Die Bom Jesus war eine 1533 vor der Küste des heutigen Namibia auf dem Seeweg nach Indien versunkene portugiesischeNao von Johann III. Es handelt sich um das älteste südlich der Sahara gefundene Schiffswrack und das zweite Schiff dieses Typs, das archäologisch untersucht werden konnte.
Das Schiff stand unter dem Kommando von Dom Francisco de Noronha, an Bord waren etwa 250 Personen, mehrere Tonnen Kupfer als Handelsgut und eine große Zahl an Münzen. Vor der Westküste des Südlichen Afrika geriet die Nao in ein Unwetter und ging vor dem späteren Diamantensperrgebiet unter. Von Überlebenden des Unglücks ist nichts bekannt.
Fund des Wracks
Bom Jesus
Walvis Bay
Windhoek
Lüderitz
Henties Bay
Torra Bay
Oranjemund
Nicht mehr sichtbares Wrack Orte
Robert Burrell, dem Chefgeologen des Diamantenunternehmens NAMDEB, fiel am 1. April 2008 im gesperrten Offshore-Bereich der NAMDEB (MA1), 18 km nördlich von Oranjemund, ein runder Stein auf, der sich als eine sogenannte Halbgossenkugel aus Kupfer herausstellte. Sie war gekennzeichnet mit dem Dreizack-Signet der Fugger. Weiter fand er Röhren aus Kupfer oder Bronze und nahm Kontakt mit dem Minenarchäologen der NAMDEB auf. Dieser identifizierte die Röhren als Berços genannte Hinterladerkanonen aus der Zeit um 1535.
Das Schiff galt 2011 als komplett gesichert, nachdem Archäologen mehr als zwei Jahre an diesem arbeiteten.[5]
Im Gespräch (Stand April 2017) ist eine Ausstellung des Wracks im Maritimen Museum Lüderitz in Lüderitz (Eröffnung seit 2019 geplant) oder in einem zu schaffenden Museum in Oranjemund.[4]
Die Funde sollen sich (Stand 2017) in einer Lagerhalle bei Oranjemund befinden.[6] Informationen der namibischen Museumsvereinigung nach (Stand 2020) sollen sich alle Artefakte in einem Erhaltungs- und Erforschungslabor (Oranjemund Shipwreck Collection) im Upvley bei Oranjemund befinden. Dieses ist mit vorheriger Genehmigung geöffnet.[7] Eine erste Ausstellung mit einigen Funden und einem Modell des Schiffes gibt es seit August 2024 im Jasper-Haus in Oranjemund.[8]
Wolfgang Knabe, Dieter Noli: Die versunkenen Schätze der Bom Jesus: Sensationsfund eines Indienseglers aus der Frühzeit des Welthandels, Nicolai, Berlin 2012, ISBN 978-3-89479-732-4.
Ekkehard Westermann: Die versunkenen Schätze der Bom Jesus von 1533. Die Bedeutung der Fracht des portugiesischen Indienseglers für die internationale Handelsgeschichte – Würdigung und Kritik. in: Vierteljahresschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Band 100, Heft 4, Stuttgart 2013, S. 459–478.