Die Brücken in Sankt Petersburg sind ein wichtiger Teil der Straßeninfrastruktur in der russischen Großstadt. Nach Angaben der Stadtverwaltung von Sankt Petersburg befinden sich im Stadtgebiet circa 580 Brücken. Werden auch die Brücken der Vororte und Parkanlagen hinzugezählt, erhöht sich die Zahl auf über 800.[1] Das Zentrum der Stadt befindet sich auf vier großen Inseln, die von der Großen Newa (linker Hauptarm) und von vier anderen Wasserläufen fast kreisförmig umflossen werden. Die Newa (kyrillisch Нева) ist der 74 Kilometer lange Abfluss des Ladogasees in die Ostsee. An dieser Mündung liegt Sankt Petersburg.
Die Kleine Newa wird von zwei Brücken überquert: der Börsenbrücke und der Tutschkow-Brücke. Ebenso die Große Newa: Über sie führen die Schlossbrücke und die Blagoweschtschenski (zur Wassiljewski-Insel). Das russische Wort für Brücke ist most (kyr. Мост; es wird oft, aber nicht immer hinter den Namen angehängt.).
Über die Wasserstraßen führen die bekannteren Brücken, von denen viele immer noch Klappbrücken sind. Zar Peters Stadtbau-Idee für die nach seinem Namenspatron benannte Planstadt war eine Schiff-Stadt, die also überwiegend durch Schiffsverkehr erschlossen wird. Brücken waren in seinen Augen nur ein Behelfsmittel für den unvermeidbaren Landverkehr.[2]
Die erste Brücke, noch eine hölzerne Klappbrücke, wird 1705 erwähnt. Die jüngste Brücke wurde im Januar 2012 eröffnet. Acht Brücken über die Newa sowie fünf Brücken über die Kleine Newa und die Große Newka werden von April bis Oktober jede Nacht für mehrere Stunden für den Schiffsverkehr geöffnet und damit für den Straßenverkehr geschlossen. In den übrigen Monaten erledigt Eisgang die Frage, ob der Schiffs- oder Landverkehr den Vorrang hat.
Die längste Brücke der Stadt ist die moderne Große Obuchowski-Brücke mit 2.824 Metern Länge. Sie ist die einzige der neun Newa-Brücken, die, weil eine Hängebrücke mit hoher Durchfahrt, nicht immer wieder für den Schiffsverkehr geöffnet werden muss. Die breiteste Brücke ist die Blaue Brücke, die sich im Stadtzentrum befindet (Breite 97,3 Meter). Als schmalste Brücke gilt die Greifenbrücke mit 1,8 Metern Breite. Sehr viele Brücken mussten nach der Belagerung Leningrads nach dem Zweiten Weltkrieg neu aufgebaut werden.
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Eine sehr unvollständige Liste
(zum Teil in englischer Schreibweise, da die engl. doch stark von der dt. Transliteration abweicht. Auf (nicht-kyrillischen) Karten ist eher die englische Schreibweise eingetragen.)
↑ Auch wenn er nicht angenommen wurde, zeigt der Masterplan von Jean-Baptiste Alexandre Le Blond, dem Architekten des Zaren, die damaligen Vorstellungen idealtypisch