In der Biber, am nordöstlichen Rand Buchendorfs, findet man eine der am besten erhaltenen Viereckschanzen der späten Latènezeit (2. Jhd. v. Chr., sogenannte Kelten- oder Römerschanze), die Viereckschanze Buchendorf. Die Anlage ist fast quadratisch umgeben von Erdwällen mit ca. 2,6 m Höhe und misst etwa 110–120 m Seitenlänge.
1945 wurden hier Scheinwerfer der örtlichen Flak in Stellung gebracht, was nicht ohne Spuren blieb.
Die erste bekannte urkundliche Erwähnung bezeichnete das Dorf im 12. Jahrhundert als Pouchardorf. Eine ältere Nennung als Buuhe in der Kysilas-Stiftung um 800 ist umstritten.
Die Bebauung des heutigen Ortskerns ist bis ins 10. Jahrhundert nachweisbar. Südlich von Buchendorf, Richtung Leutstetten, befand sich in der Würmschleife bis mindestens ins 11. Jahrhundert eine kleine Burg (Burgstall), heute Schlossberg.
Neuzeit
Im Jahr 1750 zählte Buchendorf 32 Anwesen, worunter im Unterschied zu den anderen kleineren Siedlungen der Gegend immerhin schon sechs ganze Höfe waren. Noch bis ins 19. Jahrhundert war die nahezu kreisrund gerodete Ortsfläche noch von allen Seiten mit Wald umgeben.
Dorfweiher
Zwischen dem Ortskern und der Römerschanze liegt das langgezogene der Straße Am Weiher namensgebende Gewässer. Er ist etwa 105 m lang und
30 m breit und ist biotopmäßig eingefasst.
Die Kirche besitzt ein flachgedecktes Langhaus mit eingezogenem Chor mit Kreuzrippengewölbe und einer Apsis in fünf Seiten eines Achtecks. Der Turm ist ein einfacher Sattelturm, an dessen Südseite sich die Sakristei im Untergeschoss des Turmes befindet. Die Grundmauern der Kirche reichen bis ins 12. oder 13. Jahrhundert zurück. Nach wie vor entsprechen die Proportionen der Kirche der Romanik. 1595 wurde die Kirche erweitert und im 17. Jahrhundert barockisiert.
Im Inneren befinden sich Wandmalereien von 1595, die 1964 wieder freigelegt wurden.
Am 1. Oktober 2005 öffnete im Ort ein orthodoxes Frauenkloster seine Pforten. Die Klostergemeinschaft trägt den Namen der hl. Großfürstin Elisabeth, der Prinzessin von Hessen-Darmstadt.[2] Im Jahr 2022 lebten 15 Schwestern und ein ukrainischer Priester im Kloster. Sie nahmen auch Flüchtlinge aus der Ukraine auf.[3]
Ehemalige Dorfschule, Schulhaus mit Lehrerwohnung, Walmdach, Erker und Zwerchhaus, 1908.
Ehemaliges Pfarrhaus des Gautinger Pfarrers, ehemals neugotisch mit Satteldach, 1857, seit 1910 Altersheims der Englischen Fräuleins; Kapelle des Altersheim von Josef Wiedemann, 1957.
Georg Dehio, Ernst Gall: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern IV: München und Oberbayern. Deutscher Kunstverlag, München 1990, ISBN 3422030107.
Kgl. Staatsministerium des Inneren (Hrsg.): Die Kunstdenkmale des Regierungsbezirkes Oberbayern, III. Theil. Oldenbourg Verlag, München 1982 (Nachdruck).