Der Browser, der seit 2018[4] auf Chromium basiert, blockiert Werbung und Tracker.[5] Auf iOS basiert der Browser zwar auf Chromium, verwendet zur Darstellung von Webseiten jedoch WebKit.[6][7]
Brave bietet eine Option, um bestimmte Anzeigen des eigenen Werbedienstes "Brave Rewards" einzublenden, die das Nutzungsverhalten nicht verfolgen, um somit die Privatsphäre des Nutzers zu schützen. Für die Einblendung erhalten dann Browsernutzer und Browser-Anbieter jeweils 15 %, die Websitebetreiber bis zu 70 % der Einnahmen. Die Vergütung erfolgt mittels Basic Attention Token.[8] Der Nutzer soll über das Anzeigen von Werbung entscheiden können.[3][9]
Mit Brave Payments wird mittels des Basic Attention Token (BAT, ein ERC20-Token auf Basis der Ethereum-Blockchain) monatlich ein festgelegtes Budget an Websitebetreiber und, seit November 2017,[10]YouTube-Kanäle auf Basis der Aufrufdauer ausgezahlt.
Datenschutz und Sicherheit
Eich, der auch Projektleiter des Browser ist, kritisiert das Versäumnis, Werbeinhalte und zum Betrieb der Webseiten notwendige Inhalte zu trennen. Ziel des Browsers sei es, Werbung und alles im Web zu blockieren, was die Privatsphäre gefährde.[9] Gefährdende, schädliche Werbung sowie Zählpixel und HTTP-Cookies werden blockiert. HTTPS Everywhere sei integriert. Außerdem kann der Browser mit Tor genutzt werden.[11] Die deutsche Zeitschrift c’t prüfte im Juni 2021 den Schutz der Privatsphäre in mehreren Browsern. Dabei schnitt Brave mit Abstand am besten ab.[12]
Kritik und Kontroversen
Vertreter der Zeitungen The New York Times, Washington Post und Wall Street Journal sowie weitere Mitglieder der Newspaper Association of America beklagten das Browserkonzept in einem Brief[13] als illegal; das Konzept sei nicht zu unterscheiden von einem Diebstahl der Inhalte der Zeitungen, um sie auf der Webseite der Brave Software Inc. zu publizieren. CEO Brendan Eich widersprach, der Browser sei nicht das Problem, sondern die Lösung.[14] Der Browser nutze die Inhalte der Webseiten nicht für eine unautorisierte Wiederveröffentlichung, sondern setze als Werkzeug die Seiten nur zusammen. Die weitere Kritik, dass Erträge aus der Browserwerbung nicht die Kosten aus der Akquisition eigener Werbung ausgleiche, sei ebenfalls unzutreffend.[8]
Anfang Juni 2020 wurde bekannt, dass Brave ohne Nutzer-Erlaubnis bei Seiteneingaben für Kryptowährungsbörsen[15] automatisch einen Link anfügte, um über Affiliate-Partner Einnahmen zu erzielen.[16] Dies ist inzwischen standardmäßig inaktiv.[17]
Geschichte
Die erste Version des Browsers wurde am 20. Januar 2016 veröffentlicht.[18]
Bis August 2016 erhielt das Unternehmen Investitionen von mindestens 7 Millionen Dollar von Risikokapitalunternehmen wie Peter ThielsFounders Fund, Propel Venture Partners, Pantera Capital, Foundation Capital und die Digital Currency Group.[19]
Im November 2019 startete Brave das Werbenetzwerk Brave Ads, das Nutzern einen Umsatzanteil von 70 % zurückgibt. Zu den Anzeigenkunden gehörten die Partner des Unternehmens wie Vice, Home Chef, ConsenSys, eToro und andere.[20]
Im November 2020 gab Brave an, 20 Millionen monatliche Benutzer zu haben[21][22] und im Februar 2021 die Marke von 25 Millionen monatlichen aktiven Benutzern überschritten zu haben.[23]
Am 3. März 2021 gab Brave bekannt, die Suchmaschinentechnologie des ehemaligen Browserherstellers Cliqz für die eigene SuchmaschineBrave Search erworben zu haben. Der ehemalige Inhaber, das deutsche Verlagshaus Hubert Burda Media, besitzt seitdem Anteile an Brave.[24]
Im Januar 2022 erreichte Brave 50 Millionen aktive Nutzer.[25]
↑Marvin Strathmann: Brave: Ein Browser fordert die Netzwirtschaft heraus. In: Die Zeit. 21. Januar 2016, ISSN0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 6. Oktober 2017]).
↑ abTorsten Kleinz: Geschäftsmodell Adblocker: Brave: Wenn der Browser das Werbegeld einsammelt. In: c’t. Band2018, Nr.19, 31. August 2018, ISSN0724-8679, S.24 (heise.de [abgerufen am 17. August 2023]).