Der Bremgartenwald ist ein Wald im Norden der Schweizer Hauptstadt Bern. Die beiden gebräuchlichen QuartiereGrosser Bremgartenwald (Forsthaus I und II, gehört zum statistischen Bezirk Neufeld) und Kleiner Bremgartenwald (gehört zum statistischen Bezirk Felsenau) liegen im Stadtteil II (Länggasse-Felsenau).[1] Er ist eines der wichtigsten Naherholungsgebiete der Stadt.
Im Grossen Bremgartenwald sind 15 und im Kleinen Bremgartenwald 30 Einwohner (2022) gemeldet, Nationalitäten werden nicht angegeben.[2]
Die Herkunft des Namens Bremgarten (zugleich auch der Name einer Ortschaft im Nordosten am anderen Aareufer) ist nicht vollständig geklärt, einige Hypothesen gehen auf keltische Ursprünge zurück.[3]
Der Wald fällt im Norden mit einer Steilstufe zum Aaretal ab und wird durch mehrere kurze Erosionstälchen untergliedert.
Für den Bremgartenwald wird eine Grösse von 636 Hektar angegeben.[4] Mit dem Eichholz bilden der Grosse und der Kleine Bremgartenwald ein zusammenhängendes Waldgebiet. Die Trennung zum Eichholz ist durch die früher unterschiedlichen Besitzverhältnisse (Bümpliz und Bern) bedingt.[5] Die Trennung zwischen Grossem und Kleinem Bremgartenwald ist durch den Bau der Bruggbodenstrasse erfolgt.
Im Bremgartenwald befinden sich zwei Forsthäuser.[4] Der Wald dient der Holzproduktion, das Gebiet nördlich der Autobahn ist als Erholungswald mit Reservatfunktion vorgesehen.[6]
Orte und Nutzungen
Im Bremgartenwald befindet sich eine Keltenschanze, die als solche erst zu Beginn der 1960er Jahre erkannt wurde. Auch das in der Nähe befindliche «Nägelischlössli» zeigt alle Merkmale einer Viereckschanze.[7]
Der Glasbrunnen als gefasste Quelle liegt im Bremgartenwald. Er dient der Naherholung und gilt in Esoterikkreisen als mystischer Kraftort.
Am Forsthaus Eymatt im Nordwesten des Bremgartenwaldes wird auf einer vorhandenen Lichtung nach etwa 10-jähriger Planungszeit mit zahlreichen Einsprachen ein Tierzentrum gebaut.[8]
Als «Bremer Loop» gut ausgeschilderte Strecken zwischen 1,9 und 17,3 km Länge stehen Joggern und Walkern zur Verfügung. Diverse Stationen für spezielle Übungen sind vorhanden.[9]
Seit einiger Zeit wohnen sogenannte Waldmenschen in Zelten im Bremgartenwald. Die Stadt Bern gibt, anders als im überbauten Gebiet der Stadt, dafür keine zeitlichen Begrenzungen vor, will aber die Zahl der Personen begrenzt sehen.[11]
Im Norden des Kleinen Bremgartenwaldes bei der Neubrügg befindet sich eine der grössten Abwasserreinigungsanlagen (ARA) der Schweiz und die grösste in Bern.[12]
Die Energiezentrale Forsthaus der Energie Wasser Bern am südlichen Rand des Waldes dient der Müllverbrennung und Fernwärmeerzeugung.[14]
Durch den Bremgartenwald führt eine Erdgasleitung mit einem Erdgas-Röhrenspeicher mit 12 unterirdisch verlegten Rohren von je 224 Metern Länge. Die Baustellen wurden renaturiert, nur die Beschilderung des Trassees ist deutlich sichtbar.[15]
Strassen
Durch den Bremgartenwald führte die Bremgarten-Rundstrecke, die von 1931 bis 1955 dem Motorsport diente und wo der Grosse Preis der Schweiz ausgetragen wurde. Die Strecke wurde 1955 stillgelegt und Rundstreckenrennen wurden in der gesamten Schweiz aus Sicherheitsgründen verboten. Die Strecke wurde zurückgebaut, teilweise folgen noch heute Wege oder Strassen dem damaligen Verlauf.