Neben den Dongxiang gehören die Bonan zu den kleineren Volksgruppen im nördlichen China. Es ist schwer, ihre Geschichte eindeutig zurückzuverfolgen. Nach einer Überlieferung sind die Bonan Nachkommen zum Islam übergetretener mongolischer Soldaten, die sich nach dem Mongolensturm, in dem mongolische Heere weite Teile Asiens überrannten, vor 1368 in dieser Region niederließen. Über viele Generationen hinweg heirateten die Bonan und die benachbarten Tibeter, die Hui und die Han-Chinesen untereinander. Bis zum 19. Jahrhundert traten auch sie zum Islam über.
Die Bonan leben in den nordwestlichen Provinzen Gansu und Qinghai.[1] Zusammen mit den Dongxiang teilen sie sich den Autonomen Kreis Jishishan im Autonomen Bezirk Linxia der Hui. Die meisten Bonan sind Bauern, die vorwiegend Weizen und Roggen anbauen. Sie handeln aber auch mit Holz, stellen Holzkohle her oder sind Silberschmiede. Die Bonan fertigen die in der ganzen Region berühmten Bonanmesser an. Das Messer wird aus Messing oder Kupfer hergestellt und der Griff wird kunstvoll aus Tierknochen geschnitzt.
Bao'anzu de wenhua xingtai 保安族的文化形态 (Die kulturelle Formation der Bonan). In: Hao, Sumin 郝苏民u. Wenhua 文化u. He, Weiguang 贺卫光 (Hrsg.), 甘青特有民族文化形态研究 Gan Qing teyou minzu wenhua xingtai yanjiu (Forschungen zur kulturellen Formation der Nationalitäten, die nur in Gansu und Qinghai leben). 民族出版社 Minzu chubanshe (Nationalitätenverlag). 北京 Beijing 1999/2000. ISBN 7-105-03420-3. S. 265–312.
Chen, Naixiong陈乃雄u. a. (Hrsg.): Bôô an helen u uges / 保安语词汇 Bao'anyu cihui (Wortschatz des Bonan). 内蒙古人民出版社 Nei Menggu renmin chubanshe (Volksverlag der Inneren Mongolei). 呼和浩特 Hohhot 1985/1986. 14+6+239 Seiten. [zweisprachig Mongolisch-Chinesisch, Bonan in IPA].
Chen, Naixiong 陈乃雄 [Autor] u. Qenggeltei (清格尔泰 Qingge'ertai) [Korr.]: Bôô an hele be Mônggôl hele / 保安语和蒙古语 Bao'anyu he Mengguyu (Bonan und Mongolisch). 内蒙古人民出版社 Nei Menggu renmin chubanshe (Volksverlag der Inneren Mongolei). 呼和浩特 Hohhot 1986/1987. 8+395 Seiten. [zweisprachig Mongolisch-Chinesisch, Bonan in IPA].