Bong Joon-ho studierte Soziologie an der Yonsei University.[2] Er absolvierte zudem die Koreanische Filmakademie. Daraufhin führte er bei vielen Kurzfilmen Regie, bevor er 2000 mit der Komödie Hunde, die bellen, beißen nicht seinen ersten abendfüllenden Spielfilm drehte. Schon für sein Erstlingswerk wurden Bong vielfach herausragende Fähigkeiten attestiert.
Sein zweiter Kinofilm, der Thriller Memories of Murder, wurde von der Kritik hochgelobt und in Südkorea unter anderem mit vier Grand Bell Awards ausgezeichnet, darunter dem für die beste Regie. Auch in den USA und Europa wurde der Film verschiedentlich positiv besprochen, eine weitere Auszeichnung für die Regie erhielt Bong Joon-ho etwa beim Internationalen Filmfestival in San Sebastián.
Der 2006 erschienene Monsterfilm The Host machte Bong endgültig zum Starregisseur des südkoreanischen Kinos. In weniger als drei Wochen zog The Host über 10 Millionen Zuschauer an, womit er eine neue Rekordmarke setzte. Auch international wurde der Film, der bei den Filmfestspielen von Cannes uraufgeführt wurde, ein Publikumserfolg. Die französische Filmzeitschrift Cahiers du cinéma führt ihn als drittbesten Film des Jahres 2006.[3] Das US-amerikanische Filmstudio Universal sicherte sich die Rechte für Fortsetzungen. Neben einem weiteren Grand Bell Award für die beste Regie erhielt Bong weitere Auszeichnungen und Nominierungen renommierter Filmwettbewerbe.
Die hohen Erwartungen an sein nächstes Projekt, das 2009 erschienene Thrillerdrama Mother, konnte Bong in den Augen der Kritiker erfüllen. Vor allem in den USA erhielt der Film diverse Auszeichnung als bester fremdsprachiger Film.
2022 begann Bong mit den Dreharbeiten zum Science-Fiction-Film Mickey 17, der Verfilmung eines Romans von Edward Ashton. Für die Hauptrolle wurde Robert Pattinson verpflichtet.[7]
Bong Joon-hos Regiearbeiten werden als sehr facettenreich beschrieben, sowohl was den inszenatorischen Stil als auch den Inhalt betrifft. Die vermeintlichen Unterhaltungsgenres, die er mit seinen bisherigen Filmen, insbesondere mit The Host bediene, seien angereichert mit gekonnten und psychologisch stimmigen Charakterstudien sowie ausgeprägter Gesellschaftskritik, in Memories of Murder etwa durch eine Aufarbeitung der späten südkoreanischen Militärdiktatur in den 1980er-Jahren.[8] Einer sehr dichten Atmosphäre stünden ironische, schwarzhumorige Brüche und teilweise rasante Tempowechsel gegenüber. Trotzdem würden seine Filme wie aus einem Guss wirken.[9]
↑Nam Lee: The Films of Bong Joon Ho / Nam Lee. Rutgers University Press, New Brunswick, New Jersey 2020, ISBN 978-1-978818-90-3, S.Preface xix (englisch).
↑Fabio Kühnemuth: Retrospektive Bong Joon-ho. Regiestar aus Südkorea. In: filmfest-muenchen.de.Filmfest München, 28. Mai 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. November 2020; abgerufen am 28. März 2022.
↑Roger Ebert: A South Korean "Zodiac".Chicago Sun-Times, 22. Mai 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Februar 2013; abgerufen am 21. April 2018 (englisch).
↑Darcy Paquet: The Bong Joon-ho Page. 14. Februar 2008. Auf Koreafilm.org (englisch), abgerufen am 5. Mai 2021.
↑Pierce Conran: PARASITE Sweeps 6 Prizes at Buil Film Awards. BONG Joon-ho’s Latest Takes Home Best Film among 6 Prizes in Busan. In: Korean Film Biz Zone. KOFIC, 14. Oktober 2019, abgerufen am 19. Oktober 2019 (englisch).
Anmerkung: Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Vornamen der Person gesetzt. Dies ist die übliche Reihenfolge im Koreanischen. Bong ist hier somit der Familienname, Joon-ho ist der Vorname.