Hell studierte am Salzburger MozarteumOrgel und in Wien an der Akademie für Musik und darstellende Kunst Film und Fernsehen, an der Universität Philosophie, Germanistik und Geschichte, danach entschied er sich, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Bodo Hell lebt in Wien und besitzt in Altenhof am Kamp einen Zweitwohnsitz.[1] Im Sommer betreut er seit Ende der 1970er Jahre auf der Grafenbergalm am Dachstein, Steiermark, 140 Ziegen.[2] Diese Zeit dient ihm nicht nur als Inspiration, sondern die harte Arbeit eines Senners lässt ihn die Bodenhaftung behalten.
Er arbeitete unter anderem mit Friederike Mayröcker, die er als seine persönliche literarische Leitfigur im Bereich der Prosa bewertet, Ernst Jandl, der für ihn ein richtungsweisender Lyriker ist, Liesl Ujvary, Bady Minck und mit Hil de Gard zusammen. Hell sieht sich selbst als „faktenorientierten“ Autor, dessen Anspruch es ist, sorgfältig Fakten zu recherchieren und sie mittels differenzierter sprachlicher Methoden in einen Prosazusammenhang zu bringen. Hells Werke reichen seit den 1970er Jahren von literarischen Publikationen bis zu experimenteller Prosa, veröffentlicht als Bücher, Hörspiele, Text-Foto-Bände und Filme. Er verfasste Beiträge für Zeitungen wie Die Presse und Falter sowie für den ORF. 1997 übernahm er die Leitung eines Kurses im Rahmen der September-Akademie der Schule für Dichtung.[1]
Hell wurde am 11. August 2024 als vermisst gemeldet, nachdem ein Bekannter ihn nicht auf der Grafenbergalm,[3] seinem Sommerwohnsitz im Dachsteingebirge, vorgefunden hatte.[4][5] Zuletzt wurde er von Wanderern am 9. August gesehen.[6] Am 14. August 2024 wurde die groß angelegte Suchaktion, die sowohl von oberösterreichischer wie von steirischer Seite aus durchgeführt wurde, erfolglos für beendet erklärt.[7] Am 9. September erklärte sein Verlag „Bodo Hell offiziell als verschollen“.[8]
1977: Dom Mischabel Hochjoch Drei Bergerzählungen. Nachw.: Friederike Mayröcker. Linz: edition neue texte.
1983: Stadtschrift 200 Fotos und Text: „Linie 13A“. Linz: edition neue texte.
1986: Larven Schemen Phantome Der Donner des Stillhaltens. Ill.: Friederike Mayröcker, Bodo Hell. Graz, Wien: Droschl.
1987: 666. Erzählungen Fotos: Bodo Hell. Graz, Wien: Droschl.
1989: Wie geht's? Erzählungen, Zeichnungen. Ill.: Hil de Gard. Graz, Wien: Droschl.
1992: Die wirklichen Möglichkeiten Zwei Reden zum Erich Fried-Preis 1991. [Mit Ernst Jandl]. Graz, Wien: Droschl.
1992: Gang durchs Dorf: Fingerzeig Fotografien zu „Blumenwerk“. Friederike Mayröcker - Ländliches Journal / Deinzendorf. Hrsg.: Franz Krahberger. Weitra: Verlag Bibliothek der Provinz, ISBN 3-900878-73-0.
1993: Frauenmantel Fotohistorischer Essay von Kurt Kaindl. Fotos: Karl Heinrich Waggerl. Text zur Fundgeschichte der Fotos: Elisabeth Kornhofer, Bildauswahl: Bodo Hell, Kurt Kaindl. Salzburg: Otto Müller,.
2006: Frost: relaunched „Wissen lenkt vom Wissen ab, wissen Sie!“ (Mit Norbert Trummer u. Renate Welsh). Weitra: Verlag Bibliothek der Provinz, ISBN 978-3-85252-766-6.
2008: Admont abscondita Denk-Bilder aus der barocken Klosterbibliothek (Mit Norbert Trummer). Weitra: Verlag Bibliothek der Provinz, ISBN 978-3-85252-894-6.
2013: Bodo Hell Omnibus, exemplarische Texte und Kommentare, Literaturverlag Droschl
2014: Matri Mitram Engelsgespräche/Bildersturm; Restaurierung Wallfahrtskirche Frauenberg bei Admont 2013/14 (Mit Norbert Trummer). Weitra: Verlag Bibliothek der Provinz, ISBN 978-3-99028-428-5.