Nach der kommunistischen Machtübernahme 1948 in der Tschechoslowakei studierte Čelovský an der Universität Heidelberg, emigrierte dann nach Kanada, änderte seinen Namen in Boris Celovsky und setzte sein Studium an der Université de Montréal im Fach Moderne Geschichte fort. Seine Dissertation verfasste er über das Münchner Abkommen 1938. Nachdem er sich endgültig in Kanada niederließ, arbeitete er am Amt für Statistik für die Regierung. Zur selben Zeit arbeitete er für die Spionageabwehr der Regierung, um Tschechoslowakische Spione zu überwachen. Später wurde er Berater von verschiedenen kanadischen Politikern und entwarf das liberalste kanadische Immigrations-Gesetz der damaligen Zeit.
Nach der Samtenen Revolution ging er wieder in seine Heimatstadt Ostrava zurück und publizierte dort mehrere seiner Werke in tschechischer Sprache.
Čelovský starb nach einer schweren Krankheit in seiner Wohnung. Zu seinen Ehren wurde eine Straße nach ihm benannt.
Ausgewählte Werke
Das Münchener Abkommen 1938, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart, 1958
Šel jsem svou cestou (Ich ging meinen Weg), Autobiographie. 1996
Mnichovský syndrom (Das München-Syndrom), 1997
Konec českého tisku (Das Ende der tschechischen Presse), 2001
Literatur
Josef Becker: Der „Fall Celovsky“ in der Bundesrepublik 1958/59. Zeitgeschichte im Spannungsfeld von Politik und Wissenschaft. In: Jürgen Zarusky, Martin Zückert (Hrsg.): Das Münchener Abkommen von 1938 in europäischer Perspektive. Oldenbourg, München 2013, ISBN 978-3-486-70417-4, S. 441–461.
Boleslav Navratil: Bořivoj Čelovský se dočkal v Ostravě názvu ulice. Moravskoslezský deník, 31. leden 2009, čís. 26, s. 2. ISSN1213-5577
Owigo. Bořivoj Čelovský šel svou cestou… [online]. [Cit. 2009-02-01].
Boris Čelovský in: Internationales Biographisches Archiv 02/1959 vom 29. Dezember 1958, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)