Von 2005 bis 2008 arbeitete Franzen als Kuratorin für Gegenwartskunst am Westfälischen Landesmuseum in Münster und gründete bereits zu Beginn ihrer Tätigkeit das Skulptur Projekte Archiv in Münster. Die vierte Ausgabe der Skulptur.Projekte-Münster, des internationalen Referenzprojekts für Kunst in öffentlichen Raum, kuratierte sie im Jahr 2007 gemeinsam mit Kasper König und Carina Plath.[3]
2009 wechselte Franzen nach Aachen und übernahm als Direktorin die Leitung des Ludwig Forums für internationale Kunst.[4] Mitte 2015 schied sie aus ihrem Amt aus, nachdem sie zum Vorstand der Peter und Irene Ludwig-Stiftung berufen wurde.[5]
Seit 1993 betreute Franzen zahlreiche Ausstellungsprojekte zur Kunst und Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts, darunter Stephen Willats (2008), Ergin Cavusoglu (2009), West Arch – A New Generation in Architecture (2010), Pawel Althamer (2011), Hyper Real – Kunst und Amerika um 1970 (2011), Phyllida Barlow (2012), Die Stadt, die es nicht gibt (2012),[6] Nancy Graves Project (2013), Kinderkönigreich (2014), Le Souffleur. Schürmann trifft Ludwig (2015), Mies van der Rohe (2016)[7] und Michel Majerus (2017/18). 2019 war sie Kuratorin der Fellbach Triennale und organisierte dort die Ausstellung „40.000 - Ein Museum der Neugier“, das die früheste, 40.000 Jahre alte Kunst mit der Gegenwartskunst in Verbindung brachte. Gemeinsam mit Benjamin Dodenhoff konzipierte sie zuletzt die Ausstellung „The Cool and the Cold. Malerei aus den USA und der UdSSR 1960-1990“. Das Projekt wird im Herbst 2021 im Martin-Gropius-Bau in Berlin präsentiert. Ihren kuratorischen Ansatz bezeichnet sie als „forschendes Kuratieren“.
2018 wurde Franzen, gemeinsam mit Andreas Beitin und Holger Otten, der Justus-Bier-Preis für Kuratoren der Helga-Pape-Stiftung verliehen.
Darüber hinaus veröffentlichte sie als Autorin und Herausgeberin zahlreiche Publikationen zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, Architektur, Landschaftstheorie und Kulturgeschichte der Natur, etwa zur Auseinandersetzung mit Gärten in der zeitgenössischen Kunst und deren Grundlagen.[8] Franzen trat am 1. Januar 2021 ihr Amt als neue Direktorin des Frankfurter Senckenberg Naturmuseums an.[9][10]
Seit 1. Oktober 2024 leitet sie als Präsidentin in der Nachfolgerin von Bernd Kracke die Hochschule für Gestaltung Offenbach.[11]
Veröffentlichungen (Auswahl)
Die Siedlung Dammerstock in Karlsruhe 1929: Zur Vermittlung des Neuen Bauens. Marburg: Jonas 1993, ISBN 978-3-89445-156-1.
Die Vierte Natur, Gärten in der zeitgenössischen Kunst. Köln: Walther König 2000, ISBN 978-3-88375-357-7.
Landschaftstheorie. Mit Stephanie Krebs (Hrsg.), Köln: Walther König 2005, ISBN 978-3-88375-909-8.
skulptur projekte münster 07, hrsg. v. Brigitte Franzen, Kasper König, Carina Plath, Konzeption: Brigitte Franzen, Köln: König 2007
Hyper Real, hrsg. v. Brigitte Franzen und Susanne Neuburger, Wien: MuMoK, Aachen: Ludwig Forum, Budapest: Ludwig Muzeum, Köln: König 2010
atelier le balto, les pieds sur terre, hrsg. von Brigitte Franzen, Köln: König, (= Band 3 der Reihe Gegenwartskunst + Theorie), 2010
Closer than Fiction – Amerikanische Bildwelten um 1970, hrsg. von Brigitte Franzen und Anna Sophia Schultz, mit Texten u. a. von Manfred Henningsen, Hans-Christian Dany, Klaus Hecken, Uwe M. Schneede, John Brinckerhoff Jackson, Martino Stierli, Lucy Lippard, Köln: König 2011
Phyllida Barlow – Brink, mit Texten von Heike Munder, Brigitte Franzen und einem Interview von Lutz Bernhard mit Phyllida Barlow, Köln: König 2012
Nancy Graves Project & Special Guests, hrsg. v. Brigitte Franzen und Annette Lagler, Stuttgart: Hatje-Cantz, 2013
Susan Philipsz: You are not alone, hrsg. v. Brigitte Franzen, James Lingwood, Köln: König, 2014
Mies van der Rohe. Montage, Collage, hrsg. v. Andreas Beitin, Wolf Eiermann und Brigitte Franzen, London: Koenig Books, 2017