Heute bildet das Gebiet des ehemaligen Bezirks den südlichen Teil des Bezirks Tempelhof-Schöneberg.
Geschichte
1920–1933
Bei der Bildung von Groß-Berlin im Jahr 1920 wurde aus den bis dahin zum Landkreis Teltow gehörenden Gemeinden Tempelhof, Mariendorf (ohne Südende), Marienfelde und Lichtenrade der 13. Verwaltungsbezirk gebildet. Nach seinem bevölkerungsreichsten Ortsteil erhielt er den Namen Tempelhof. Südende, bis dahin zu Mariendorf gehörig, wurde dem Bezirk Steglitz zugeteilt.
Im Jahr 1938 kam es zu kleineren Korrekturen der Grenzen zu den Nachbarbezirken, wodurch sich Einwohnerzahl und Fläche des Bezirks nur geringfügig änderten.[2] Im gleichen Jahr wurde das neue Bezirksrathaus am Tempelhofer Damm fertiggestellt und 1939 wurde der Ausbau des Flughafens zum neuen Zentralflughafen Tempelhof abgeschlossen.
Der Bezirk Tempelhof gehörte seit Juli 1945 zum Amerikanischen Sektor von Berlin. Die US Air Force betrieb einen Stützpunkt auf dem Flughafen Tempelhof. Während der Berliner Blockade 1948/1949 geriet Tempelhof in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit, als Amerikaner und Briten über den Flughafen Tempelhof West-Berlin mit lebenswichtigen Gütern versorgten.
Im Notaufnahmelager Marienfelde wurden zwischen 1953 und 1989 hunderttausende Flüchtlinge aus der DDR aufgenommen und versorgt. Seit 1964 und insbesondere nach 1989 diente das ehemalige Notaufnahmelager auch als Heim für Spätaussiedler.
Zwischen 1961 und 1966 wurde die U-Bahn-Linie 6 bis zum Bahnhof Alt-Mariendorf verlängert. 1979 wurde der Lichtenrader Volkspark eröffnet und seit 1981 wurde der Bezirk Tempelhof von der Berliner Stadtautobahn durchquert. Im Sommer 1975 wurde der Flughafen Tempelhof für den zivilen Luftverkehr geschlossen, dessen Aufgabe vom Flughafen Tegel übernommen wurde. 1985 wurde der Flughafen wieder für den Zivilverkehr mit kleinerem Flugmaterial geöffnet.
Zum 1. Januar 2001 wurde der Bezirk Tempelhof mit dem Bezirk Schöneberg zum neuen Bezirk Tempelhof-Schöneberg zusammengeschlossen. Im Unterschied zu Schöneberg galt Tempelhof als eher bürgerlich. Bei den letzten Wahlen entschied sich die Mehrheit der Bewohner des damaligen Altbezirks für die CDU.