Gegenüber von Birkholzaue auf der östlichen Straßenseite der Bernauer Chaussee befindet sich ein Teil von Elisenau, welches zu Blumberg und der Gemeinde Ahrensfelde gehört.
1903 erwarben der Kaufmann Hugo Burkhardt aus Oberschöneweide und der Redakteur Franz Schulz aus Rixdorf einen Teil des Waldgebietes Sand-Enden am Rand der Gemarkung Birkholz.[3] Der Wald wurde abgeholzt, das Terrain vermessen und parzelliert. Die Grundstücke der „neu zu erschliessenden Villen Colonie Birkholzaue“ wurden ausschließlich an gartenbaulustige Berliner verkauft, die mit der Wriezener Bahn bis nach Blumberg fuhren und von dort liefen.[4]
Erst nach dem Ersten Weltkrieg gab es 1919 eine Bau- und Wohnerlaubnis. Daraufhin entstanden die ersten massiven Wohnhäuser und es siedelten sich Dauerbewohner an.[5]
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges gab es am 21. April 1945 auf der Linie Birkholzaue-Elisenau-Blumberg heftige Gefechte.[6]
Als die Regierung der DDR am 26. Mai 1952 die „Verordnung über Maßnahmen an der Demarkationslinie zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und den westlichen Besatzungszonen Deutschlands“ erließ, kamen ab 1. Juni etliche West-Berliner nicht mehr zu ihren Grundstücken und mussten diese zwangsweise aufgeben. Etwa die Hälfte der Grundstücke in Birkholzaue gehörte West-Berlinern.[7]
Von 1958 bis 1961 wurde der 110 Meter hohe Funkturm gebaut.[8][9]
1988 entstanden die drei Kleingartenanlagen am südlichen Ende der Seestraße.
Seit 6. Dezember 1993 gehört Birkholzaue als Wohnplatz zur Stadt Bernau bei Berlin. Davor war Birkholzaue ein Ortsteil der Gemeinde Birkholz im Kreis Bernau, zu der außer dem Dorf Birkholz auch die Neubauernsiedlung gehörte.
2014 wurde Birkholzaue eigenständiger Ortsteil der Stadt Bernau und wählte einen Ortsbeirat. Auch der Kinderspielplatz „Am DrEi-Eck“ entstand in diesem Jahr.
Nach jahrelanger Nutzung als Pferdekoppel wurde 2016 ein Teil des ehemaligen Fest- und Sportplatzes an der Alten Bernauer Landstraße den Birkholzauern wieder zur Nutzung als Festwiese übergeben. Birkholzaue ist eine Wohnsiedlung mit circa 576 Einwohnern in etwa 280 Haushalten in 11 Straßen. Die Grundstücke sind im Durchschnitt 800 m² groß und meist mit einem Einfamilienhaus bebaut.
Heiko Schilsky: Die Chronik von Birkholzaue. Herausgegeben in Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat Birkholzaue. Selbstverlag Heiko Schilsky, Birkholzaue 2019 [Hinweis: Das Buch enthält auch die drei vorausgegangenen Chroniken von Christian Meuer (1928), Siegfriede Köppert (1973) und Günter Bliemel-Hentze (2015)].
↑Brandenburgisches Landeshauptarchiv, BLHA, Rep. 105 GB K I AG Bernau; Signatur: 105 GB K I Bernau, Nr. 198, Titel: Birkholz, Kr. Niederbarnim – Grundbuch Bd. 2 Bl. 31 – 60 (1867–1932), Blatt 59
↑Otto Habicht: Die Kolonie Birkholzaue, ihre Entstehung und Weiterentwicklung. In: Der praktische Ratgeber im Obst- und Gartenbau. Nr.2. Trowitzsch & Sohn G.m.b.H., Frankfurt an der Oder 11. Januar 1925, S.13–15.
↑Urkunde der Familie Pretki vom 17. August 1919 im Bestand des Kreisarchives Barnim, Eberswalde (Signatur: K.I.Birkholz 16760)
↑Major Alexandr Nikitowitsch Bessarab (Panzerkommandeur): Erinnerungen. In: Klaus Scheel (Hrsg.): Die Befreiung Berlins 1945. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1975, S.82.
↑Bericht über die Komplexuntersuchung in der Gemeinde Birkholz, Seite 2; im Bestand des Kreisarchives Barnim, Eberswalde (Signatur: Bestand: E.I.RdKB – Rat des Kreises Bernau / Kreistag, l. Num.: 4046, Dat. => Findbuch: Sep. 1952 – Mai 1954, Titel: Protokolle der Sitzungen der Gemeindevertretung Birkholz)
↑Zeitungsartikel „Ein Turm von 110 Meter Höhe entsteht“ in der HEIMATZEITUNG FÜR DEN KREIS BERNAU „NEUER TAG“, 7. JAHRGANG NR. 88, MITTWOCH, 16. APRIL 1958, Seite 8; im Bestand des Kreisarchives Barnim, Eberswalde
↑Zeitungsartikel „Betonriese am Stadtrand“ aus der Tageszeitung „NEUES DEUTSCHLAND“, 17. Jahrgang / Nr. 297, Berlin, Sonntag, 28. Oktober 1962, Seite 8; aus dem Bestand des Archives der Neues Deutschland Druckerei und Verlag GmbH, Berlin