Bis zur Säkularisation im Jahre 1803 gehörte das nördliche Unterfranken zum Hochstift Würzburg, dessen Straßennetz auf die Residenzstadt Würzburg ausgerichtet war. Als das Königreich Bayern das Würzburger Territorium übernahm, waren die heutigen Bundesstraßen 8, 19, 22 und 27 bereits als Chausseen ausgebaut, die restlichen Wege jedoch unpassierbar. Deshalb kündigte die bayerische Staatsregierung im Jahre 1823 den Bau neuer Straßen im Raum Schweinfurt an, zu denen auch die heutige B 279 gehörte. Aufgrund der angespannten Haushaltslage des Königreiches konnte die Straße von Baunach über Trappstadt nach Meiningen auf bayerischer Seite erst 1839 vollendet werden. Ein Jahr später (1840) wurde auch die Thüringer Anschlussstrecke über Römhild nach Meiningen fertiggestellt. Der westliche Streckenabschnitt von Neustadt über Bischofsheim nach Tann entstand bereits 1834.
Ursprünglich endete die B 279 an der B 27 in Döllbach, die jedoch zwischenzeitlich zur Landesstraße abgestuft wurde. Im Zuge dessen wurde die B 279 um einige Kilometer bis zur Bundesautobahn 66 bei Fulda verlängert.
Verkehrsbedeutung
Der westliche Abschnitt zwischen den Autobahnen 66 und 71 ist Teil einer kurzen Verbindung vom östlichen Rhein-Main-Gebiet nach Thüringen, die teilweise auch vom LKW-Fernverkehr genutzt wird. Auf bayerischer Seite existieren nach dem Ausbau noch Ortsdurchfahrten (in Saal an der Saale und Ermershausen im östlichen Streckenabschnitt), für die im Bundesverkehrswegeplan 2030 Ortsumgehungen vorgesehen sind. Bis 2023[1] ist der Baubeginn für eine neue Anschlussstelle zur A 7 bei Döllbach zwischen Fulda und Gersfeld vorgesehen, die gemeinsam mit dem Neubau der maroden Thalaubachtalbrücke realisiert werden soll. Danach wird die Bundesstraße hier beginnen und der westliche, parallel zur A 7 verlaufende Abschnitt bis Fulda-Süd zu einer Landesstraße abgestuft werden.
Eine weitere Verbindung der Relation Fulda–Meiningen war die geplante Bundesstraße 87n, deren Bau jedoch seitens der Länder Hessen und Thüringen nicht mehr weiter verfolgt wird, womit der überregionale Verkehr des Korridors zwischen A 66 und A 71 längerfristig auf der B 279 verbleiben wird.
Hans-Peter Schäfer: Die Entwicklung des Strassennetzes im Raum Schweinfurt bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Institut für Geographie der Universität Würzburg [u. a.], Würzburg u. a. 1976, (Würzburger geographische Arbeiten 44), (Mainfränkische Studien 13), (Zugleich: Würzburg, Univ., Diss., 1974).