Bojany (ukrainischБояни; russischБояныBojany, rumänischBoian, deutsch bis 1918 Bojan) ist ein Dorf in der ukrainischenOblast Tscherniwzi. Es liegt am linken Ufer des Pruths, etwa 12 Kilometer nordwestlich der ehemaligen Rajonshauptstadt Nowoselyzja und 15 Kilometer östlich der Oblasthauptstadt Czernowitz auf dem Gebiet der östlichen Bukowina gelegen, etwa 90 Prozent der Einwohner sind rumänischstämmig.
Das Dorf wurde 1528 zum ersten Mal schriftlich erwähnt und gehörte bis 1776 zum Fürstentum Moldau. Danach wurde es durch Österreich zunächst in das Königreich Galizien und Lodomerien und ab 1849 in das neue Kronland Bukowina einverleibt.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kam der Ort zu Rumänien (Kreis Cernăuți), wurde aber im Zuge der Annexion Bessarabiens und der Nordbukowina am 2. August 1940 ein Teil der Sowjetunion (dazwischen 1941–1945 wiederum zu Rumänien) und seit 1991 ein Teil der Ukraine.
Ursprünglich aus Bojany stammen die Bojaner Chassidim, die seit dem Zweiten Weltkrieg hauptsächlich in Nordamerika leben, heute rund 2100 Familien umfassen und nach wie vor jiddischsprachig sind.[2]
Am 12. Juni 2020 wurde das Dorf zum Zentrum der neu gegründeten Landgemeinde Bojany (Боянська сільська громада Bojanska silska hromada). Zu dieser zählten auch die 3 in der untenstehenden Tabelle aufgelistetenen Dörfer[3]; bis dahin bildete es zusammen mit dem Dorf Haj (Гай) die Landratsgemeinde Bojany (Боянська сільська рада/Bojanska silska rada) im Rajon Nowoselyzja.
↑Marcin Wodziński: Historical Atlas of Hasidism. Cartography by Waldemar Spallek. Princeton University Press, Princeton/Oxford 2018, S. 198 und passim.