Einwohnern sowie Reußischem Amtsgericht und Post Burgk erwähnt.[2]
Im 20. Jahrhundert befand sich in Burgkhammer am Ausgleichsbecken der Bleilochtalsperre eine Pappen- und Papierfabrik. Im Jahre 1943 verloren bei einem in der Fabrik ausgebrochenen Brand 14 Militärinternierte aus Italien ihr Leben. Die Opfer wurden auf dem Möschlitzer Friedhof an der Straße nach Burgk beigesetzt, wo ein Gedenkstein an sie erinnert. Darüber hinaus mussten in dieser Fabrik während der Zeit des Nationalsozialismus elf sogenannte OstarbeiterZwangsarbeit leisten.[3]
Vor dem Burgtor gab es einen landwirtschaftlichen Betrieb, der der Versorgung der Burgbewohner diente. Auf der östlichen Seite gab es zwei Stallungen für die Pferde des Gutshofes.
Seit 1999 war Remptendorf erfüllende Gemeinde für Burgk, zuvor gehörte die Ortschaft zur Verwaltungsgemeinschaft Saalburg. Am 31. Dezember 2019 ließ sich Burgk in die Stadt Schleiz eingemeinden.[4]
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (Stand jeweils 31. Dezember):
Die wichtigste Sehenswürdigkeit von Burgk ist Schloss Burgk, das jährlich über 30.000 Besucher anzieht.[6] Von besonderem Interesse dort sind die Schlosskapelle mit ihrer Silbermann-Orgel und die mittelalterlichen Wehranlagen.
Der Saaleturm, ein 43 m hoher hölzerner Aussichtsturm, wurde 2010/2011 errichtet.
Bildergalerie
Schloss Burgk: vom Saaleturm aus gesehen
Schloss Burgk: Torhaus
Blick von Saaleturm auf die Talsperre Burgkhammer unterhalb von Schloss Burgk
Blick von der Talsperre Burgkhammer auf Schloss Burgk
Schloss Burgk: der Pavillon Sophienlust
Der Saaleturm in Burgk
Parkplatz am ehemaligen Standort des Haltepunkts Burgk (2022)
Verkehr
Die Omnibusse der KomBus-Linie 611 verbinden Burgk mehrmals täglich mit der Kreisstadt Schleiz, allerdings nur an Schultagen. An allen anderen Tagen verkehren täglich lediglich zwei Busse, nämlich morgens gegen 6 Uhr eine Fahrt Burgk–Schleiz und um die Mittagszeit eine Rundfahrt Schleiz–Burgk–Schleiz.[7]
Das ehemalige Reußische Amtsgerichtsgebäude aus dem Jahre 1886 wurde nach der Gründung des Freistaates Thüringen 1922 zum Kinderheim umgewidmet. Nach einer zwischenzeitlichen Nutzung als Müttergenesungsheim wird das Haus seit 1952 wieder als Kinder- und Jugendheim genutzt,[9] heute in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Saale-Orla-Kreis.[10]
Einzelnachweise
↑Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad-Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 45.
↑Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Band 8: Thüringen. VAS – Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 220.