Eine Bundesfachschaftentagung (kurz BuFaTa) oder auch Bundesfachschaftenkonferenz (BuFaK bzw. BuFaKo) ist eine bundesweite, nicht gesetzlich vorgeschriebene Interessenvertretung von Studierenden eines oder mehrerer Fachgebiete an Fachhochschulen oder Universitäten in Deutschland. Ihren Namen haben die Organisationen von den regelmäßig stattfindenden Treffen, auf denen in der Regel Abgesandte der örtlichen Fachschaftsräte zusammenkommen.
Bis in die 1960er Jahre erfolgte die fachbezogene studentische Interessenvertretung durch die Fachverbände des damaligen Verbands Deutscher Studentenschaften (VDS). Nachdem dieser im Zuge der 68er-Studentenunruhen zeitweilig zusammengebrochen war und auch danach keine Fachverbände mehr einrichtete, bildeten zahlreiche Fachschaftsvertreter seit den 1970er Jahren neue Zusammenschlüsse auf Bundesebene, um ihre gemeinsamen Interessen wahrzunehmen. Anders als die früheren VDS-Fachverbände bestehen diese heute jedoch formal außerhalb des studentischen Dachverbands fzs, zumal sich immer mehr Fachschaften grenzüberschreitend, d. h. unter Einschluss österreichischer und schweizerischer Hochschulen organisieren.
Waren die meisten Bundesfachschaftentagungen bis Ende der 1990er-Jahre eher informelle Treffen, die vor allem dem gegenseitigen Kennenlernen und Informationsaustausch dienten, haben sie seit der Einführung des Bologna-Prozesses zunehmend hochschulpolitische Bedeutung erlangt: So wirken sie z. B. an der Akkreditierung von gestuften Studiengängen (Bachelor/Master) mit und gehören neben dem fzs und den studentischen Landesvertretungen zum Kreis derjenigen Organisationen, die studentische Vertreter in die akkreditierenden Agenturen und deren Gutachterkommissionen sowie in den Akkreditierungsrat entsenden dürfen. Auch sind Bundesfachschaftentagungen in der Regel von den jeweiligen Fakultätentagen und Berufsverbänden (z. B. VDI) als Gesprächspartner gefragt und anerkannt.
Organisation
Der Organisationsgrad der einzelnen Bundesfachschaftentagungen ist recht unterschiedlich und reicht von informellen Zusammenkünften bis zum eingetragenen Verein mit ständigem Sekretariat.
Die im jährlichen oder halbjährlichen Rhythmus stattfindenden Vertretertagungen werden wechselweise von je einer örtlichen Fachschaft ausgerichtet. Die Treffen dauern meist mehrere Tage und beinhalten oft Fach-Exkursionen. Es werden hochschulpolitische Stellungnahmen für andere Gremien, wie zum Beispiel den entsprechenden Fakultätentag, erarbeitet und oft auch Abgesandte dafür gewählt. Themen sind in der Regel fachspezifische studentische Belange wie z. B. die Weiterentwicklung der Studiengänge, Austausch über Zulassungs- und Akkreditierungs-Verfahren.
Weiterhin entsenden viele Bundesfachschaftentagungen wiederum Vertreter in die Meta-Tagung der Fachschaften, kurz MeTaFa[1].
Liste der Bundesfachschaftentagungen (nach Fächern geordnet)
↑Von 1993–2016 fand das Treffen unter dem Namen „Bundesfachschaftenkonferenz Agrarwissenschaften und Ökotrophologie (Symbiose)“ statt, vorher hieß es ELFG-Tagung (Ernährung-Landwirtschaft-Forsten-Gartenbau), siehe symbiose.de (Memento vom 22. März 2016 im Internet Archive)
↑Der SETh vereinte mit seiner Gründung die westdeutsche Studierendenvertretung "Vereinigung evangelischer Theologiestudierender - Konferenz theologischer Fachschaften (VeTh/KthF)", die in dieser Form seit 1982 bestand, und den ostdeutschen "Evangelischen Studierendenrat (ESRA)". interseth.de (Memento vom 31. Mai 2014 im Internet Archive)
↑Die KonGeoS entstand 2012 aus der Fusion der vormaligen "Arbeitsgemeinschaft der Geodäsiestudierenden" (seit 1970) und der "Konferenz der Vermessungsstudierenden" (seit 1997).kongeos.de (Memento des Originals vom 12. November 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kongeos.de