Das Brandenburger Tor (russischБранденбургские воротаBrandenburgskije worota) befindet sich in der russischen Stadt Kaliningrad, dem früheren preußischenKönigsberg. Es steht in der Nähe des Südbahnhofs vor der Kreuzung der Straßen uliza Suworowa, Schelesnodoroschnaja uliza und uliza Bagrationa, welche durch das Tor hindurch führt.
Benannt ist es nach dem am Frischen Haff gelegenen kleinen ostpreußischen Ort Brandenburg, dem heutigen Uschakowo, in dessen Richtung die durch das Tor führende Straße geht. Es ist das einzige ehemalige Königsberger Stadttor, das heute noch durchfahren werden kann.
Das Tor war ein Teil der Fortifikationsanlagen der Stadt Königsberg im Südwesten des Stadtteils Haberberg. 1860 wurde der Grundriss nach den militärischen Anforderungen der Zeit entworfen. Es hatte zwei Durchfahrten und die Kassetten waren mit Schießscharten versehen. An der Außenseite des Tores gab es einen Schutzgraben mit Zugbrücke. Am Brandenburger Tor liefen der erste und der zweite Schutzwall der Stadt zusammen. In der Schlacht um Königsberg wurden am Brandenburger Tor erbitterte Kämpfe ausgetragen. Bis 1945 verlief die Reichsstraße 1 durch das Tor. 1960 wurde es zu einem Kultur- und Baudenkmal erklärt.
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Das Jahr 2014 ist vorbei. Konnten die Arbeiten abgeschlossen werden?
Im Jahr 2012 wurde mit der Restaurierung begonnen, da die durchfahrenden Straßenbahnen durch starke Bodenerschütterungen dem Tor stark zugesetzt haben. Als erstes wird das marode Dach erneuert und anschließend die beschädigten Teile der Backsteinmauern repariert. Im Jahr 2013 sollen die beiden Hochreliefs restauriert werden. Der Abschluss der Arbeiten ist für 2014 geplant.[1]
Architektur
Die Fassade wurde unter der Regierungszeit des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. vom Architekten Friedrich August Stüler gestaltet. Das Brandenburger Tor ist symmetrisch im Stil der Neogotik gebaut. Obwohl die Tore relativ niedrig sind, erzielt der Spitzbogen einen leicht und nach oben strebenden Eindruck. Diese Wirkung wird durch die zahlreichen Zierblüten aus Sandstein noch verstärkt. An den Torflanken befinden sich ausgebildete Bogeneingänge, die zu den inneren Kasematten des Tores führen. In die Richtung Stadt gekehrten Giebel sind zwei Hochreliefs eingelassen. Das linke stellt Hermann von Boyen und das rechte Ernst Ludwig von Aster dar.
Bilder
um 1914
stadtauswärts über den Wallgraben
Das Brandenburger Tor in Königsberg/Kaliningrad
Das Brandenburger Tor mit einer „Tatra T4“ Tram im Jahr 2004
Literatur
Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Stadt und Umgebung. Flechsig, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1.
Richard Armstedt: Geschichte der königl. Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen. Hobbing & Büchle, Stuttgart 1899 (Deutsches Land und Leben in Einzelschilderungen. 2, Städtegeschichten), (Nachdruck: Melchior-Verlag, Wolfenbüttel 2006, ISBN 3-939102-70-9 (Historische Bibliothek)).
Fritz Gause: Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preußen. 3 Bände. 2./3. ergänzte Auflage. Böhlau, Köln u. a. 1996, ISBN 3-412-08896-X.
Johann Friedrich Goldbeck (Hrsg.): Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Teil 1: Topographie von Ostpreußen. Kanter, Königsberg u. a. 1785 (Nachdruck: Verein für Familienforschung in Ost- u. Westpreußen, Hamburg 1990).
Frey Herrn von Schroetter: Karte von Ost-Preussen nebst Preussisch Litthauen und West-Preussen nebst Netzedistrict. Blatt 6: Labiau, Königsberg, Wehlau. Simon Schropp, Berlin 1796–1802 (Faksimile: Hans Mortensen (Hrsg.): Historisch-Geographischer Atlas des Preußenlandes. Teil 6. Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1978, ISBN 3-515-02671-1), (ca. 1:160.000).
Gunnar Strunz: Königsberg entdecken. Zwischen Memel und frischem Haff. Trescher, Berlin 2006, ISBN 3-89794-071-X.
Samuel Gottlieb Wald: Topographische Uebersicht des Verwaltungs-Bezirks der Königlichen Preussischen Regierung zu Königsberg in Preussen. Degen, Königsberg 1820 (Nachdruck: Selbstverlag des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V., Hamburg 1979 (Sonderschriften des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V. 43, ISSN0505-2734)).