Bobo-Dioulasso ist die zweitgrößte Stadt und ein dasselbe Gebiet umfassendes Departement des westafrikanischen Staates Burkina Faso, Hauptstadt der Region Hauts-Bassins sowie der Provinz Houet. Der Name setzt sich zusammen aus den Wörtern Bobo, Dioula und Sô. Bobo ist die Bezeichnung für die Ethnie, die hauptsächlich in Bobo-Dioulasso lebt, Dioula ist eine Mande-Sprache, ähnlich dem Bambara, und wird auch als die Sprache der Kaufleute bezeichnet. Sô bedeutet in der Sprache Dioula Haus. Somit bedeutet Bobo-Dioulasso in etwa „die Häuser, in denen die Bobo und die Dioula leben“ oder auch „die Häuser, in denen die Bobo leben, die Dioula sprechen“.
Die Stadt liegt im Westen des Landes und ist vor allem durch die Lage im fruchtbaren Teil des Landes von großer wirtschaftlicher Bedeutung für Burkina Faso. Außerdem dient sie als Drehkreuz zwischen Mali und der Elfenbeinküste.
Bobo-Dioulasso zeichnet sich durch ein mildes Klima mit einer Regenzeit von Mai bis September aus:
Gegründet wurde Bobo, wie es von den Einwohnern oft kurz genannt wird, im 15. Jahrhundert unter dem Namen Sya. Allerdings gibt es Anzeichen dafür, dass die Geschichte Bobos schon 1050 begann, als die ersten Bobo dort, wo sich heute Bobo befindet, ein Dorf namens Kibidoué gründeten. In der Altstadt von Bobo ist heute das älteste Haus Bobos zu besichtigen, welches im 11. Jahrhundert erbaut wurde. 1897 wurde die Stadt von den Franzosen erobert und dem Kolonialreich angegliedert. Von 1932 bis 1947 gehörte Bobo-Dioulasso zur Kolonie Elfenbeinküste.
Stadtbild
Bobo-Dioulasso unterteilt sich in drei Arrondissements, die in 25 Sektoren gegliedert sind:
Bürgermeister ist Salia Sanou, der Gemeinderat hat 154 Mitglieder. Bobo-Dioulasso unterhält seit 2005 mit Fès in Marokko und seit 2009 mit Saint-Étienne in Frankreich Städtepartnerschaften.
Kultur
Die Bevölkerung bekennt sich überwiegend zum Islam. Dennoch werden im afrikanischen Volksglauben Welse, die in einem Wasserbecken im Vorort Dafra schwimmen, als Schutzgeister der Stadt verehrt.
↑Ergebnisse des Zensus 2006. (PDF; 94 kB) 6. November 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. November 2009; abgerufen am 20. Februar 2010 (französisch).